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Jack Fleming 02 - Blutjagd

Jack Fleming 02 - Blutjagd

Titel: Jack Fleming 02 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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wäre, um sie in Empfang zu nehmen.«
    »Liefern sie auch nachts?«
    »Das könnte ich arrangieren, ja.«
    »Sicher, kein Problem.«
    »Vielen Dank. Ich weiß es zu schätzen. Ich lasse dir einen Zweitschlüssel anfertigen.«
    »Meintest du es ernst, dass du nach Maureen suchen willst?«
    »Ich kann es probieren, aber dazu benötige ich ihren vollen Namen, ihre Personenbeschreibung, ihren damaligen Wohnsitz und alle anderen Informationen über sie, die vielleicht von Nutzen sind. Besitzt du ein Foto von ihr?«
    »Nein.«
    »Schade, es hätte hilfreich sein können.« Er hob gelassen die Augenbrauen und wechselte erneut das Thema. »Ich habe mittlerweile Stokers Buch gelesen ...«
    »Du hast mein Mitgefühl«, sagte ich trocken.
    »An einigen Stellen wird es wirklich schwülstig, den Briefwechsel zwischen den beiden weiblichen Hauptfiguren habe ich komplett übersprungen – eine echte Enttäuschung nach den grausigen Szenen im Schloss. Aber die Idee, mehrere Erdkisten zu verwenden, kommt mir sehr gewitzt vor, und ich wollte sie dir nahe legen. Mit nur einem erdgefüllten Koffer bist du ziemlich verwundbar.«
    »Er ist noch nicht einmal ganz voll, aber ich verstehe, was du meinst. Ich hatte auch schon daran gedacht, es aber vor mir hergeschoben. Es ist ja nicht so, dass Van Helsing hinter mir her ist. Wer glaubt denn heutzutage schon an Vampire?«
    »Ich, Miss Smythe, Gordy, und jeder andere, dem auffällt, dass kein Spiegel oder Fenster dein Ebenbild zurückwirft, und der das merkwürdig findet. Betrachte es als Vorsichtsmaßnahme. Was ist, wenn ein Feuer ausbricht oder jemand dir deinen Koffer stiehlt?«
    »Ich bin ja bereits einverstanden, aber wo lagere ich die zusätzlichen Schmodderkisten ein?«
    Auch darauf hatte er eine Antwort. »In meinem Keller habe ich reichlich Platz, bis du dir eine eigene dauerhafte Unterkunft eingerichtet hast. Willst du dir nicht auch einen zweiten Koffer anschaffen? Der hier ist etwas groß geraten.«
    »Hast du es auch schon bemerkt? Ich sehe mich heute Nacht nach einem neuen um. Vielleicht kann ich auch Futtersäcke oder etwas Ähnliches auftreiben.«
    »Wie wäre es mit Leinenbeuteln?« Er holte einen aus seiner Tasche hervor und faltete ihn auseinander. Er war etwa fünfundvierzig Zentimeter hoch, und der runde Boden maß fünfzehn Zentimeter im Durchmesser. An der Öffnung waren einige große Schlaufen wie für einen Hosengürtel angebracht. »Eigentlich sollen sie Sand enthalten, aber für deine Erde sind sie genauso gut geeignet.«
    Bei diesem Hinweis begriff ich, dass es sich um einen Gewichtssack handelte, wie man ihm am Theater als Gegengewicht für Vorhänge und fahrbare Kulissen verwendet. Durch die Schlaufen zog man Schnüre, die dann an den Seilen befestigt wurden.
    »Davon habe ich einige Dutzend; du kannst sie gerne haben.«
    »Genau das Richtige, aber wie bist du an diese Mengen gelangt?«
    »Ich habe so allerhand Krimskrams herumliegen, den ich nach und nach aussortieren will. Die hier habe ich heute beim Auspacken gefunden. Das meiste von meinem Krempel ist gegenwärtig von keinerlei Nutzen, aber ab und zu findet sich doch ein unverhoffter Verwendungszweck. Und das häufig genug, um das Aufbewahren des Plunders zu rechtfertigen.«
    Und so saß ich zwei Nächte später in meinem Buick mit drei Dutzend leeren Sandsäcken, einer neuen Schaufel, einigen Metern Seil und einem neuen Koffer. Dieser war kleiner als der, den ich mir ursprünglich für meine Tagesruhe angeschafft hatte und der sich jetzt in Escotts Keller befand. Der neue Koffer ließ sich besser aus dem Wagen wuchten und bot genügend Platz für eine Leiche, nämlich meine; allerdings war es etwas eng. In ihm lagen die alten Futtersäcke mit meiner Heimaterde, worin ich aus Gründen, die ich nicht verstand, den Tag verbringen musste. Das Zeug spendete mir Ruhe und Kraft und war für mein Fortdauern so notwendig wie Blut. Seine überlebenswichtige Bedeutung stand für mich ebenso wenig in Frage wie für Normalsterbliche das Bedürfnis nach Luft und Wasser.
    Ich durchfuhr eine verschlafene kleine Stadt von der Sorte, die nachts die Bürgersteige hochklappte. Im Innenspiegel des Wagens wurde das Ortsbegrüßungsschild gerade kleiner, als der schwarze Lincoln wieder auftauchte. Seine Scheinwerfer waren nicht eingeschaltet. Der Wagen hing etwa eine Viertelmeile zurück, und wenn sie jemand anderen als mich verfolgt hätten, dann wären sie im Dunkeln unsichtbar gewesen.
    Damit war die Sache klar; sie waren

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