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Jack Fleming 02 - Blutjagd

Jack Fleming 02 - Blutjagd

Titel: Jack Fleming 02 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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Orte, aber immerhin zurückgezogen. »Endlich allein«, seufzte ich.
    »Wenigstens, bis der nächste Kunde kommt – da draußen strömt reichlich Schnaps hinter die Binden.«
    »Schade. Ich wollte dich kurz ohne Publikum sehen.«
    »Aha, und was hältst du davon?«
    Sie stemmte die Hände in die Hüften und drehte sich langsam. Sie trug ihre passendste Farbe, die eigentlich keine war; irgendetwas eng anliegendes in Weiß, wahrscheinlich aus Seide.
    Ich zuckte die Achseln. »Ist schon nicht schlecht, der Saum ist nur zu lang.«
    Sie schlug spielerisch auf meinen Bauch. »Mistkerl, der ist perfekt, und das weißt du ganz genau.«
    »Aber auch nur, weil du drin steckst.« Dann machten wir dort weiter, wo wir aufgehört hatten, als ich die Wohnung betreten hatte.
    Nach ein paar Minuten schnappte sie nach Luft. »Du hast mich also tatsächlich vermisst.«
    »Sehr«, sagte ich gedämpft; ich wühlte gerade mit der Nase in ihrem Haar. Sie legte den Kopf zurück, und meine Lippen strichen über die große Ader an ihrer Kehle. Ich fuhr mit der Zunge über die beiden kleinen Wunden, genoss den leichten Salzgeschmack ihrer Haut und spürte den kräftigen Pulsschlag darunter.
    Dann klingelte das verdammte Telefon, und wir fuhren zusammen, weil es neben uns stand.
    »Zum Teufel, was macht das Ding hier?«, murrte ich.
    »Besser hier als im Schlafzimmer. Hallo?«
    Es war jemand von der Rundfunkstation, der sich die Nacht um die Ohren schlug. Sie einigten sich über ein geringfügiges Sendeproblem und hängten ein.
    »Warum das lange Gesicht?«, fragte sie.
    Ich zog die Oberlippe hoch und gab ein theatralisches Knurren von mir.
    »Ach so«, sagte sie voller Verständnis und schmiegte sich wieder in meine Umarmung.
    »Wann kannst du deine Freunde loswerden?«
    »Sobald der Schnaps alle ist, was bei der Bande nicht allzu lange dauern sollte. Warum willst du warten? Du kannst auch hier an mir rumknabbern.«
    »Das wäre ja so, als finge man mit dem Nachtisch an und ließe Vorspeise und Hauptgang aus. Ich will, dass wir uns Zeit nehmen und alles genießen.«
    Das brachte sie etwas aus der Fassung, und ihre Wangen überzogen sich mit leichter Röte. »Verdammt, manchmal komme ich mir bei dir wie ein Schulmädchen vor.«
    »Ist das nicht großartig?«
     
    Bei dieser Gelegenheit erwies sich Bobbi als miserable Gastgeberin, deren trinkbare Alkoholvorräte lange vor der Feierlaune der Gäste erschöpft waren. Indes erwiesen sich ihre Gäste als sehr praktisch: Eins von den Mädchen schlug vor, in eine nahe gelegene Bar umzuziehen, die ihrer Meinung nach noch geöffnet hatte, und führte den Exodus an. Bobbi und ich versprachen gleich nachzukommen und vergaßen irgendwie unser Versprechen, sobald sich die Tür hinter dem Letzten der Gäste geschlossen hatte.
    Ihr weißes Kleid war wirklich schön, aber seit meiner Ankunft hatte mich der Gedanke beschäftigt, wie ich sie da rausbekam. Die Verschlüsse befanden sich links statt auf dem Rücken, aber ehe meine suchenden Finger etwas erreichen konnten, entschlüpfte sie mir.
    »Hilf mir beim Durchsehen der Räume«, sagte sie von der Küche aus.
    »Wozu?«
    »Falls jemand vergessen wurde. Das ist mir einmal passiert, und es ist verdammt peinlich.«
    Wir durchsuchten die Wohnung, und dann sagte sie später – viel später – mit schläfriger Stimme: »Willkommen zu Hause.«
    »Danke.«
    »Ich meine es ernst. Zieh bei mir ein.«
    »Bei dir einziehen?«
    »Ich will dich immer in meiner Nähe haben.«
    »Was sollen die Nachbarn denken?«
    »Was sie wollen, ist mir egal.«
    »Bobbi, ich will nicht ›Nein‹ sagen ...«
    »Aber so lautet deine Antwort.«
    »Es muss sein.«
    »Warum?«
    »Weil ich bin, was ich bin.«
    »Weil du dich bis zum Morgengrauen in irgendeinem Friedhof vergraben musst, richtig?«
    »So ähnlich. Tagsüber bin ich eine schrecklich langweilige Gesellschaft. Ich will auch nicht, dass du mich so siehst. Ich darf dich ja auch nicht mit Lockenwicklern sehen.«
    »Hör mal, wenn ich mich schon daran gewöhnen kann, dass du nicht atmest ...«
    »Das ist etwas anderes; für mich ist es etwas anderes. Was ich durchgemacht habe, was aus mir geworden ist – ich versuche immer noch, mich daran zu gewöhnen. Ich weiß nicht, wie ich es dir sonst erklären soll. Das hat nichts mit dir zu tun.«
    »Ich weiß. Dir sind eine ganze Menge Dinge auf einmal passiert.«
    »Ich brauche etwas Zeit.«
    Sie seufzte. »Dann zerbreche dir darüber nicht den Kopf. Ein Nein ist eben ein Nein.«
    »Du

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