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Jack Fleming 02 - Blutjagd

Jack Fleming 02 - Blutjagd

Titel: Jack Fleming 02 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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Erklärungen ab. »Es werden bald noch mehr Leute kommen, die müssen Sie abwimmeln.«
    »Aber was können wir nur tun?«, fragte Marza.
    »Das, was ich eben gesagt habe. Der Bursche versucht uns nervös zu machen, damit wir den Kopf verlieren. Wenn wir das tun, verlieren wir Bobbi.«
    »Und die Polizei?«
    »Nein. Das können wir nicht riskieren.«
    Das Telefon läutete erneut. Ich nahm den Hörer ab, ehe die Klingel verstummt war.
    »Ich bin's, Jackie-Boy – Malcolm, weißt du noch?«
    Ich gab keine Antwort.
    »Benimm dich bloß, oder ich werde wütend. Hast du meinen Zettel gelesen?«
    »Ja.«
    »Und du hast sie am Telefon gehört?«
    »Ja.«
    »Gut. Du weißt also, dass wir es ernst meinen. Deine Freundin ist diesmal nur ein bisschen zerzaust worden, das ist alles – kein echter Schaden bisher. Du tust, was wir dir sagen, und sie behält ihre Ohren.«
    »Was wollen Sie?«
    »Nichts, was dir unmöglich ist, Jackie.«
    »Was?«
    »Hast du einen Stift?«
    Er nannte eine Adresse, und ich schrieb sie auf.
    »Komm gleich hierher, und keine Cops. Nur du, oder du findest sie nie wieder. Die andere Schlampe soll zu Hause bleiben, dann bekommt sie keinen Ärger.«
    »Ich komme.«
    »Und versuch nicht schlau zu sein. Wir wissen über dich Bescheid. Deshalb habe ich den Zwerg ausgeknipst, nur damit du klar siehst. Dir kann ich nicht richtig weh tun, aber die Leute um dich herum – tja, das ist etwas anderes. Keine Tricks. Wenn du zur Tür kommst, machst du Lärm und bleibst im Licht, denn wenn du das nicht tust, braucht auch dein Mädel keine Spiegel mehr, aber aus anderen Gründen. Du hast zehn Minuten, um hierher zu kommen, danach geht sie in den OP.« Er lachte, es klickte in der Leitung, und mein Ohr lauschte totem Äther.
    Marzas Nägel gruben sich in meinen Arm. »Was meinen sie damit? Wo ist sie?«
    »Sie wollen mich haben, nicht sie.«
    »Aber warum?«
    Ich prägte mir die Adresse ein, riss das Blatt aus meinem Notizbuch und faltete es um Malcolms Visitenkarte. Darauf kritzelte ich Escotts Namen und den seines Hotels und gab ihr das Blatt.
    »Das ist ein Freund, der uns helfen kann, aber er ist in New York. Rufen Sie dieses Hotel an, dort wird man ihn wahrscheinlich aufspüren können. Sagen Sie, dass es ein Notfall ist und um Leben und Tod geht, aber sagen Sie niemandem außer ihm die ganze Wahrheit. Wenn er anruft, erzählen Sie ihm die Geschichte, aber keine Cops, oder Bobbi ist tot. Kapiert?«
    Sie nickte.
    »Er hat einen englischen Akzent. Bleiben Sie in der Zwischenzeit vom Telefon weg und lassen Sie die Tür geschlossen.«
    »Ja, aber ...
    Aber ich war schon zur Tür hinausgestürzt, mit dem Wagenschlüssel in der Hand und Mord im Sinn.
     
    Die Adresse führte mich zu einem Lagerhaus, einem riesigen Haufen aus verdreckten roten Ziegeln und altem Holz, der von bröckelndem Zement und rostigen Nägeln zusammengehalten wurde. Die Straße war menschenleer, die anderen Gebäude in der Nähe waren bis auf die Ratten verlassen und still. Ein guter Ort, um jemanden umzubringen. Der Fluss lag nur vier Meter vom Hintereingang entfernt, und in einer finsteren Nacht konnte man mühelos eine Leiche im öligen Wasser verschwinden lassen.
    Das Haus war drei Stockwerke hoch, und in einem der obersten Fenster schien ein schwaches Licht, vor dem sich Malcolms Kopf und Schultern abzeichneten. Er nahm den Hut ab und winkte. Mir blieb nichts anderes übrig, als das Haus zu betreten und mir die Sache anzusehen. Sie wussten, was ich war und wozu ich fähig war, aber Malcolm gab sich außerordentlich zuversichtlich, und das bedeutete eine üble Situation für Bobbi. Ich warf einen finsteren Blick auf die grinsende winkende Gestalt, riss die Tür des Lagerhauses auf und ließ sie auf dem Boden liegen.
    Der Gestank nach nassem verfaultem Holz, Öl und Auspuffgasen hing in der Luft. Die Auspuffgase waren frisch und stammten von Malcolms Ford, dessen warmer Motor noch tickte. Daneben stand ein Lieferwagen an einer Verladerampe, hinter der sich ein Lastenfahrstuhl befand. Irgendwo erwachte widerwillig ein Motor zum Leben, und der Fahrstuhl senkte sich herab. Er erreichte den Boden und hielt an. Die Türen öffneten sich horizontal und wirkten wie ein aufklappendes Gebiss.
    »Hey, der Partyschreck ist da«, sagte Malcolm. Er grinste immer noch.
    »Wo ist sie?«
    »Ich bringe dich zu ihr, Jackie-Boy.« Er winkte, ich betrat die rissigen, gesprungenen Bretter, und er fuhr uns unter Knirschgeräuschen in den obersten Stock. Er zerrte die

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