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Ivy - Steinerne Wächter (German Edition)

Ivy - Steinerne Wächter (German Edition)

Titel: Ivy - Steinerne Wächter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Beth Durst
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schliddernd zum Stehen kam. Lily wurde nach vorn geworfen und krachte mit voller Wucht gegen seinen Hals. Ihr Kinn schlug hart auf dem Schuppenpanzer auf. Vor Schmerz und Überraschung schossen ihr Tränen in die Augen. Doch davon ließ sie sich keine Sekunde lang aufhalten. In Windeseile glitt sie von seinem Rücken herunter und rannte in den Garten.
    Über ihr wand sich der Angekettete Drache im Griff der Äste und Zweige. Lily hörte die Bäume schreien.
    Sie ging an ihren Wurzeln auf die Knie und fuhr mit der Hand in das Efeudickicht, das überall zwischen ihnen wucherte. Dann stellte sie sich vor, was sie wollte: Ranken sollten länger und länger wachsen und sich um die Beine des Untiers schlingen. »Wachst hinauf zu ihm«, befahl sie den Pflanzen. »Wickelt ihn ein.«
    Gehorsam streckten sich die Ranken und wanden sich an den Stämmen empor, bis hinauf zu dem Drachen, der hilflos zwischen den Ästen hing. Efeu schlang sich um den riesigen Körper. Der Drache öffnete sein Maul und spuckte Feuer. Bäume begannen zu brennen.
    Lily berührte andere Ranken. »Erstickt die Flammen«, befahl sie, wobei sie wieder versuchte, in ihrem Kopf ein möglichst klares Bild davon zu erzeugen, was sie wollte: Die Ranken verwoben sich zu einer Decke, legten sich über das Feuer und erstickten es. Ohne abzuwarten, ob die Ranken Erfolg hatten, sprang sie auf die Füße und rannte hinüber zu den Bäumen, die den Drachen festhielten. Sie legte die Arme um den Stamm, der ihr am nächsten war, und befahl: »Zieht ihn runter!« Dann wiederholte sie diesen Befehl bei allen Bäumen in der Nähe. »Nehmt ihn gefangen!«
    Sofort taten die Bäume genau das, was Lily sich in Gedanken vorgestellt hatte: Sie umschlossen die Beine des Untiers mit ihrer Rinde. Dicker und dicker wuchs die Schicht, während sich Efeu immer dichter um seinen Körper schlang. Doch der Angekettete Drache ergab sich nicht kampflos. Überall knackte und knirschte es.
    Lily rannte zu den Blumenbeeten. Den Oberkörper vorgebeugt, lief sie zwischen den Tulpen umher und berührte die prächtigen Blüten. »Verschließt seine Augen!«, befahl sie. »Stopft ihm das Maul. Macht ihn blind und knebelt ihn.«
    Von Ästen, Zweigen und Ranken nach unten gezogen, fiel der Drache nach unten und krachte mit lautem Getöse mitten in den Springbrunnen. Sofort schossen die Tulpen auf ihn zu. Leuchtend gelbe und rote Blütenblätter bedeckten seine Augen und verstopften sein Maul. Oben schwebte Tyes Drache als scharfe Silhouette vor dem Mond und versperrte den Fluchtweg.
    Wütend wand sich der Angekettete Drache hin und her, schlug um sich, knickte Bäume ab und zerfetzte Blumen. Lily bemerkte, wie sich die Ranken bis zum Zerreißen spannten. Das reichte noch nicht!
    So schnell sie konnte, sprintete sie den Hügel hinauf zu den Rosenbüschen und steckte ihre Hände zwischen die dichten Blätter. Dornen hinterließen blutige Kratzer auf ihrer Haut, doch sie beachtete sie nicht. »Durchbohrt ihn«, befahl sie und zitterte am ganzen Körper, als die Magie aus ihr heraus und in die Pflanzen strömte.
    Die Rosenbüsche begannen zu wachsen, dehnten sich aus, bis sie den Hang bedeckten, der sanft zur Mitte des Gartens hin abfiel, und überwucherten schließlich den Angeketteten Drachen. Der wehrte sich verzweifelt, schlug um sich, brach Zweige ab. Lily nahm all ihre Konzentration zusammen und stellte sich vor, wie die Magie aus ihr heraus und in die Rosenbüsche floss. »Mehr!«, schrie sie.
    Die Pflanzen, bis zum Bersten angefüllt mit Lilys Magie, vervielfachten sich und ergossen sich gleich einem lebenden, grünen Wasserfall den Hügel hinunter, strömten quer durch den Garten, überfluteten den Drachen. Pralle Knospen brachen zu roten und weißen Blüten auf, während sich die Stängel um ihr Opfer schlangen.
    »Dornen, wachst«, befahl Lily und stellte sich vor, wie die Dornen dicker und dicker wurden und sich streckten, bis jede einzelne von ihnen ein lebendes Schwert war.
    Die Dornenschwerter bohrten sich in den Drachen.
    Ein markerschütternder Aufschrei ertönte, und für einen Augenblick ließ ihre Konzentration nach. Die Rosen spürten ihr Zögern und wichen zurück.
    »Mach weiter!«, schrie Tye ihr von oben zu. »Er hat deinen Vater getötet! Er hat meine Mutter getötet! Bereite ihm ein Ende! Na los!«
    Lily schloss die Augen und sandte einen Dornenhagel aus.
    Rosendornen spießten das Drachenherz auf.
    Aus weiter Entfernung hörte sie die gedämpften Rufe von Männern und

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