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Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck

Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck

Titel: Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Schache
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Nähe ist. Hier ist es gut, stehen zu bleiben, ohne dass es beim anderen Stress auslöst. Nicht weiter. Das ist die Grenze in diesem Augenblick.
    Der andere Partner bleibt während der Übung still an seinem Ort stehen und spürt selbst, wie es ihm dabei geht. Stimmt das, was er vor sich sieht? Ist dort eine Grenze, wo der andere gerade stehen bleibt? Stimmt der Abstand am Ende auch? Oder wurde die letzte Grenze überschritten?
    Nach der Übung wechselt man die Rollen. Erst danach tauscht man sich über die Erlebnisse aus.
    Was immer jeder Einzelne während dieser Übung erlebt hat, ist weder ein Fehler noch ein Vorwurf an den Partner. Es ist einfach nur das Erleben der Grenzen des Menschen gegenüber, so wie sie sind und was sie auslösen. Und dazu kann man sein Ja geben.
    »Ja, ich achte dich vollkommen. Dich, mit deiner Grenze, die durch deine Verletzungen entstanden sind. Nichts daran will ich verändern. Ich möchte es spüren und respektieren lernen. Das ist mein Ja zu dir, so wie du bist.«
    Falls ein Partner immer wieder unachtsam und übergriffig ist und nicht bereit, sich in respektvoller Anerkennung zu üben, wird auf Dauer keine erfüllende Beziehung stattfinden können. Dann wird es ein ständiges Ringen um die Grenzen werden. Es gibt keinen anderen Weg für eine funktionierende und nicht abhängige Partnerschaft als die gegenseitige Achtsamkeit. Das Sich-nicht-Verletzen.

    »Welcher Tatsache können Sie immer und unter allen Umständen ein Ja geben? Dass es jetzt gerade so ist, wie es ist. U nd genau hier beginnt der Weg .«

    Ich finde es sehr schwer, den anderen in einer Problemsituation nicht zu verletzen.
    Ja, das erlebt man so. In Wahrheit verletzen aber nicht Sie Ihren Partner. Seine Verletzungen sind bereits vorhanden und Ihre Worte oder Ihr Verhalten lösen sie nur aus. Oder umgekehrt, sein Verhalten löst Ihre Verletzungen aus. Diese Emotionen sind nicht Sie. Sie laufen nur in Ihnen beiden ab. Wenn das geschieht, können beide zusammen erleben, wie die Emotionen kommen, hervorbrechen, stattfinden und wieder gehen. Ein Sturm kommt, man hält sich fest, der Sturm klingt ab und man geht gemeinsam weiter. Und das hat überhaupt nichts mit Ihrer gegenseitigen Liebe zueinander zu tun. Es hat auch nichts mit einer Schuld oder einer Unfähigkeit zur Beziehung zu tun. Es ist kein Zeichen dafür, nicht zusammenzupassen. Es taucht nur auf, weil es die Chance sucht zu transformieren. Dem können Sie ein Ja geben. Und dann können Sie weiter hinsehen, was noch geschieht.
    Der zweite Grund für Abwehr: Wenn die Nähe alten Schmerz auslöst
    Nicht die Nähe des anderen erzeugt das innere Leid. Der Schmerz entsteht, weil etwas in einem sich so sehr nach Nähe sehnt und etwas anderes in einem die Nähe nicht zulassen kann. Sich selbst die Nähe nicht geben zu können ist, wie sich selbst zu verletzen.
    Der andere trägt dabei keinerlei Schuld. Ohne es zu wollen, ist er nur der Auslöser. Vermutlich wird es ein Partner sein, der eine sehr ähnliche Form von innerem Leid und Verletzungen in sich trägt. Und so aktivieren sich die Ablehnungen von Nähe immer wieder gegenseitig. Manchmal mündet es in Komm-her-geh-weg-Beziehungen. Es geht nicht mit dem anderen und es geht nicht ohne den anderen.
    Nun können Sie nicht so einfach wirklich ein Ja zu einer Situation geben, die in Ihnen automatische Abwehr, also ein Nein erzeugt. Das Nein unterliegt ja nicht Ihrer Entscheidung. Es läuft von selbst ab wie ein Reflex. Und dennoch können Sie auch in dieser Situation Möglichkeiten für ein Ja finden: »Mein Ja gebe ich dir zu deiner Schuldlosigkeit. Du kannst nichts für meinen Schmerz. Und mein weiteres Ja gebe ich dir und deiner Anwesenheit. Du darfst hier sein. Und ich gebe mein Ja zum Fühlen dessen, was in mir selbst geschieht. Ja, das nehme ich an, nichts davon brauche ich abzulehnen, auch nicht, während du hier bei mir bist.« Das ist wieder das Ja zur Anwesenheit am Ort, zur Situation und zu sich selbst.
    Das ist ein sehr schöner Gedanke. Es macht mich innerlich frei, dem anderen keine Schuld geben zu müssen. Und es fühlt sich freier an, mir selbst keine Schuld geben zu müssen. Gleichzeitig kommt eine neue Angst in mir auf, dass diese neue Art von Beziehung zu schön werden könnte. Zu tief oder zu intensiv. Gibt es das?
    Der dritte Grund für Abwehr: Wenn die Nähe zu schön wird
    Ja, das gibt es. Ein Teil des Verstandes denkt immer in Gewinn und Verlust. Zum Gewinn gibt er praktisch immer ein Ja. Zu einem

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