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Ja, Liebling

Ja, Liebling

Titel: Ja, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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betrachteten. »Recht gut«, meinte Margaret. »Beinahe so viel, wie wir bestellt haben und nichts danebengegangen. Jetzt müssen wir sie nur noch auf den Bazar schmuggeln, bevor jemand etwas merkt.«
    Als sie ankamen, war der Abgeordnete immer noch bei der Eröffnungsansprache. Unter dem Schutz seiner lahmen Späße schlüpften Margaret und Annette in die Versammlungshalle und lieferten der erleichterten Mrs. Thornton ihre Last ab.
    »Es ist eine ganze Menge«, flüsterte Margaret, »keiner wird etwas merken.«
    »Aber, meine Liebe, das sollen doch alle wissen, daß Sie und Annette das gemacht haben. Diese viele Mühe!«
    Aber Margaret schüttelte nur lächelnd den Kopf und stellte sich an ihren Stand. Mrs. Thornton hatte tatsächlich >Meine Liebe< zu ihr gesagt, jetzt war Margaret akzeptiert.
    Die Frau des Abgeordneten hatte sich seine Späße mit geduldigem Lächeln angehört, wie man alte Bekannte begrüßt und machte jetzt die Runde durch die Stände. Lance hatte sich uneingeladen an Margarets Stand placiert, und als die vornehme Dame ihn erreichte, fragte er sie lächelnd: »Möchten Sie nicht eines von den wirklich netten kleinen Schweinchen kaufen?«
    »O ja«, rief die Dame, ganz hingerissen vom Charme des jungen Mannes. »Die sind ja wirklich reizend, und meinem Mann werden sie auch gefallen. Wunderbar für unsere Enkelkinder.«
    Während sie sich abwandte, um mit jemandem ein paar Worte zu wechseln, flüsterte Lance Margaret zu: »Wie schön, daß sie in der Familie bleiben. Ich halte viel von Tradition.«
    Aber Mrs. Neville blieb diesmal todernst. Sie hatte nicht die Absicht, mit diesem unmöglichen Jungen plumpe Heimlichkeiten auszutauschen. Aber wie schwierig es war, ihn loszuwerden!
    Nachdem der Bazar nun so hübsch angefangen hatte, ließ ihn plötzlich das Wetter im Stich. Die Sonne verschwand hinter einer dicken schwarzen Wolke. Ein scharfer Wind kam auf und, alle warfen besorgte Blicke zum Himmel. Vielleicht war es doch falsch, um diese Jahreszeit einen Bazar ins Freie zu verlegen, dachten manche.
    Mrs. Thornton kam auf Margaret zu. »Was halten Sie davon? Sieht nicht gut aus, nicht? Wir müssen aufpassen, daß der Wind uns nicht die Sachen von den Ständen bläst. Mrs. Sharpe erzählt schon allen Leuten, daß es verrückt war, die Stände im Freien aufzubauen.«
    Gerade diese Kritik veranlaßte Mrs. Thornton, ein wenig zu lange zu zögern. Der Wolkenbruch kam aber auch so plötzlich, daß selbst die Wetterkundigsten davon überrascht wurden. Von einer Sekunde zur anderen öffnete der Himmel seine Schleusen. Alles schrie entsetzt auf und rannte geduckt auf die schützende Halle zu. Unter den Standinhabern brach eine gelinde Panik aus, und jeder versuchte, die Dinge zu schützen, die keinen Regen vertrugen. Sogar an den Gemüseständen wurden Regenschirme über Kürbisse und Rüben gehalten.
    Margaret hatte Glück. Lance rechtfertigte seine Anwesenheit dadurch, daß er unvermutet einen großen Regenschirm organisierte und ihn schützend über Margaret hielt, während sie die letzte noch übrige Brautpuppe in einen Karton warf und die wenigen noch unverkauften Stofftiere einsammelte. Lance stopfte die hölzernen Spielsachen in eine andere Kiste und griff dann nach dem Karton. »Kommen Sie, ich nehme beides, tragen Sie den Schirm. Woher ich ihn habe? Fragen Sie nicht. Jedenfalls ist es ein sehr vornehmer Schirm.«
    Er bahnte sich einen Weg durch die Menge, indem er in liebenswürdigem Ton rief: »Macht Platz für die Arche Noah, meine Damen und Herrn, hier kommt die Arche Noah mit all ihren Tieren!«
    Margaret hatte kaum die schützende Halle erreicht, da legte ihr die Frau des Abgeordneten entschuldigend die Hand auf den Arm und sagte: »Sie müssen versehentlich den Schirm meines Mannes erwischt haben. Ja, das ist er. Nein, ist schon recht, aber er hängt so sehr daran. Ich sage ihm immer, er ist genau wie Mr. Chamberlain.«
    Mit dieser leicht politisch angehauchten Bemerkung gelang es ihr auch, seinen Zorn zu besänftigen. Er regte sich nämlich auf: »Einfach aus meiner Hand gerissen. Irgend so ein junger Spund. Wirklich, diese Jugend von heute... Ach, du hast ihn wieder, mein Schatz. Wo war er denn? Aber doch nicht diese nette junge Frau da drüben, nein, die hat nichts damit zu tun. Man sagt, sie besitzt die größte und hübscheste Farm weit und breit. Natürlich war es nur ein Versehen. Ich gehe gleich hin und beruhige sie. Einflußreiche Leute, weißt du.«
    Er ging zu Margaret hinüber, die

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