Ja heißt für immer
sich, seit Shane auf der Welt ist. Als Katies Mann sie damals vor der Geburt des Kindes verließ, wollte sie das College beenden und in Dallas ein eigenständiges Leben führen. Auf die Farm ihres Vaters zurückzukehren kam für sie nicht infrage. Das kann Aaron ihr einfach nicht verzeihen.“
„Das sieht ihm ähnlich. Besucht Shanes Vater seinen Sohn?“
„Nein. Dem Mann scheint nichts an Shane zu liegen. Es ist sicherlich hart für ein Kind, wenn es sich von seinem Vater nicht geliebt fühlt.“
Hatties Worte trafen Jack mitten ins Herz. Er kannte diesen bohrenden Schmerz. Aber genau wie Shane hatte er eine Mutter, die ihn liebte und sich für ihn einsetzte.
„Shane ist ein gutes Kind“, sagte er. „Sein Vater ist der Verlierer.“
„Ja, so ist es wohl meistens. Sicher ist Shane glücklich, wenn du viel Zeit mit ihm verbringst. Ich bin stolz auf dich.“
Verlegen zupfte Jack an einem Fussel auf seinem Hemd. „Ich kümmere mich nur um Shane, weil ich einfach gern mit ihm zusammen bin.“
„Ich weiß. Das macht mich ja gerade so stolz.“
Er murmelte etwas vor sich hin und trank einen Schluck Kaffee.
„Katie ist eine hübsche junge Frau geworden. Findest du nicht?“, fragte Hattie.
„Das klingt nicht gerade zurückhaltend, Mom. Ich bin gern mit dem Jungen zusammen und versuche, ein guter Nachbar zu sein. Aber damit hat es sich auch.“
Wie um sich selbst zu überzeugen, fügte er hinzu: „Ich bin nicht an einer Frau interessiert, um bald wieder verlassen zu werden. Und ich habe erst recht keine Lust, etwas mit einer Fitzgerald anzufangen.“
Hattie schien kein bisschen beeindruckt. „Versuch nicht, mir einzureden, dieser Familienstreit würde dich irgendwie berühren. Übrigens, nicht alle Frauen laufen ihren Männern weg.“
„Wie auch immer.“ Jack trug seine Tasse zur Spüle. „Bis nachher, Mom.“
Als er auf die hintere Veranda trat, blieb er einen Moment stehen und blickte sich um. Seit Langem fühlte er sich hier nicht mehr gefangen. Mit der Zeit hatte er sich mit seinem Schicksal ausgesöhnt und seinen Frieden gefunden. Er gehörte hierher. Seine Jugendträume quälten ihn nicht mehr.
Ob Katie wohl noch an die Vergangenheit dachte und wie es hätte sein können mit ihnen? Bedauerte sie, dass sie nicht mehr mit ihm zusammen war?
„Gestern habe ich Jack gefragt, ob er mir das Reiten beibringt.“
Katie glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. Sie fuhr gerade mit Shane über die Brücke, die zur Darby-Farm führte.
Der Junge berichtete stolz: „Er hat Ja gesagt. Heute fangen wir an.“
Sie blickte geradeaus auf die Straße. Sie nahm sich vor, die Angelegenheit nicht aufzubauschen.
„Großartig“, sagte sie ruhig. „Als ich etwas älter war als du jetzt, hat Jack mir das Radfahren beigebracht. Er ist sehr geduldig. Ich bin sicher, du reitest bald wie ein richtiger Cowboy.“
„Glaubst du?“
„Hundert Pro.“ Sie lächelte ihm kurz zu. „Jack ist der Beste.“
Zu spät fiel ihr ein, dass sie mit dieser Bemerkung Shanes Bewunderung für Jack steigerte. Aber irgendwie mussten sie und Shane mit ihren Gefühlen für Jack Darby ja fertig werden …
Sie parkte den Explorer vor dem Darby-Haus. Als Misty angelaufen kam und wie wild an der Beifahrertür hochsprang, hüpfte Shane aus dem Wagen und rannte jubelnd mit der Hündin davon.
Katie schaute ihnen nach. Es freute sie, ihren Sohn so glücklich zu sehen. Vielleicht war ihre Rückkehr nach Lone Star Canyon doch kein Fehler gewesen.
Sie ging nicht gleich zum Haupthaus, sondern nahm den Weg zum Nebengebäude mit dem kürzlich angebauten Büro. Sie redete sich ein, dass sie sich nur bedanken wolle, höflich – als eine gute Nachbarin. Dass sie Jack sehen wollte, hatte nichts mit den Küssen zu tun, die ihr nachts noch immer den Schlaf raubten.
Wie sie es erwartet hatte, arbeitete Jack an seinem Schreibtisch. Eine schlichte kleine Lampe beleuchtete die Unterlagen, in die er vertieft war.
Das dunkle Haar fiel ihm in ins Gesicht. Er hatte die Hemdsärmel aufgekrempelt, sodass die starken Arme und Handgelenke hervorschauten. Er unterscheidet sich nicht von all den an deren Farmern in unserem Land, dachte sie. Und doch, er war Jack Darby, und sie hatte ihn einmal geliebt.
Sie klopfte an die halb geöffnete Tür. „Hast du einen Augenblick Zeit für mich?“
Jack sah auf. Er lächelte nicht, schickte sie aber auch nicht fort. „Na klar. Komm herein.“
„Shane hat erzählt, dass du ihm das Reiten beibringen willst. Dafür
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