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Jack Fleming 02 - Blutjagd

Jack Fleming 02 - Blutjagd

Titel: Jack Fleming 02 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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noch erpresst, allerdings diesmal von einer anderen Partei. Fern liegt es mir, über die Narreteien meiner Mitmenschen zu richten, also gebe ich ihnen das Material zurück, schlage vor, dass sie es vernichten, und rate ihnen in Zukunft vorsichtiger zu sein.«
    »Aber vielleicht hält man dann dich für den Erpresser oder seinen Handlanger.«
    Um Escotts Augen erschienen Fältchen, und er schüttelte den Kopf. »Wohl kaum, denn ich sehe meinem Selbst ganz und gar unähnlich, wenn ich die Sachen zurückerstatte.«
    »Und wie siehst du dann aus?«
    »Das sollte ich vielleicht nicht verraten. Vielleicht möchte ich die Verkleidung irgendwann an dir erproben.«
    »Oh, vielen Dank. Und welche Materialien hast du heute verteilt?«
    »Das Übliche – Beweise für außereheliche Affären, faule Geschäfte und Steuerhinterziehungen ... Eigentlich nichts übermäßig Auffälliges, allerdings sind die Namen der Beteiligten ungewöhnlich interessant.«
    »Komm schon, verrat mir einen, ich bin ja kein Reporter mehr.«
    »Nun, ich könnte den Namen Hoover erwähnen, aber ich werde dir nicht sagen, welcher dieses Namens es ist, oder worum es sich bei dem belastenden Material handelt.«
    Mit selbstzufriedener Miene ließ er mich raten, welcher Hoover gemeint war: Expräsident Herbert, J. Edgar von den Feds oder der Staubsauger. Ich beendete meine Toilette, und jemand klopfte an die Tür. Es war der Hotelpage, der mir meinen Zeitungsstapel brachte. Ich gab ihm sein Trinkgeld und schloss die Tür.
    »Herr im Himmel, liest du das alles?«
    »Eine Art Sucht, aber ich gewöhne es mir gerade ab.« Ich öffnete die oberste Zeitung auf der Anzeigenseite und überflog die klein gedruckte Spalte. Meine Nachricht fehlte, aber ich hoffte immer noch auf eine Antwort. Binnen weniger Minuten blätterte ich den gesamten Stapel durch und legte ihn beiseite.
    »Wonach suchst du?«
    Als Antwort holte ich eine alte Ausgabe aus dem Papierkorb, schlug sie an der richtigen Seite auf und zeigte ihm die Stelle.
    »Liebste Maureen, bist du in Sicherheit?, Jack«, las er vor. »Ich fragte mich bereits, ob der Text von dir stammt. War das die Dame, die du in New York kennen gelernt hattest?«
    Ich nickte. »Die Zeitung ist von vorgestern. Ich habe die Annonce storniert.«
    Er fragte nicht warum. Jedenfalls nicht mit Worten, aber er war neugierig.
    »Wenn sie am Leben wäre ... dann hätte sie ...« Ich wollte auf- und abtigern, aber dafür war das Zimmer zu klein. Stattdessen nahm ich ihm die Zeitung weg und stopfte sie wieder in den Papierkorb. Dann warf ich den Rest gleich hinterher. »Ich habe nach ihr gesucht. Ich bin kein Amateur, ich weiß, wie man Leute aufspürt, aber sie schien wie vom Erdboden verschwunden zu sein.«
    »Du hegst immer noch Zweifel«, stellte er behutsam fest.
    »Nach der langen Zeit sollte ich keine mehr hegen. Ich muss jetzt an Bobbi denken, ich habe ein ganz neues Leben vor mir.«
    »Und eine unbeantwortete Frage hinter dir. Wenn ich darf, würde ich gerne helfen.«
    »Die Fährte ist seit fünf Jahren kalt. Ich kann das nicht von dir verlangen.«
    »Ich melde mich freiwillig. Ich habe ohnehin vor, nach New York zu fahren. Wenn sich nichts ergibt, bist du nicht schlechter dran als zuvor, und wenn ich irgendetwas finde, sei es gut oder schlecht, ist es besser, als gar nichts zu wissen.«
    »Du kennst dich darin aus, nicht wahr?«
    Sein Blick flackerte leicht und beruhigte sich wieder. »Ich verfüge über Vorstellungskraft.« Offenbar wollte er nicht darüber reden und wechselte das Thema. »Wie geht es denn Miss Smythe?«
    »Besser, seit sie beim Club gekündigt hat. Gordy ist jetzt der Geschäftsführer.«
    »Wie günstig für ihn.«
    »Jedenfalls hat sie einige Auftritte in den Lokalsendern gehabt. Nächste Woche ist sie in einer landesweiten Sendung dabei. Ich fahre sie zum Studio.«
    »Entzückend. Das freut mich wirklich für sie. Sie scheint sich von ihrem ... äh ... Abenteuer vollständig erholt zu haben.«
    »Das nehme ich an. Von jener Nacht spricht sie nicht viel, und ich umgehe das Thema, solange ich es vermeiden kann.«
    »Wahrscheinlich ist das für alle Beteiligten das Beste. Nun ja, eigentlich kam ich vorbei, um dich um einen Gefallen zu bitten.«
    »Und zwar?«
    »In den nächsten Tagen bin ich nicht in der Stadt – die Sache in New York, die ich erwähnte – und ich fragte mich, ob du während meiner Abwesenheit in meinem Haus wohnen könntest. Ich erwarte eine Sendung aus Übersee und wäre froh, wenn jemand da

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