Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ja, Liebling

Ja, Liebling

Titel: Ja, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
Vom Netzwerk:
beschämt aus.
    Natürlich schmolz sie dahin wie Butter an der Sonne. Es hatte keinen Zweck. Diesem Lance konnte man einfach nicht böse sein. Zögernd lächelte sie und sagte: »Na ja, reden wir nicht mehr davon. Ihre Tante hat Ihnen hoffentlich eine ordentliche Gardinenpredigt gehalten, und als Auktionator waren Sie ja wirklich nicht schlecht. Nur sehen Sie heute morgen nicht gerade blendend aus. Das nennt man doch einen Katzenjammer, nicht wahr?«
    »Und was für einen!«
    »Das geschieht Ihnen recht. Was haben Sie gefrühstückt?«
    Er lächelte auf sie herab. »Was ich gefrühstückt habe? Darüber schweigen wir lieber.« Er war unverschämt genug, sich lachend abzuwenden, und wieder einmal behielt er das letzte Wort.
    Margaret ging in die Küche. Leise lachte sie vor sich hin. Sie konnte sich das sehr schweigsam verlaufene Frühstück bei Thorntons sehr gut vorstellen. Sie hoffte aber trotzdem, daß er ihr Lachen nicht mehr hörte. Hervey hätte sicher gesagt, dieser junge Mann sei ein Typ, den man nicht auch noch ermutigen dürfe.
     
     

8
     
    Der Winter brachte Margaret viel Freude. Am brennenden Kamin saß es sich sehr gemütlich, und in der Gesellschaft der drei jungen Leute, die sie oft besuchten, fühlte sie sich wohl. Noch nie zuvor hatte sie einen solchen Kreis um sich gehabt. Natürlich waren die Nichten da, aber ihr Verhältnis zu ihnen war immer ein wenig gespannt, und was sie mit Cecily verband, war zu kostbar, um es als Freundschaft zu bezeichnen. Nun kamen Annette, David und Lance häufig zu ihr und schienen sich bei ihr recht wohl zu fühlen. Annette verbrachte oft auch den Samstag oder Sonntag auf der Farm. Bei aller Fröhlichkeit sagte sich Margaret immer wieder, daß sie natürlich viel älter war als die anderen, daß die nur deshalb zu ihr kamen, weil David und Annette ihre möblierten Zimmer und Lance die gespannte Atmosphäre im Haus der Tante nicht mehr ertragen konnten.
    Trotzdem waren die Wochenenden mit Cecily immer noch am schönsten. Für gewöhnlich kam sie am Freitagabend und manchmal auch während der Woche. Wegen der bevorstehenden Prüfungen arbeitete sie hart, aber sie war wenigstens da, unter Margarets Dach, und ihre Stiefmutter freute sich, wenn sie sie nur sah. Sie kochte für sie und sorgte dafür, daß Cecily ungestört arbeiten konnte. Cecily setzte sich auch kaum einmal zu den drei anderen an den Kamin, aber Margaret hatte ihr das hübscheste Zimmer im Erdgeschoß eingeräumt und einen modernen elektrischen Heizofen angeschafft.
    Auch ihr Verhältnis zu Elinor und Philippa wurde ungezwungener, hauptsächlich deshalb, weil sie sich seltener sahen und dafür dankbar waren, daß sie im Wohnzimmer freie Hand bekommen hatten. Das Ergebnis ihrer Anstrengungen gefiel Margaret überhaupt nicht, aber sie gab sich selbst die Schuld daran. Sie hatte zugelassen, daß die Mädchen das Zimmer neu tapezierten, einen neuen Teppich aussuchten und alles so anordneten, daß das ganze Zimmer von der Frau mit dem grünen Gesicht beherrscht wurde. Dadurch wirkte das Zimmer überhaupt nicht mehr gemütlich, und selbst Lance, der sonst modern eingestellt war, fühlte sich davon abgestoßen.
    Er drückte das auch mit brutaler Offenheit aus. Margaret murmelte nur in verlegenem Ton: »Ziemlich auffällig, nicht?«
    Da lachte er. »Das kann man wohl behaupten. Wie ein Schlag mit dem Holzhammer.« Er ließ keine Ruhe, bis das Bild mit dem Gesicht zur Wand hing.
    »Das können Sie nicht machen. Wenn meine Nichten kommen, werden Sie sehr gekränkt sein.«
    »Ich verspreche, dieses Luder... Verzeihung, diese grüne Dame umzudrehen, sobald ich ein Auto kommen höre.«
    »Aber wir sehen sie ohnehin nicht, weil wir uns nie hier aufhalten.«
    »Ich weiß, aber es beunruhigt mich, wenn diese Augen von der Wand herunterglotzen.«
    Seitdem führte ihn jedesmal, wenn er kam, sein erster Weg ins Wohnzimmer, er drehte das Bild um und hängte es mit ernster Miene wieder richtig, wenn er das Haus verließ. Wenn Elinor oder Philippa sich blicken ließen, wurde das Bild natürlich hastig umgedreht.
    Eines Tages war er allerdings so in eine Partie Scrabble mit Margaret und Annette vertieft, daß er Elinors Auto überhörte. Sie brachte eine ebenso moderne wie häßliche Vase mit, um, wie sie sich ausdrückte, >die Dekors zu vervollständigen<. Sie stand wie angenagelt auf der Schwelle zum Wohnzimmer. Eine Sekunde später sprang Lance hoch und versuchte, sich herauszureden.
    »Sehen Sie, wir haben ein wenig

Weitere Kostenlose Bücher