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Ja, Liebling

Ja, Liebling

Titel: Ja, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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auf Anhieb. Annette hatte etwas an sich, was Margaret zu der Frage veranlaßte: »Wir haben uns doch schon einmal gesehen? Wenn nicht, dann sehen Sie einer Bekannten von mir sehr ähnlich.«
    Das hübsche Mädchen schüttelte den Kopf. »Nein, wir haben uns noch nicht getroffen, und ich glaube auch nicht, daß ich hier jemandem ähnlich sehe, denn ich habe in Neuseeland keine Verwandten. Ich bin erst vor kurzem aus England gekommen, also können wir uns auch noch nicht begegnet sein.«
    »Seltsam, Sie erinnern mich an jemanden — ja, helfen Sie mir ein wenig mit den Spielsachen. Lance tut doch nichts als große Reden halten und angeblich witzige Bemerkungen machen.«
    Das Mädchen machte sich schweigend und mit geschickten Händen an die Arbeit. Gleich darauf kam Mrs. Thornton mit bestürzter Miene herbeigelaufen. Sie fiel mit der Tür ins Haus: »Guten Morgen, es ist etwas Furchtbares passiert: die Pasteten sind nicht gekommen.«
    »Aber Sie haben sie doch in einem Laden bestellt, der sie selbst macht.«
    »Ja, und wie Sie sich erinnern, hat es deswegen mit Mrs. Sharpe eine ordentliche Auseinandersetzung gegeben. Sie wollte sie unbedingt selbst machen, aber jeder weiß, sie schmecken nicht und keiner will sie kaufen. Also habe ich sie in der Stadt bestellt, weil ich Mrs. Sharpe nicht vor den Kopf stoßen wollte, wenn jemand anderes von uns sie machte. Die anderen Damen haben mich dabei tatkräftig unterstützt. Jetzt telefoniere ich schon die ganze Zeit, aber es ist eben Samstag und ich bekomme immer nur die Auskunft, die Lieferung wird schon kommen. Wenn Mrs. Sharpe dann erfährt, was meinen Sie, wie sie dann vor Schadenfreude strahlt. Natürlich wird sie sagen, das kommt davon, wenn man mir meinen Dickkopf läßt. Aber nun kann ich auch nichts mehr machen.«
    Sie tat Margaret leid. »Das ist unangenehm. Aber es gibt ja genug andere Dinge zu essen.«
    »Ja, nur zu wenig Abwechslung. Die Pastetchen zum Tee fehlen eben.«
    »Na schön«, meinte Margaret. »Ich könnte ja rasch nach Hause fahren und welche selbst machen. Für die Partys meiner Mädchen habe ich sie auch immer selbst gemacht. Das geht ganz rasch. Mein Stand ist ohnehin fast fertig und wenn Sie, Mrs. Thornton, hier noch letzte Hand anlegen, dann bin ich auch bis um zwei Uhr wieder zurück.«
    Der besorgte Ausdruck verschwand von Mrs. Thorntons Miene, aber sie meinte, noch zögern zu müssen. »Ist das nicht zuviel verlangt? Ich könnte ja mitkommen und helfen, aber hier braucht man mich auch überall...«
    Annette Morris schaltete sich ein. »Ich könnte doch Mrs. Neville helfen. Ich habe doch nichts anderes zu tun und koche gern. Stört es Sie, wenn ich mitkomme?«
    Mrs. Thornton strahlte sie an und rief bevor Margaret etwas sagen konnte: »Na, das ist aber wirklich nett von Ihnen. Annette ist sehr praktisch veranlagt und Mrs. Adams behauptet, sie ist eine großartige Köchin. Sie wird Ihnen sicher helfen, und ich passe inzwischen auf Ihren Stand auf. Das ist furchtbar nett von Ihnen, Mrs. Neville.«
    Die beiden Frauen liefen zu Margarets Wagen. Beim Wegfahren lachte Margaret. »Diesen Triumph können wir Mrs. Sharpe wirklich nicht lassen. Sie ist immer so unangenehm zu Mrs. Thornton. Haben Sie vielleicht ein paar neue Rezepte für die Füllungen? Ich habe alles im Haus und verstehe mich recht gut auf Pasteten.«
    »Ich denke schon, daß mir etwas einfallen wird.«
    Sie rannten ins Haus und unterhielten sich dabei, als würden sie sich schon seit sehr langer Zeit kennen. Margaret dachte: wie seltsam, eigentlich hätte ich so etwas gern einmal mit Cecily gemacht, aber die hat ja nie Zeit.
    Sie arbeiteten sehr rasch. Annette begriff schnell und hatte geschickte Hände. Sie fragte nicht erst lange, wo sie etwas finden konnte — sie schaute einfach nach. Während sie darauf warteten, daß verschiedene Füllungen kalt wurden, aßen sie einen raschen Imbiß, dabei konnten sie sich unterhalten. Ja, Annette gefiel ihre Arbeit, aber sie hatte zu wenig Zeit, das Landleben zu genießen. Mrs. Adams war nett zu ihr, aber das Leben in einem möblierten Zimmer behagte Annette nicht besonders. Über Heimweh hatte sie nicht zu klagen, weil es einfach niemanden gab, der sie wirklich vermißte.
    »Wissen Sie, meine Mutter ist gestorben, bevor ich wegfuhr. Sonst wäre ich wohl nie gekommen.« Sie sagte das in einem Ton, aus dem Margaret den Schmerz heraushörte.
    Es war fast zwei Uhr, als sie ihre Schürzen auf einen Stuhl warfen und das Ergebnis ihrer Mühe

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