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Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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mich schon einige Zeit ruhig verhalten, was sein Selbstbewusstsein einigermaßen wiederherstellte. Dennoch ließ er zwei Männer im Büro zurück, ließ die Tür offen, und schärfte ihnen ein, ihre Augen ebenso offen zu halten. Dann ging er schlafen.
    Zwanzig Minuten verstrichen, und alles war ruhig. Ich schickte die Männer ins Traumland, entdeckte den Knopf und schaltete den Alarm aus. Ich brauchte eine weitere Viertelstunde, an dem verflixten Drehknopf herumzufummeln, bis ich die Kombination richtig hinbekam. Ich hatte die letzte Ziffer falsch gesehen und musste herumexperimentieren. Die Arbeit war frustrierend und schlecht für meine Nerven, weil ich mit einem Ohr in die Diele lauschen musste, um verschwinden zu können, falls jemand kam. Im Rückblick betrachtet bin ich eigentlich sicher, dass meine Zeit für einen kompletten Anfänger ziemlich gut war. Ganz sicher war sie einträglich.
    Ich war ein ehrlicher Dieb und nahm nur meine fünftausendachthundert Flöhe in kleinen gebrauchten Scheinen heraus, obwohl sich wesentlich mehr im Safe befand. Ich machte alles zu und schaltete den Alarm wieder ein. Sie würden sich ganz hübsch die Köpfe zerbrechen, auf welche Weise das Geld verschwunden war.
    Bevor ich ging, wollte ich Slick ein Grande Finale erleben lassen und außerdem noch bei Bobbi vorbeischauen, aber die Uhr meinte, dass es spät sei, und ich musste Schwierigkeiten mit dem Wagen oder unerwartete Verzögerungen auf dem Nachhauseweg in Erwägung ziehen. Ich ging auf Nummer Sicher und setzte mich ab, versprach aber Morelli und mir eine weitere Vorstellung.

9
     
    Am nächsten Abend kam Escott kurz nach Sonnenuntergang vorbei. Er hatte einen dunkelblauen Buick gefunden, der nur ein Jahr alt war, und auf den der Händler angeblich für mindestens eine Woche Garantie gegeben hatte. Das Innere war sauber, der Motor lief gut, und am Äußeren wiesen nur ein paar Beulen darauf hin, dass der Wagen keine Jungfrau mehr war.
    »Der Papierkram machte mir teuflisch zu schaffen«, berichtete er mir. »Der Autohändler wollte, dass Sie die Sachen unterzeichnen, bevor ich den Wagen bekommen konnte.«
    »Wie haben Sie meine Unterschrift bekommen?«
    »Gar nicht. Es war Ihr vorab bezahltes Bargeld, das ihn schließlich überzeugte. Das und die versteckte Drohung, einen anderen Händler zu suchen, der sich weniger ziert. Unterschreiben Sie nur hier.«
    Ich unterschrieb nur hier. Er gab mir die Schlüssel und ich ihm meinen Dank.
    »Keine Ursache. Haben Sie einen Führerschein?«
    »Einen aus New York. Ich musste meine alte Karre verkaufen, um hierher zu kommen. Warum?«
    »Ich wollte nur wissen, ob Sie auch einen für Illinois erwerben wollen.«
    »Gute Frage. Ich würde, wenn ich könnte.«
    »Da könnte ich auch etwas machen. Wir sehen einander in Gestalt und Gesicht ein wenig ähnlich, ich könnte Ihre Unterschrift einüben und für Sie antreten.«
    Er schien ganz versessen darauf zu sein, für mich das Gesetz zu brechen, und ich machte eine entsprechende Bemerkung.
    »Nun, es ist eine einzigartige Gelegenheit für eine neue Erfahrung – ist daran etwas Erheiterndes? Ich meine es ernst, das Gesetz nimmt Urkundenfälschung nicht auf die leichte Schulter.«
    »Ich weiß, aber Sie müssen das wirklich nicht machen.«
    »Es macht mir nicht das Geringste aus. Mich erinnert das sehr an den Besuch einer Flüsterkneipe während der Prohibition – sich amüsieren, aber nicht dabei erwischen lassen. Nun ja, je nachdem, wann Ihr alter Führerschein abläuft, werden Sie einen neuen brauchen, oder wollen Sie, dass die Polizei Ihnen ein Strafmandat ausschreibt, weil Sie keinen haben?«
    »Ich bezweifle, dass ich es soweit kommen lasse, aber ich verstehe schon, was Sie meinen.«
    »Gut. Natürlich wissen Sie, dass Ihre beste Tarnung in der Wahrung Ihrer Anonymität besteht. Je weniger Menschen Sie bemerken, desto sicherer sind Sie.«
    »Sie reden, als sei ich so etwas wie ein bolschewistischer Spion.«
    »Man nennt sie jetzt Kommunisten, oder heißt es Sozialisten? Aber Sie sehen das nicht ganz verkehrt. Vor Ihrer – sagen wir einmal – Bekehrung vor einigen Jahren, welche Einstellung hatten Sie zu Vampiren?«
    »Wenn ich überhaupt an etwas dergleichen dachte, dann höchstens an Theda Bara [ * Theda Bara (1885-1955) gehörte zu den großen Stummfilmstars aus der Frühzeit des Kinos. Im Film A Pool There Was (1914) spielte sie die Rolle des Vamp, durch die sie sprichwörtlich berühmt werden sollte. Von ihren über vierzig Filmen

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