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Ja, Liebling

Ja, Liebling

Titel: Ja, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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den Haushalt.«
    »Seltsam, daß Sie nie geheiratet haben.«
    »Dafür gibt es eigentlich keinen besonderen Grund. Nach der frühen Schwärmerei damals war ich mit den Frauen so ziemlich fertig. Seitdem hatte ich immer zuviel Arbeit. Ich fühle mich nicht einsam. Ich habe Bücher und Freunde. Mit der Zeit entwickelt man seine festen Gewohnheiten.« — Aber wenn ich ein bißchen Glück habe, werde ich sie mir jetzt abgewöhnen, fügte er in Gedanken hinzu.
    »Ich danke Ihnen, daß Sie mir das erzählt haben. Sie sind viel diskreter als ich. Hervey sagte immer, wenn ich einmal anfinge, dann redete ich zuviel. Jetzt muß ich das Essen richten. Meine Nichte mußte noch einmal ins Büro und David holt sie ab, weil die Busse heute abend nicht mehr fahren.«
    Als die beiden auftauchten, fand Holder das Mädchen sofort sympathisch — eine jüngere, weniger hübsche Ausgabe ihrer Tante, aber ein sehr nettes Mädchen. David war nach seiner Meinung wahrscheinlich auch ein netter Kerl, nur sah er nicht besonders aus. Von dieser Seite drohte ihm also keine Gefahr.
    Beim Abschied sagte er zu Margaret: »Mein Freund hat Karten für das Theater besorgt, das zur Zeit in der Stadt gastiert. Nun ist er krank geworden. Würden Sie dafür mitkommen?«
    Sie stimmte sofort zu. Er war ein so einfacher und freundlicher Mensch, und eine Abwechslung tat ihr wirklich gut. Als er gegangen war, stellte sie fest, daß er das Buch nun doch wieder mitgenommen hatte. Aus einem unerfindlichen Grund freute sie sich darüber.
     
     

14
     
    Am Abend kam David und wirkte gekränkt.
    »Aber ich hatte doch schon alles vorbereitet, um dich zu diesem Theaterstück mitzunehmen. Es sollte eine Überraschung werden, sozusagen zur Feier der zweiten Auflage.«
    »Das hätte ich furchtbar gern getan, und es tut mir auch schrecklich leid, aber ich habe es ihm jetzt versprochen. Könntest du nicht jemand anderes mitnehmen? Vielleicht ein Mädchen?«
    Ob er wohl Annette vorschlug? Sie waren inzwischen gute Freunde geworden und Margaret hoffte, daß daraus noch mehr werden würde. Aber er sagte nur: »Mädchen bringen nur Ärger. Aber na ja, da kann man nichts machen.«
    Mit sich und der Welt unzufrieden fuhr er wieder nach Hause. Da er ein vernünftiger Mensch war und über ein gewisses Maß an Humor verfügte, machte er sich sofort daran, seine Gefühle zu analysieren. Er war eifersüchtig, weil dieser Fremde das Geheimnis des Buches entdeckt hatte. Eifersüchtig auf das Buch. Er mußte über sich selbst lachen und fügte ehrlich hinzu: Und eifersüchtig auch ihretwegen, du Narr. Dabei ist sie um mehrere Jahre älter.
    Trotzdem konnte er sich nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, daß er ein wenig in sie verliebt war, auch wenn sie ihm einige Jahre voraus hatte und die Rolle einer Stiefgroßtante spielte. Was für ein Narr war er doch. Nun ja, das war jetzt alles vorbei. Natürlich mochte sie ihn, aber eben wie eine ältere Schwester. Fast hätte er in Gedanken gesagt: wie eine Tante, weil sie Annettes Tante war, und Annette im Alter mehr zu ihm paßte. Dann lachte er und sagte sich: Was für einen Unsinn.
    Von diesem Augenblick an begann er sich von einer schleichenden, ihm bis dahin unbekannten Krankheit zu erholen.
    Vor lauter Vorfreude vergaß Margaret bald seine schlechte Laune. Als sie Alan Holder gegenüber erwähnte, daß auch David sie eingeladen hatte, sagte er: »Pech«, und sie erwiderte, daß David sich lieber eine jüngere Begleitung suchen sollte.
    Er lächelte sie an. Er hatte David nur einmal gesehen, aber sofort erkannt, daß der arme Junge unter einem akuten Anfall schwärmerischer Liebe litt. »Er ist genau in dem Alter, in dem man eine reife Frau vorzieht«, sagte Alan väterlich und stellte dann fest, daß Margaret gerade an diesem Abend besonders jung und hübsch aussah. Es war wirklich schwer für David.
    Als sie zurückkamen, blieb er noch zum Essen und stellte wieder fest, wie reizend das Eßzimmer eingerichtet war. Diese Bemerkung ermutigte Margaret, ihm alles über ihre Pläne für das Haus und den Garten zu erzählen, und dann brachte sie ihn dazu, über sein Haus und seine Farm zu reden. Sie hörte ihm ebenso interessiert zu wie sie — so dachte er — vielen ähnlichen Unterhaltungen gelauscht haben mochte, die sie später in ihrem Buch verarbeitet hatte. Trotzdem war das für ihn schmeichelhaft, denn sie konnte gut zuhören. Seltsam, daß er sie auf den ersten Blick für schüchtern gehalten hatte.
    Natürlich konnte er nicht

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