Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ja, Liebling

Ja, Liebling

Titel: Ja, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
Vom Netzwerk:
lieber so. Ich kenne Philippas Freunde ja gar nicht.«
    »Dein Glück. Ach, sie geht mir auf die Nerven. Es ist doch zu dumm, wenn man allen anderen schöne Augen macht und selbst einen Mann und ein Kind hat.«
    Margaret wechselte hastig das Thema, aber sie fragte sich besorgt, was Hervey wohl dazu gesagt hätte. Die Antwort kam von allein: >Ich hab dir doch gesagt, Margaret, du sollst dich um die Mädchen kümmern, das war mein letzter Wunsch.<
    Natürlich würde er ihr die Schuld geben, aber warum sollte sie sich ein ganzes Leben lang um sie kümmern, wo sie doch dafür jetzt ihre Ehemänner hatten. Trotzdem fühlte sie sich bei dem Gedanken an die Party schuldbewußt und unglücklich.
    Cecily kam noch einmal auf das Thema zurück: »Und dabei haben alle behauptet, daß Philippa aus reiner Liebe geheiratet hat. Wahrscheinlich lohnt es sich überhaupt nicht zu heiraten, deine Ehe war ja auch nicht besonders fröhlich, du armes Mädchen. Aber du hast es wenigstens ausgehalten und nicht dauernd gestöhnt.«
    Es bedrückte Margaret, daß dem Kind aufgefallen war, wie wenig erfreulich und erfolgreich die zweite Ehe des Vaters verlief. Aber sie war für die warme Zuneigung, die aus dem Mädchen sprach, sehr dankbar. War es denn schlecht von ihr, daß sie sich darüber freute, wenn Cecily auf ihrer Seite stand?
    Als sie an diesem Abend mit David am Kamin saß, begann sie über die geliebte Stieftochter zu sprechen.
    »Sie macht einen so heiteren Eindruck, aber in Wirklichkeit ist sie doch ernster, und sie schreibt auch sehr gut. Möchten Sie nicht einmal etwas von dem lesen, was sie veröffentlicht hat?«
    Diesen Wunsch hatte David ganz und gar nicht, aber ihr Eifer zwang ihn, sich mit einigen Zeitschriften und dem festen Entschluß an den Kamin zu setzen, nachher auf keinen Fall die Wahrheit zu sagen. Als er jedoch die letzte Zeitschrift zuklappte, sagte er bedächtig: »Natürlich ist das ein bißchen schwierig und modern für mich, aber ich spüre, daß etwas drinsteckt, eine ganze Menge sogar.« Und er war dankbar, daß er nun doch die Wahrheit sagen konnte.
    Von der Party am Freitagabend erzählte Margaret ihm nichts. Aus irgendeinem Grunde war es ihr peinlich, diese Party gegenüber David und Annette zu erwähnen. Lance konnte sie ohne Schwierigkeiten sagen: »Bleiben Sie am Freitagabend weg, da gibt eine meiner Nichten eine Party.« Er würde sich nichts weiter dabei denken; aber gegenüber den anderen beiden waren Erklärungen nötig und die machten sie immer verlegen. So erschien es ihr besser, alles dem Zufall zu überlassen. Es war auch ohnehin unwahrscheinlich, daß David oder Annette an diesem Abend kommen würden.
    Philippa traf schon früh am Freitagnachmittag ein und machte sich sehr geschickt daran, Platten mit ungezählten Appetithäppchen und leckeren Kleinigkeiten herzurichten. Sie erlaubte Margaret sogar, ihr zu helfen, wodurch die ganze Sache einen seriöseren Anstrich bekam. Dann richtete sie das Wohnzimmer und den Flur her. Das bedeutete, daß der größte Teil der Möbel herausgenommen und dafür eine Unzahl farbiger Kissen auf den Boden geworfen wurden, die sie mitgebracht hatte. >Aber nein, so wenig Sitzplätze wie möglich, die Leute müssen in Bewegung gehalten werden!< hatte Philippa erklärt.
    Margaret hielt diese Art der Möblierung insgeheim für äußerst unpraktisch.
    Cecily hatte gesagt: »Ich komme erst mit dem letzten Bus, dann gehe ich der verdammten Party aus dem Weg.«
    Um halb sechs nahm Margaret ihr Tablett mit auf ihr Zimmer und bereitete sich auf einen einsamen Abend vor, wenn auch nicht auf einen geruhsamen. Sie nahm ihre Hefte mit nach oben, um die Party aus sicherer Entfernung zu beschreiben, aber die ganze Geschichte war ihr doch sehr ungemütlich.
    Ab sechs Uhr trafen die Autos ein. Die laute, fröhliche Begrüßung drang zu ihr herauf. Aber alles klang sehr harmlos — und warum soll man nicht einmal im Haus der Stieftante eine Party geben? Sie setzte sich zum Schreiben hin.
    Erst um acht Uhr fiel ihr ein, daß sie noch keinen Tee getrunken hatte. Sie nahm ihren Elektrotopf, um ihn im Badezimmer anzuschließen. Als sie die Tür öffnete, war sie überrascht, wie geräuschvoll es unten zuging. Das Haus hatte dicke Wände, und so hatte sie vorher das Gläserklirren, Lachen und die lautstarke Schallplattenmusik nicht gehört. Einige Paare tanzten im Flur. Nun, daran war auch nichts auszusetzen.
    Sie schaltete das Licht nicht ein, denn lächerlicherweise wurde sie ein

Weitere Kostenlose Bücher