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Ja, Liebling

Ja, Liebling

Titel: Ja, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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gut zueinander. Möglicherweise konnte er zu Curtis’ Verschwinden beitragen.
    In diesem Punkt irrte sie sich. Am folgenden Wochenende kam Cecily nach Hause und begegnete Lance, der es sich in der Küche ihrer Stiefmutter gemütlich gemacht hatte. Margaret beobachtete interessiert das Zusammentreffen der beiden. Sie kamen prächtig miteinander aus, unterhielten sich und lachten fröhlich. Aber nachdem Lance gegangen war, sagte Cecily: »Was für ein aufgeblasener Kerl. Das ist also der mißratene Neffe. Sonst ist er ja ganz in Ordnung, aber eben der übliche Typ. Ihn trifft man dutzendweise in der Uni. Amüsant, aber das ist auch alles.«
    Margaret wäre noch überraschter gewesen, wenn sie hätte hören können, was Lance an diesem Abend zu seiner Tante sagte: »Ihre schlaue kleine Tochter ist natürlich ganz hübsch und weiß auf alles eine Antwort, aber diese Sorte trifft man dutzendweise. Nichts Originelles an ihr. Kann der Stiefmama nicht das Wasser reichen.«
    Mrs. Thornton erklärte schockiert: »Sie ist eine sehr nette junge Dame und macht mit ihrem Studium gute Fortschritte. Wirklich, Lance, was bildest du dir eigentlich ein? Außerdem möchte ich nicht mehr hören, daß du Mrs. Neville die Stiefmama nennst.«
     
     

7
     
    Wenn Margaret von Cecilys Reaktion auf den »Super-Playboy«, wie sie ihn im stillen nannte, überrascht war, so hatte sie Cecilys Kritik an David Shaw richtig vorausgesehen. Er kam an einem Samstag vorbei, als Cecily sich gerade darauf vorbereitete, mit einem jungen Mann namens Jake auszugehen. Den Familiennamen dieses Verehrers kannte Margaret nicht, aber sie war doch erleichtert, daß Curtis Gilbert so plötzlich von der Bildfläche verschwunden war.
    Cecily kam in die Küche und sagte: »Draußen an der Tür steht ein furchtbar komischer Mensch, der nur aus Brille und Sprachlosigkeit besteht. Ist das dein anderer Freund?«
    »Du redest aber auch eine Menge Unsinn, Freund? Er ist so jung, daß er fast mein Sohn sein könnte. Ja, wahrscheinlich ist es David. Sei nett zu ihm, auch wenn er nicht dein Typ ist.«
    »Aber Marge, du weißt doch, sie sind alle mein Typ und ich bin zu allen nett.«
    Sie führte David ins Eßzimmer und lächelte ihn so berückend an, daß er blinzeln mußte und einen Kloß im Hals spürte. Er hatte noch nie ein so fröhliches und strahlendes Mädchen gesehen. »Kommen Sie, sehen Sie sich unser neues Bild an«, rief sie und führte ihn hinein.
    Er war vom Anblick der kahlen Wände ziemlich deprimiert.
    »Das Zimmer muß natürlich noch passend dekoriert werden«, sagte Cecily. »Nun, was halten Sie davon?« Cecily drehte das Bild mit hinterhältigem Lächeln um.
    David war so überrascht, daß ihm unwillkürlich und vor lauter Erschütterung ein »Großer Gott!« herausrutschte. Dann wurde er feuerrot und entschuldigte sich.
    Aber Cecily lachte nur. »Da kann einem schlecht werden, wie? Ist eben nicht jedermanns Geschmack. Wahrscheinlich gefallen Ihnen Margarets Drucke besser.«
    Ihr überheblicher Ton gefiel ihm nicht, deshalb sagte er kurz angebunden: »Ja, das stimmt, aber ich verstehe auch nicht viel von moderner Kunst.«
    »Sie gehören also wie Maggie zu den Leuten, die von Bildern nichts verstehen, aber genau wissen, was ihnen gefällt, nicht wahr?«
    Maggie! Schon wieder diese Überheblichkeit. Schade, daß dieses hübsche Mädchen so dumm war, sich unbedingt produzieren zu müssen. Sie wäre sicher erstaunt gewesen, wenn sie seine Gedanken hätte lesen können, denn er sah so mitleiderregend harmlos aus. Aber in diesem Augenblick hielt ein Wagen am Tor, der ganz anders aussah als Davids alte Kiste. Cecily rief: »Um Himmels willen, da ist ja schon Jake, und ich bin noch nicht fertig. Lassen Sie ihn einfach reden, David. Sie heißen doch David, nicht wahr? Jedenfalls sehen Sie so aus. Jake ist Journalist. Fragen Sie ihn nach seiner Zeitung, dann fällt ihm gar nicht auf, daß ich mich verspätet habe.«
    Jake — sein Familienname war Enfield — entpuppte sich als das genaue Gegenteil des blassen und eleganten Curtis. Er war ein unbekümmerter junger Mann in einem Dufflecoat, mit zu langem Haar und grobschlächtigen Manieren. David bekam einen sehr schlechten Eindruck von Cecilys Geschmack.
    Als die beiden gegangen waren und er merkte, daß Margaret direkt auf ein lobendes Wort über ihre Stieftochter wartete, sagte er: »Sie ist wirklich sehr hübsch.«
    »Ja, ich glaube schon. Ich halte diesen jungen Journalisten für recht klug, und Cecily

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