Ja heißt für immer
befreundet sein wollte. Er wollte sie nackt in seinem Bett – oder gar nicht.
Sein Körper sehnte sich nach ihr, auch wenn in seinem Verstand alle Alarmglocken läuteten. Katie war pures Dynamit. Er hatte sich in seinem Leben eingerichtet. Jetzt brauchte er kein Feuerwerk.
Es war nicht seine Absicht, ihr wehzutun. Aber genau das hatte er getan. Auch ihm hatte ihre Freundschaft gefehlt. Jahrelang war sie seine beste Freundin gewesen.
Nachdem sie nach Dallas gezogen war, hatte er sich genauso einsam und verlassen gefühlt wie damals, als er den Vater verloren hatte. Katie war nicht zu ersetzen, nicht einmal seine Frau Melissa hatte die Leere in seinem Herzen ausfüllen können.
Vielleicht lag genau hier das Problem. Er war zwar über die verlorene Liebe zu Katie hinweggekommen, aber niemals über den Verlust ihrer Freundschaft. Heute wollte sie nun die Freundschaft erneuern, doch er brauchte mehr Distanz und mehr Zeit, die Vergangenheit zu vergessen.
Er wollte Katie nicht noch einmal verlieren.
Als Katie am Samstagmorgen ihre Wäsche aus der Waschmaschine holte und sie in den Trockner steckte, hörte sie laute Stimmen aus dem vorderen Teil des Hauses. Vergeblich versuchte sie, zu verstehen, worum es ging. Der Tonfall kam ihr vertraut vor: Ihr Vater hatte einen Wutanfall.
Ihr Magen verkrampfte sich. Ihre Halbgeschwister hatten das Haus bereits verlassen, um den Tag mit Freunden zu verbringen. Suzanne war einkaufen gegangen. Das bedeutete, dass es nur einen Menschen gab, den Aaron anbrüllen konnte.
Augenblicklich rannte sie ins Wohnzimmer. Dort hatte sich ihr Sohn auf dem Sofa zusammengerollt und hielt schützend die beiden kleinen Fäuste über seinen Kopf.
Aaron hatte sich vor ihm aufgebaut, die Hände in die Hüften gestemmt, seine Stimme dröhnte wie Kanonendonner.
„Aufhören“, schrie Katie und warf sich zwischen die beiden.
Sie nahm Shane in die Arme und blickte ihren Vater wütend an. „Hör sofort auf. Sieh nur, was du dem Jungen antust. Was ist bloß los mit dir?“
Ihr Sohn zitterte in ihren Armen. Sein Gesicht war aschfahl. Nie zuvor hatte er sie mit so großen angstvollen Augen angeblickt. „Hat er dich geschlagen?“, fragte sie.
Er schüttelte den Kopf.
„Du verweichlichst ihn“, zürnte ihr Vater. „Das ist das Problem.“
Katie ignorierte seine Worte und konzentrierte sich ganz auf Shane. „Geh bitte auf dein Zimmer. Ich möchte mit Grandpa reden. Aber ich komme gleich nach.“
Sie streichelte ihm übers Gesicht und gab ihm einen kleinen Schubs. Ohne einen Blick auf seinen Großvater zu riskieren, lief Shane aus dem Zimmer.
Katie rang nach Atem. Zornig bereitete sie sich auf den Kampf vor. Sie war vielleicht nicht gerade groß gewachsen, aber um ihren Sohn zu beschützen, würde sie es mit jedem Gegner aufnehmen.
„Ich verbiete dir, ihn so anzuschreien, Dad. Wenn du ein Problem mit ihm hast, komm gefälligst zu mir.“
Ihr Vater beugte sich zu ihr herab. „In meinem Haus sagst d u mir nicht, was ich zu tun habe, Fräulein. Shane hat mir gerade erzählt, dass Jack Darby ihm das Reiten beibringt.“ Aaron zitterte vor Wut.
Am liebsten wäre Katie weggelaufen, aber sie zwang sich, Rede und Antwort zu stehen. „Jawohl, Jack ist so freundlich und schenkt Shane ein bisschen hilfreiche Aufmerksamkeit.“
Sie sprach langsam und betonte jedes Wort. „Ja, er hat sogar angefangen, ihm das Reiten beizubringen. Erstaunlich, nicht? Und dabei kommt er eine ganze Stunde ohne Gebrüll aus.“
Aaron sah seine Tochter empört an. „Du machst ein Mädchen aus deinem Sohn. Anscheinend bist du noch dümmer, als ich dachte. Wie kannst du Jack Darby in Shanes Nähe lassen?“
„Du akzeptierst nur deine eigene Meinung“, erwiderte sie zornig. „Und du willst nicht einsehen, dass dein Herumschreien ein Kind zu Tode erschreckt.“
„Du warst ein Zwerg und hattest keine Angst vor mir.“
„Du täuschst dich. Ich hatte entsetzliche Angst. Aber ich habe gelernt, sie nicht zu zeigen.“
Aaron warf die Arme in die Höhe. „Ich will das nicht hören. In meinem Haus folgst du meinen Regeln. Ihr verkehrt nicht mehr mit diesen Darbys. Und falls Shane inzwischen Manns genug ist, reiten zu lernen, dann bin ich es, der es ihm beibringt.“
Aber Katie hörte ihm nicht mehr zu.
Immer hatte sie geglaubt, dass ihr Vater sie liebte – ganz gleich wie lautstark er tobte. Jetzt war sie sich nicht mehr sicher. Wer von ihnen hatte sich geändert?
„Hörst du mir überhaupt zu, Katie?“
Katie
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