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Ja, Liebling

Ja, Liebling

Titel: Ja, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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experimentiert. Wir wollten wissen, wie das Zimmer ohne das Bild wirkt. Es war genau wie vorherzusehen: langweilig und gewöhnlich. Unsere hübsche Dame ist einfach unentbehrlich, sie beherrscht den Raum und verwandelt ihn. So wird die Anonymität daraus verbannt.«
    In den Ohren Margarets und Annettes klang das alles sehr falsch, aber Elinor war beruhigt und verließ das Haus mit der festen Überzeugung, daß Margarets junger Freund doch über Geschmack und Kunstverstand verfüge.
    Als sie gegangen war, sagte Margaret sehr streng: »Jetzt ist aber Schluß mit diesen albernen Spielchen. Und Ihre Lügerei war einfach furchtbar.« Dieser Verweis hätte wesentlich mehr Wirkung gezeigt, wenn sie nicht hätte plötzlich laut lachen müssen.
    In dem großen Eßzimmer fühlten sie sich alle sehr wohl, Margaret hatte einige der von ihren Nichten verachteten Sessel hineingestellt und ihre Drucke sowie Herveys Aquarelle aufgehängt. Wenn sie allein war, saß sie an dem Schreibtisch in der Ecke und bevölkerte ihre Vorstadtstraße mit immer mehr neuen Typen.
    Nach all der Mühe, die sich Philippa mit dem Wohnzimmer gegeben hatte und eingedenk Cecilys dunkler Prophezeiungen war Margaret überhaupt nicht überrascht, als Philippa eines Tages ankündigte, sie wollte das Zimmer gern ihren Freunden zeigen.
    »Warum nicht? Du kannst sie ja mal einen Nachmittag herbitten.«
    »Nein, nicht am Nachmittag, Maggie. Das ist zu langweilig. Warum nicht eine richtige Party?«
    »Eine Party? Meinst du abends?«
    Philippa ließ dieses gekünstelte hohe Lachen hören, das an ihr ganz neu war. »Nun, Partys gibt man eben abends, das müßtest du doch wissen. Eine Cocktailparty — im kleinen Kreis, nicht so spät. Nur, um einmal das Zimmer zu zeigen. Ich bin schon ganz versessen darauf.«
    »Aber du hast doch selbst eine so hübsche Wohnung, Philippa!« Was habe ich nur gegen diese Party, dachte Margaret.
    »Ja, aber das wäre mal eine Abwechslung und eine Erleichterung für Desmond. Er haßt inzwischen alle Partys, sitzt nur gelangweilt herum und verdirbt allen anderen den Spaß. Außerdem wird Nick dauernd gestört und Hilda mag das auch nicht. Es wäre deshalb ganz nett, wenn wir solche Partys ab und zu hier veranstalten könnten.«
    »Aber ohne Desmond? Hat er denn nichts dagegen?«
    »Meine Liebe, der gute Desmond hat gegen alles etwas. Er knurrt immer nur — über meine Partys und über meine Freunde. Er freut sich, wenn er nicht kommen muß. Also, dürfen wir das Zimmer ab und zu benutzen? Das ist nett von dir, Maggie. Du brauchst dich selbst auch überhaupt nicht darum zu kümmern. Ich komme am Nachmittag schon heraus und richte das Essen und alles her und du kannst gern schon zu Bett gehen.«
    Margaret fühlte, daß hier etwas nicht stimmte. Warum hinter Desmonds Rücken? Sollte das vielleicht eine Art Party werden, die er nicht wünschte? Aber sie war viel zu feige, diesen Gedanken in Worte zu kleiden.
    Philippa fuhr strahlend fort: »Dann können wir also am Freitagabend eine Party veranstalten?«
    »Aber am Freitag abend kommt doch Cecily für gewöhnlich nach Hause.«
    »Nun, wer hindert sie daran? Es kann sich doch nicht das ganze Haus nach ihr richten?«
    Margaret gab nach. »Schön, wenn du deine Freunde hier einladen willst und es für Desmond so leichter ist, dann mußt du das Zimmer eben benutzen, wenn es dir paßt.«
    Philippa belohnte sie mit einem leisen Klaps auf die Schulter. »Du bist wirklich ein lieber Kerl. Aber jetzt muß ich mich beeilen. Bis Freitag also.«
    Cecily zeigte sich beunruhigt, als sie davon erfuhr. »Eine Party hier? Warum denn nicht in ihrer Wohnung? Sie hat doch Platz genug. Aber natürlich ist dann ja Desmond dabei. Wie blöd sie doch ist.«
    »Desmond hat viel zu tun, und außerdem mag er keine Partys.«
    »Na ja, mir ist es egal, aber sie wird sich bestimmt eine Menge Ärger damit einhandeln. Selbst ein Mann mit einem Magengeschwür läßt sich auf die Dauer nicht alles gefallen.«
    »Liebling, jetzt übertreibst du aber. Schließlich ist das hier das Haus ihrer Tante.«
    Cecily lachte, es klang aber nicht sehr nett. »Sehr praktisch, sich manchmal daran zu erinnern, daß du ihre Stieftante bist. Du wirst mir doch nicht erzählen wollen,. daß du ihre Gäste begrüßen darfst. Ich gehe jede Wette ein, daß Phil zu dir gesagt hat: >Du brauchst dich um gar nichts zu kümmern, geh einfach schlafen.< Du wirst rot — siehst du, ich habe also recht gehabt.«
    »Was für ein Unsinn. Mir ist es viel

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