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Ja, Liebling

Ja, Liebling

Titel: Ja, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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einmal alle über das Buch gesprochen. Mrs. Adams, die Vorsitzende des Elternbeirats in der Schule, sagte sogar, sie wollten einen Stapel von den Büchern als Preise für die Mädchen der Oberklassen kaufen. Das Buch sei so sauber und gesund und sie könnten nichts Böses daraus lernen. Ach, ich komme mir so langweilig und altmodisch vor.«
    »Das Buch gefällt eben jung und alt. Hoffentlich kommen die Leutchen nicht dahinter, daß Sie es geschrieben haben. Stellen Sie sich nur die Reden vor, die dann gehalten werden. Sie müßten die Preise persönlich verteilen und Dutzende von Autogrammen geben.«
    »Wie schrecklich. Und Mrs. Sharpe — das ist die ewige Nörglerin, von der ich Ihnen erzählt habe — sagte: >Ich hab’s auch gelesen, aber ich fand nichts dran; ein Haufen langweiliger Leute.< Daraufhin sind sie und Mrs. Thornton wegen des Buchs beinahe wieder einmal aneinander geraten.«
    Margaret war in fröhlichster Stimmung. Die Mädchen wären erstaunt gewesen, wenn sie sie hätten sehen können, und Hervey hätte nur kühl gesagt, sie sollte sich nicht so in den Vordergrund spielen. Sie glaubte plötzlich seine mißbilligende Stimme zu hören und dachte: Alan Holder ist selbst daran schuld, wenn ich mich witzig finde.
    Holder bekam den Eindruck, daß er langsam Fortschritte erzielte. Wenn nur die Stieftochter sie in Ruhe ließ und die Nichten nicht so oft anriefen!
    Doch dieser Wunsch ging nicht in Erfüllung. Margaret wurde statt dessen förmlich überfallen und von ihrer Familie mal wieder ganz und gar in Anspruch genommen. Als er sie eines Samstag morgens besuchte, spielte ein kleiner Junge auf der Veranda mit einer Eisenbahn und Margaret hatte ein zweijähriges Mädchen auf dem Knie sitzen und las ihm vor. Elinor und Peter waren mal wieder zum Wochenende weggefahren.
    Sie lächelte ihn bekümmert an: »Ich habe Ihnen ja gleich gesagt, daß ich eine vielbeschäftigte Großtante bin.«
    »Kann sich denn niemand anderes um die Kinder kümmern?«
    »Ach, das macht doch nichts. Ich wollte ohnehin nicht ausgehen.«
    »Doch, Sie sollten heute abend mit mir ins Kino gehen. Es ist ein sehr guter Film. Kommt das oft vor, daß Sie die Kinder übernehmen müssen?«
    »Aber nein. Sie waren schon seit einem Monat nicht mehr hier, aber wahrscheinlich werde ich sie das nächste Wochenende noch einmal abgeliefert bekommen, und dann möchte Philippa, meine jüngere Nichte, ihren Nicholas für vierzehn Tage bei mir lassen, während sie in Urlaub fährt. Ihr Mann ist krank und die Hausangestellte muß auch ihren Urlaub nehmen.«
    »Sie nehmen wahrscheinlich nie Urlaub, nicht wahr?« Er wußte, daß es wahrscheinlich nicht richtig war, diesen Ton anzuschlagen, aber diese Selbstaufopferung machte ihn wütend. Wenn er sie nicht bald rettete, würde diese Familie sie noch ersticken.
    Unterdessen war es sehr schwierig, die Werbung oder selbst eine einfache Unterhaltung fortzusetzen, denn Felicity wollte dauernd Margarets Aufmerksamkeit auf sich ziehen und John kam wütend herein, weil er seine Eisenbahn zerbrochen hatte.
    Alan Holder war nicht an Kinder gewöhnt. Er besaß auch nicht die Gabe, von der man so oft liest, die man aber so selten erlebt — die instinktive Liebe zu Kindern. Ihn störten sie und so verabschiedete er sich früher als beabsichtigt.
    »Es hat also keinen Sinn, Sie für heute abend ins Kino einzuladen?« fragte er gereizt.
    »Ich denke, das ginge schon, denn Annette ist ja zu Hause und die Kinder sind schon im Bett.«
    Diese Aussicht besänftigte ihn. Um sieben Uhr holte er sie ab. Am Gartentor begegnete ihm David, der einen gemütlichen Abend bei Mrs. Neville zu verbringen gedachte. Als er diese Absicht durchkreuzt sah, machte sich bei ihm für einen Augenblick der alte Ärger bemerkbar. Er verzog böse das Gesicht.
    Beide Männer hielten Margaret für gefühllos, als sie sagte: »Wir wollen ins Kino. Es ist ein Film, den du sicher auch sehen willst. Kommst du nicht mit, David?«
    »Nein, danke. Ich helfe lieber Annette mit den Kindern.«
    Sein Ton war absichtlich scharf, und Margaret sollte den Tadel ruhig fühlen. Doch sie sagte nur freundlich: »Das ist sehr nett. Sieh zu, daß das Essen fertig ist, wenn wir zurückkommen.«
    Diese Bemerkung war nicht böse gemeint, aber auf David wirkte sie wie eine kalte Dusche über einen Kopf, der ein wenig zu heiß geworden ist. Endlich kam er wieder zu sich und dachte: Natürlich war ich verrückt. Ich stellte mir schon vor... Aber das liegt nur an diesem

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