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Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck

Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck

Titel: Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Schache
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einer Beziehung ein Ja, dann geben Sie auch dem Menschen in Ihrem Leben das Recht, anwesend zu sein.
    Das Ja zur Nähe in Beziehungen
    Das Thema Nähe und Abstand ist in vielen Liebesbeziehungen und Partnerschaften ein großes Konfliktthema. Einer der Gründe liegt darin, dass Nähe keine Grenze hat, ein Mensch aber schon. Wie nahe man sich auch immer stehen wird, es kann immer noch weiter gehen. Die Erfahrungsmöglichkeit von Verbundenheit durch Nähe ist fast endlos. Darin liegt ein großes Geschenk, denn die Entdeckungsreise zur Liebe wird nie enden.
    Gleichzeitig hat jeder Mensch als Persönlichkeit ganz individuelle Grenzen. Diese Barrieren sind Abwehrmechanismen, entstanden aus früheren Verletzungen. Der Verstand hat sich gemerkt, dass damals etwas leidvoll war und dass dieses Leid nur entstehen konnte, weil man jemanden zu nahe an sich herankommen ließ.
    Der Ursprung so einer Verletzung liegt jedoch nicht in einer verflossenen Partnerschaft. Der wahre Grund ist eine sehr frühe Verletzung, meist durch einen oder beide Elternteile. Das ist lange her. Es lagert im Unterbewusstsein. Der Verstand kann es nicht sehen und so glaubt er, der Grund für den aktuellen Schmerz wäre die Erlaubnis für zu viel Nähe an den Partner gewesen. Weil er solches Leid künftig vermeiden will, baut er nun eine Grenze gegen zu viel Nähe auf.
    Auf diese Weise wird das Thema Nähe, Abstand und Freiraum bei vielen Menschen zum zentralen Beziehungsthema überhaupt.
    Wenn man Nähe ablehnt, spürt man das Leid unerfüllter Sehnsucht in sich. Und wenn man zu viel Nähe zulässt, spürt man das Leid der alten, versteckten Verletzungen. Komm her – geh weg. So entsteht das endlose Drama. Der Verstand sitzt in einer Falle. Er hat die Aufgabe, weiteres Leid zu verhindern, aber ganz gleich, ob er Nähe zulässt oder sie ablehnt – es erzeugt immer Leid. Es ist eine innere Schleife, scheinbar ohne einen Ausweg. Für den Betroffenen ist das eine große Qual.
    Wo liegt die Möglichkeit für das Ja? Für eine Erlösung aus dem Kreislauf? Dafür sieht man sich am besten die vier möglichen Gründe an, welche in Beziehungen das Nein gegen mehr Nähe erzeugen.

    »Ein grundlegendes Besserwerden geschieht wie von selbst, wenn die grundlegenden Neins verschwinden. Jeden Tag, eines nach dem anderen.«

    Der erste Grund für Abwehr: Wenn die Nähe übergriffig ist
    Jeder Mensch trägt eine Art körperlichen und psychischen Schutzraum um sich herum. Eine unsichtbare Grenze, die nicht vom Verstand aufgebaut wird. Dieser Schutzraum wird durch Gefühle erzeugt. Wenn ein anderer die Grenze überschreitet, ganz gleich, ob versehentlich oder absichtlich, werden die Gefühle aktiviert.
    Wo diese Grenze liegt und wie stark die Reaktionen dort sind, ist bei jedem sehr verschieden. Und genau hier entsteht das Konfliktpotenzial in manchen Beziehungen. Eine Nähe, die dem einen zu wenig ist, ist dem anderen bereits deutlich zu viel.
    Die Achtung des persönlichen Raums ist der Weg. Das vollkommende Ja zu der Grenze des anderen und das Ja zur eigenen Grenze in diesem Moment. Um sich in dieser Achtung zu schulen, kann man üben, die Grenzen genau wahrzunehmen.
ÜBUNG
    Achtsamkeit bei Nähe – Das Herz fragen
    Wenn beide Beziehungspartner sich für eine gemeinsame Entwicklung entschieden haben, können sie lernen, die eigenen Grenzen und die des anderen zu spüren. Dies geschieht nicht durch Reden. Stattdessen stellt man sich mit Abstand von einigen Metern still in einen Raum. Einer der beiden bleibt ruhig stehen. Der andere hat die Aufgabe, ganz langsam, mit vielen Pausen, auf seinen Partner zuzugehen und dabei innerlich immer wieder nach Erlaubnis für ein Weitergehen zu fragen. Es gibt auf dem Weg zum anderen mehrere Grenzen. So, als würde man unsichtbare Schichten durchschreiten, wie Zwiebelschalen. Innerhalb einer Schicht spürt man – zum Beispiel im Bereich der Brust anhand von Druck oder nachlassendem Druck –, dass man weitergehen kann, bis die Grenze zur nächsten Schicht kommt. Ob eine Grenze da ist, findet man durch achtsames inneres Fragen heraus. Man erkundigt sich in Gedanken beim anderen:
    Ist hier eine Grenze? Wenn ja, bleibe ich einen Moment stehen und spüre sie. Darf ich einen Schritt weitergehen, oder zwei? Bis zur nächsten Grenze?
    Falls ja, gehe ich achtsam und sehr langsam voran. Bis wieder eine Grenze kommt. Und wieder frage ich, ob ein Ja zum Weitergehen da ist. Irgendwann wird ein Gefühl aufkommen, dass es für den anderen genug

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