Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck
Nein. Was soll man daran ändern?
Natürlich braucht man das Ja und Nein für das Lernen von Regeln. Und nur dafür. Als Wegweiser. Nicht als Liebeszustimmung oder Liebesentzug.
Das Ja zur Anwesenheit des Kindes an diesem Ort
Ganz gleich, wie die Situation gerade ist, völlig egal, welchen scheinbaren Fehler das Kind gerade machte, es darf in diesem Moment genau so hier anwesend sein, wie es ist. Dieses Ja wird es nie mehr verlieren, selbst dann nicht, wenn es die Dinge anders tut, als man es will. Das Ja zum Recht, hier zu sein, können Sie, wie bei jedem anderen Menschen, immer sicher geben.
Das Ja zur Situation in der Kindheit
Eine Situation läuft manchmal anders ab, als man es sich gewünscht hat. Nun kann man denken: Das hier lief alles völlig falsch ab und daran trägt jemand Schuld. Vielleicht denkt man: Ich als Elternteil habe eine Schuld, ich hätte besser aufpassen müssen. Ich hätte mehr wissen müssen. Ich hätte die Regeln besser durchsetzen müssen. Ich hätte mein Nein viel deutlicher sagen müssen. Das ist meine Schuld. Aber da ist auch Schuld beim Kind. Wie oft habe ich es gesagt, es wollte ja nicht hören. Dann ist man in dem ewigen Laufrad von Schuld und Fehler gefangen und nimmt das Kind noch mit hinein.
Oder, anderes herum, denkt man manchmal heute noch, die eigenen Eltern hätten Schuld daran, wie es einem geht. Zig Jahre zurück haben Sie sich so verhalten, wie sie es damals nicht besser konnten, wollten oder wussten. Und noch heute vergibt ein Mensch Schuld in diese alte, nicht mehr reale Vergangenheit hinein. Noch heute findet unablässig ein inneres Nein statt, das einen gefangen hält.
Das Ja zur Situation an sich ist frei von Schuld und Fehlern. Ja, genau so war es. Und nun lernen wir und machen es vielleicht beim nächsten Mal anders. Wem hilft der Gedanke von Schuld? Was verbessert er hier und jetzt? Und was genau soll das bedeuten: ein Fehler? Vielleicht gibt es das in der Natur und im Universum gar nicht. Vielleicht existiert diese seltsame Einstufung von Ereignissen und Situationen nur im Kopf von Menschen.
Das ist der Weg zur Lösung von den eigenen inneren Zwängen, in Schuld und Fehlern zu denken und darunter zu leiden: Es sind nur Situationen. Sie finden statt. Man lernt. Nicht mehr.
Für mich ist das eine große Entlastung. Ich spüre, dass es ein Entwicklungsweg ist, es so zu betrachten. Ich weiß nur nicht, ob meine Eltern oder andere das auch so sehen.
Das Ja zum Selbst und die Kindheit
Die Sichtweisen und Meinungen von Eltern oder anderen spielen keine Rolle, wenn man in sich selbst etwas erkennt. Das ist das Geschenk an der Arbeit mit dem inneren Ja: Man braucht niemanden dazu. Man ist nicht abhängig von Zustimmung oder Ablehnung. Niemand anderes muss es verstehen oder gut finden. Man kann es ganz mit sich selbst machen.
Ich weiß, dass Ablehnung dem Kind schadet. Aber ich fühle mich oft so sehr unter Druck, dass ich es nicht schaffe, bewusst und klar zu reagieren. Was soll ich tun, wenn mein Kind mich gerade an meine Grenzen bringt? Wie soll ich diesen Moment nicht ablehnen, obwohl ich es in Wahrheit ablehne?
Man kann das Auftauchen der Emotionen eines Augenblicks nicht verhindern. Es sind einfach die Emotionen, die gerade ablaufen. In einem selbst und im Kind. Man kann nur darauf achten, was die Emotionen machen. Der Schlüssel liegt darin, sich bewusst zu werden, was gerade geschieht. Dann können die alten Muster nicht mehr unbewusst tun, was sie schon immer machten. Das Wissen darüber, was geschieht, wird von selbst für die Veränderung sorgen. Schritt für Schritt. Im Licht der Bewusstheit kann die Unbewusstheit auf Dauer nicht überleben.
Das verstehe ich, aber manchmal wünsche ich mir, dass es etwas Konkretes gibt, was ich tun kann.
Lehnen Sie die Situation nicht ab. Vielleicht beginnen Sie Ihren Erziehungsmoment öfters einmal mit einem Ja. Einem Satz ohne Ablehnung. Und erst dann korrigieren Sie ein Verhalten oder geben eine Anweisung.
Vielleicht sagen Sie zum Kind: »Ja, das willst du. Und das verstehe ich. Wollen darfst du es. Aber es gibt nicht immer alles gleich, so wie du es willst. Ich zeige dir Regeln, wie es geht und wie es nicht geht.«
Oder das Kind macht einen Fehler und Sie aber nicht in Fehlern. Sie könnten stattdessen fragen: »Wie hast du denn das gemacht? Wolltest du das so?« Und dann könnten Sie fragen: »Willst du es noch einmal versuchen? Allein? Oder möchtest du, dass ich es dir zeige?« Bei kleinen Fehlern fällt
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