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Jack Fleming 02 - Blutjagd

Jack Fleming 02 - Blutjagd

Titel: Jack Fleming 02 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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verraten.
    »Tut mir Leid wegen des Schrecks, mein Alter«, sagte er. »Ich wusste, dass du davon so rasch wie möglich erfahren solltest, aber ich konnte Miss Smythe nun wirklich keine Einzelheiten nennen.«
    Ich las die Anzeige noch einmal, weil ich es nicht glauben konnte, aber die Worte blieben unverändert. »Seit wann erscheint sie bereits?«
    »Seit dem Tag nach deiner Abreise.«
    Ich löste mich aus der Erstarrung, denn allmählich dämmerte es mir. »Dieser alte Bastard ...«
    »Entschuldigung?«
    »Braxton muss sie geschaltet haben, um mich in eine Falle zu locken.«
    »Wer ist Braxton?«
    »Noch jemand, den du in New York überprüfen kannst. Er kannte Maureen, oder zumindest glaube ich, dass er sie kannte.« Ich lehnte mich zurück und erzählte ihm meine Lebensgeschichte der letzten drei Nächte. »Der Junge sagte, dass sie erst nach mir suchten, als sie bemerkten, dass meine Anzeige nicht mehr erschien. Vermutlich ist die hier der Köder für mich.«
    »Das glaube ich nicht. Ich nahm mir die Freiheit, die Nummer herauszufinden. Sie gehört zu einem kleinen, aber angesehenen Hotel in der Nähe des Loop. Als ich Erkundigungen einzog, verwies man mich an Zimmer Dreiundzwanzig, das von einer Miss Gaylen Dumont belegt wird. Sie traf vor zwei Tagen aus New York ein, ist nahezu invalide, nimmt ihre Mahlzeiten auf dem Zimmer ein und gilt als sehr ruhiger und umgänglicher Gast. Der Name legt eine Verwandtschaft mit Maureen Dumont nahe.«
    »Gaylen?«, wiederholte ich verdutzt. »Keine Ahnung, Maureen hat nie über ihre Familie gesprochen.«
    »Menschen, die das nicht tun, haben dafür normalerweise einen guten Grund. Um des gesunden Menschenverstandes willen rate ich dir, in dieser Angelegenheit vorsichtig zu verfahren.«
    »Verdammt, ja, ich werde vorsichtig sein. Hast du noch mehr herausgefunden?«
    »Sie ist über siebzig, hört Tanzmusiksendungen im Radio und mag keine gebratenen Gerichte.«
    »Woher weißt du ...
    »Es ist schon erstaunlich, was man alles vom Hotelpersonal erfahren kann, wenn man auf angemessene Weise die richtigen Fragen stellt. Hast du irgendeinen Grund zu der Annahme, dass Braxton mit dieser Frau in Zusammenhang steht?«
    »Wenn er Maureen kannte, dann kennt er vielleicht auch diese Gaylen. Ich weiß es einfach nicht.«
    »Es kann eine widrige Abfolge der Ereignisse oder auch nur Zufall sein, aber es ist sicherer, wenn du nicht davon ausgehst. Du hast deine Anzeige zurückgezogen, und einige Leute haben das bemerkt.«
    »Ja, aber nicht die, auf die es mir ankam.« In meinen Händen bebte das Papier. »Das prüfe ich morgen gleich als Erstes nach. Willst du mitkommen?«
    »Ich wollte morgen, oder besser gesagt: heute, nach New York fahren, aber ich kann die Reise verschieben, wenn du es wünschst.«
    »Nein, das kann ich nicht von dir verlangen. Ich glaube, mit einer alten Lady werde ich fertig.«
    Escott sah aus dem Fenster. »Jack, es wird allmählich hell. Wenn du keine andere Bleibe hast, sollten wir dich jetzt vielleicht unterbringen.«
    »Herr Jesses, das hatte ich ganz vergessen.«
    Mein zweiter Koffer wanderte neben dem ersten in den Keller, und wir holten gemeinsam die sechsunddreißig Erdsäcke aus dem Wagen, die wir ordentlich in einer Ecke stapelten. Als wir fertig waren, begann das graue Morgenlicht mir schon in den Augen zu schmerzen. Escott klopfte sich den Staub von den Händen.
    »Dann wünsche ich dir einen guten Morgen. Ich muss noch etwas aufräumen.«
    »Das wird mich nicht stören«, versicherte ich ihm.
    »Nein. Das vermute ich auch nicht. Angenehme Träume.« Er stieg die Kellertreppe hinauf und schloss die Tür.
    Solange ich meine Erde um mich hatte, konnte ich gar nicht mehr träumen. All die Spekulationen, die in meinem Schädel Fangen spielten, hätten mir ohnehin nur Albträume beschert. Mein Zustand wies doch einige ausgleichende Vorteile auf, dachte ich, als ich müde den Deckel von meinem Schrankkoffer über mir zuklappte, um mich ein weiteres Mal vor dem Tag zu verstecken.

6
     
    Etwa dreizehn Stunden später tauchte ich wieder aus dem Keller auf. Das Rascheln und Knistern umgeblätterter Zeitungsseiten hatte mich angelockt. Escott war im Wohnzimmer und steckte knietief in einer Flut von Zeitungspapier.
    »Ich dachte, du seist schon mit dem Zug unterwegs«, sagte ich, als ich mich neben seinem Radio in einen Ledersessel fallen ließ.
    Mit einem leichten Schulterzucken gab er die Stöberei auf. »Ich scheine mir deine Gewohnheiten zuzulegen. Ich blieb zu

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