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Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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überraschend voll, aber gut durchorganisiert. In weniger als einer Minute erschien ein junger Mann und nahm meine Bestellung für einen Irish Coffee entgegen, der ebenfalls in weniger als einer Minute geliefert wurde. Ich tat so, als nippte ich davon, obwohl das Heben der Tasse zum Mund Willenskraft erforderte und ich einen Würgereiz unterdrücken musste. Um mich abzulenken warf ich einen Blick in die Runde und bemerkte mehrere junge Damen ohne Begleitung, die mich schmachtend ansahen. So hübsch war ich nun auch nicht – sie waren im Nachtgewerbe tätig. Im Augenblick hatte ich keine entsprechenden Neigungen, und so glitt mein Blick an ihnen vorbei zu den tanzenden Paaren auf dem Parkett weiter unten. Die Band beendete ihr Stück, die Tänzer zerstreuten sich, und die Lichter erloschen. Ein einzelner Scheinwerfer richtete sich auf eine weitere Platinblonde, die am Flügel lehnte. Sie trug etwas Langes in Weiß und Silber, ein hübscher Kontrast zu den kurzen schwarzen Röcken der anderen Mädchen und eine perfekte Ergänzung zu ihrem langen schimmernden Haar.
    Sie sang etwas Trauriges und Seichtes mit einer überraschend guten Stimme, die den Raum erfüllte und selbst die schlimmsten Säufer zur Ruhe brachte. Wie bei jeder anderen Frau verglich ich sie mit Maureen und suchte nach Fehlern, aber dieses Mal bestand die Lady aus eigenem Verdienst. Sie brachte ihr Lied zu Ende, und die Lichter erloschen und gingen kurz darauf wieder an. Doch da war sie verschwunden und ließ ein sehnsüchtiges Publikum zurück. Die Band stimmte ein neues Stück an, und wieder wagten sich die Paare auf den Tanzboden. Ich blickte auf und sah ein hübsches Mädchen, das mich anlächelte und ein Tablett mit Tabakwaren vor sich trug.
    »Bobbi haut sie jedes Mal aus den Socken«, stellte sie mit einem Nicken zur Bühne fest. Ich suchte mir ein paar Zigaretten aus und brachte sie dabei ein wenig zum Reden. Binnen zwei Minuten fand ich heraus, wo sie wohnte, wann sie frei hatte, wann Bobbi wieder auftrat, wo sich die Spielräume befanden, und was man brauchte, um dort hineinzukommen, namentlich viel Geld und die Bereitschaft, es rasch zu verlieren. Ihr Interesse kühlte ab, und sie zog weiter. Offenbar hatte sie mit Spielern Erfahrungen gemacht. Ich hatte die Sorte auch schon erlebt; Männer, die lieber spielten als spielerisch liebten, waren Narren.
    Und ich versuchte es ihnen nachzutun. Ich verließ meinen Tisch und schlenderte zu einer Tür mit der Aufschrift PRIVAT und einem großen Mann davor, der nach meinem Namen fragte. Ich nannte den, welchen ich vorige Nacht benutzt hatte, und war leicht enttäuscht, als er nicht reagierte. Er hielt mit einem Telefon Rücksprache, ein Summer ertönte, und er machte mir die Tür auf.
    Ein weiterer großer Raum lag dahinter, in dem es jedoch viel ruhiger zuging. Das Licht aus den Kristalllüstern wurde vom Zigarettenrauch abgeschwächt. Ich war schon an solchen Orten gewesen, allerdings nie, wenn sie noch heil waren. Meistens war ich dicht auf den Fersen einer Polizeirazzia gefolgt, hatte einen Bericht über das Ausmaß der Verwüstung geschrieben und mir notiert, wer wofür verhaftet worden war. Vor der heutigen Nacht hatte ich mir diese Art von Dekadenz nie leisten können. Es war großartig.
    Beim Geldkäfig kaufte ich für zweihundert Dollar Chips, wobei ich bei dem Gedanken an den kleinen Haufen in meiner Tasche innerlich erbleichte. Um mich zu beschäftigen, zündet ich mir eine Zigarette an und musterte die Gesichter. Nicht eines war mir vertraut; das war auch gut so, da ich nicht sofort bemerkt werden wollte. Ich schlenderte umher und hielt nach Slick Morelli Ausschau. Entweder war er nicht hier, oder mein Gedächtnis arbeitete nicht so mit, wie es das bei Frank Paco getan hatte. Vielleicht erwartete ich von meinem traumatisierten Gehirn auch zu viel.
    Ich ließ es ausruhen, fand eine entlegene Ecke und stieg bei einem Blackjack-Spiel ein. Ich gewann zehn Dollar und verlor fünfzig, ehe ich erkannte, dass ich mogeln konnte, ohne dabei erwischt zu werden.
    Das Gesicht des Gebers war so ausdruckslos wie das von einem toten Fisch, aber über seinen Herzschlag hatte er keine Kontrolle. Wenn der unmittelbare Lärmpegel sich gelegentlich senkte, konnte ich ihn hören. Jedes Mal, wenn er dem Haus ein gutes Blatt gab, schlug es etwas lauter und schneller, und nach einigen konzentrierten Übungen zur Unterscheidung seiner inneren Signale stieg meine Gewinnrate geringfügig. Ich gewann nicht jedes Mal,

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