Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck
deutlich weniger und es hat niemandem geschadet. Falls man mit Holz heizt, hat die Wut sogar noch für Wärme gesorgt. Wozu einen anderen Menschen für die eigenen negativen Emotionen benutzen?
Die Tatsache, dass der Verstand sich eine Meinung zu einem auftauchenden Gefühl bildet, wird man vielleicht nicht ändern können. Er wird immer denken: »Dies fühlt sich schön an, jenes fühlt sich nicht schön an.« Da kommt man nicht heraus, weil es einfach die Wahrheit ist. Leid ist nicht schön, da lässt sich auch nichts umprogrammieren.
Was sich jedoch verändern lässt, ist der Umgang mit dem ohnehin anwesenden Besucher Leid. Wenn Sie jedem Gefühl als Erstes keine Ablehnung oder Zustimmung, sondern ein Ja als Kenntnisnahme entgegenbringen, wird sich viel verändern. Es ist wie ein innerer Dialog mit dem jeweiligen Gefühl.
»Ja, ich nehme dich wahr. Ja, du darfst anwesend sein. Nein, es fühlt sich nicht gut an, aber ja, du darfst dennoch in mir anwesend sein. Nein, ich werde dir nicht folgen. Ich werde nicht handeln, so wie du es willst. Aber ja, du darfst anwesend sein.«
Nur zur Anwesenheit geben Sie Ihr bedingungsloses Ja. Darin liegt der Schlüssel für die große Veränderung.
Das Ja zur eigenen Ablehnung
Wenn der Weg der Annahme gegangen wird, verändert sich Grundlegendes im Leben. Es ist eine essenzielle Transformation des eigenen Bewusstseins. Viel Veränderung macht dem Verstand zu schaffen. Manchmal versucht er, sich zu schützen, indem er der Veränderung selbst sein Nein gibt. Er wird vielleicht irgendwann damit beginnen, das Ja ablehnen zu wollen.
»Nein, ich habe keine Lust mehr, ein Nein zu finden und es zu transformieren. Ich habe einfach keine Lust mehr, auf die Annahme zu achten. Das alles will ich nicht. Ich will zurück in den alten Zustand.«
Wenn es nicht möglich ist, zu etwas ein Ja zu geben, obwohl es in diesem Augenblick die Realität ist, dann geben Sie dieser Tatsache selbst in diesem Moment ein Ja. Auch Ihre Ablehnung ist gerade in diesem Moment in Ihnen anwesend. Wenn schon nicht der Welt um Sie herum, dann geben Sie der Welt in sich selbst das Ja.
»In mir ist Ablehnung. Ich habe keine Lust, dies oder das anzunehmen. Und das ist gerade die einzige sichere Wahrheit, die ich spüre. Das ist das Einzige, dem ich ein Ja geben kann.«
Mehr braucht es in diesem Moment nicht.
Das Ja zur scheinbaren Unvollkommenheit
Selbst wenn der Weg der Transformation zur Annahme und Selbstannahme bereits begonnen hat, bedeutet das nicht, dass keine Gedanken oder Gefühle von Mangel mehr aufkommen können. Auf einen selbst bezogen könnte es der Glaube sein, man würde nicht vorankommen. Man wäre nicht gut genug und andere wären hier oder dort besser.
Dieses Gefühl, dass man selbst fehlerhaft oder unvollkommen sei, erzeugt Leid. Das Gefühl, dass die Welt um einen herum unvollkommen und fehlerhaft sei, erzeugt ebenfalls Leid.
Doch warum etwas ablehnen, wo es doch in diesem Moment nur genau so ist, wie es ist? Wenn Sie eine Situation als unvollkommen annehmen und ihr ein Ja geben, zeigt sie sich in ihrer ganzen Schönheit.
Ja, technisch gesehen kann etwas einen Fehler haben oder noch nicht fertig sein. Wenn man sich nur ansieht, was noch zu tun ist, wird es einem immer unvollkommen erscheinen. Immer gibt es noch etwas Letztes zu verändern. Und danach noch etwas Allerletztes. Und so weiter. In Wahrheit gibt es keinen endgültig letzten Zustand. Es wird sich alles immer weiter verändern, das ist das Normale. Was heute gut oder perfekt ist, ist in einem Jahr oder in einem Monat schon ein alter Hut. Darin liegt kein Fehler. Warum also sollte es in einem selbst anders sein als beim Rest der Welt?
»Heute bin ich auf einem Weg. Scheinbar noch unvollkommen. Morgen bin ich endlich angekommen. Scheinbar fertig. Und übermorgen gibt eine neue Idee, ein neues Ziel, eine neue Herausforderung. Und wieder bin ich auf dem Weg.«
Dieser einfachen Tatsache über sich selbst können Sie immer ein Ja geben. Sie sind nicht unvollkommen. Sie sind vollkommen ein Mensch auf seinem Weg. Jeder Moment davon ist richtig.
Ist es das, was mit Hingabe gemeint ist? Ist Hingabe das Ja zur ständigen Veränderung?
Das könnte man sagen. Hingabe ist die Abwesenheit von Widerstand. Auch den gegen Veränderung. Oft wird sich hingeben verwechselt mit sich aufgeben. Mit nichts mehr erreichen wollen. Doch das Ja zu einer Situation bedeutet nicht, diese Situation niemals verändern zu wollen. Es bedeutet, Sie geben Ihr
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