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Jack Fleming 02 - Blutjagd

Jack Fleming 02 - Blutjagd

Titel: Jack Fleming 02 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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kannst wirklich ganz fabelhaft sein.«
    »Jawoll, und gerade ist mir eingefallen, welchen Rabatz es hier gäbe, wenn dich zum Beispiel ein Zimmermädchen beim Staubwischen entdeckte. Das Hotelpersonal würde unruhig, wenn ein Sarg mit einer Leiche hier herumstünde.«
    Ich lachte. »Ach herrje, ich verwende doch keinen Sarg.«
    »Ich dachte, das tun alle Vampire.«
    »Mag sein, aber ich nicht – ich habe einen zeitgemäßeren Schrankkoffer. Er ist kleiner, ebenso lichtundurchlässig und viel unauffälliger.«
    »Sehr schlau.«
    »Ich muss ohnehin eine Zeit lang untertauchen.«
    »Was ist los? Geht es um Gordy?«
    »Nein, nichts dergleichen.«
    Wir lagen bequem umeinander gewickelt im Dunkeln, und ich erzählte ihr von meiner Fahrt und besonders von Braxton und Webber. »Sie können tagsüber reisen, also sind sie wahrscheinlich schon in Chicago und suchen nach mir. Ich möchte nur, dass du nach ihnen Ausschau hältst, auch nach jedem anderen, der nach mir fragt.«
    »Du solltest besser auf dich aufpassen, wenn sie versuchen, dich umzubringen.«
    »Das werden sie nicht. In einer Stadt von dieser Größe kann ich mich leicht verstecken.«
    »Für immer?«
    »Bis mir eine Idee kommt, was ich mit ihnen anstelle, oder bis ihnen das Geld ausgeht.«
    »Schau, ich kann Gordy anrufen. Er und ein paar von den Jungs können sie ordentlich erschrecken ...«
    »Bobbi, mein Schatz, sie sind wild entschlossen, einen grässlichen blutrünstigen Vampir zur Strecke zu bringen; ein teuflisches Geschöpf der Nacht. Glaubst du, dass sie sich von ein paar Gangstern mit Knarren und Schlagringen einschüchtern lassen?«
    »Wer hat denn etwas von Einschüchterung gesagt? Gordy kann ihnen einfach die Beine brechen lassen.«
    »Das kann ich auch alleine«, sagte ich trocken. »Versprich mir nur, dass du auf dich aufpasst. Vielleicht versuchen sie dich aus meinen üblen Klauen zu befreien.«
    »Aber ich mag deine Klauen.«
    »Ich bezweifle, dass sie das verstehen.«
    »Hast du schon eine Idee, was du unternehmen wirst?«
    »Ich weiß noch nicht. Ich möchte es mit Charles besprechen und hören, was er darüber denkt.«
    »Ich bin froh, dass du ihn erwähnst. Er rief heute an, aber wegen der Party hatte ich es ganz vergessen. Er wollte, dass du vorbeikommst, egal wie spät es wird.«
    »Sogar so spät wie jetzt?«
    »Er sagte, wenn das Licht brennt, ist er auf.«
    »Ich lasse dich nur ungern zurück ...«
    »Ach was, früher oder später musst du sowieso gehen, also mach schon. Außerdem habe ich jetzt Hunger.« Sie löste sich raschelnd aus den Laken, und ich folgte ihr gehorsam in die Küche.
     
    Durch unsere eher widerwillige Verabschiedung und den unerwartet lebhaften Frühverkehr auf den Straßen wurde es fast sechs, ehe ich bei Escott ankam. Mein Rückspiegel blieb ermutigend frei von Verfolgern, und als ich eintraf, schienen freundliche Lichter in den Fenstern. Er musste den Wagen gehört haben, denn bevor ich klopfen konnte, öffnete sich die Tür, und mit seiner Begrüßung quoll eine Wolke aus kaltem Pfeifenrauch und weißem Staub heraus.
    »Ich habe deine Nachricht gerade erst erhalten. Tut mir Leid, dass es so spät wurde.«
    »Keine Ursache. Komm doch herein.« Er trug – untypisch für ihn – einen alten farbverklecksten Overall, und Mörtelstaub hing in seinen Haaren. »Bitte entschuldige meinen Auftritt, ich begann heute mit der Arbeit, und sie erwies sich als umfangreicher, als ich angenommen hatte.« Er geleitete mich ins Wohnzimmer.
    »Was machst du gerade?«
    »Im Augenblick gönne ich mir eine wohlverdiente Pause. Offenbar hatten die Vorbesitzer sämtliche Schlafzimmer unterteilt, damit sie mehr Kunden bedienen konnten. Ich habe oben eine Wand eingerissen.«
    »Du hattest die ganze Nacht damit zu tun?«
    »Es ist eine sehr störrische Wand, wenn ich sie mal so vermenschlichen darf.«
    »Wann schläfst du eigentlich?«
    »So gut wie nie«, sagte er gleichmütig.
    »Weshalb wolltest du mich sehen?«
    »Deswegen. Ich vermag die Wichtigkeit nicht zu beurteilen. Diese Entscheidung wirst du treffen müssen.« Bevor ich fragen konnte, wovon er eigentlich sprach, griff er nach einer zusammengefalteten Zeitung und zeigte auf einen eingekreisten Text im Annoncenteil. Als ich ihn las, bekam ich kalte Finger.
     
    Jack, bitte rufen Sie mich an. Ich möchte mit Ihnen über Maureen sprechen.
     
    Da stand kein Name, nur eine Telefonnummer und eine Zimmernummer. Ich starrte die Buchstaben auf der Seite an, als könnten sie mir mehr

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