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Jack Fleming 02 - Blutjagd

Jack Fleming 02 - Blutjagd

Titel: Jack Fleming 02 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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»Außerdem gewinnt man so auch keine neuen Kunden.«
    Er zuckte die Achseln. »Kunden von seiner Sorte habe ich nicht nötig. Swaffords Einmischung hat mich heute Nacht beinahe das Leben gekostet. Ich dachte mir, dass ich ihm als Ausgleich etwas ähnlich Unangenehmes zufügen sollte. Für Menschen seiner Art ist Geldverlust durch eigene Dummheit die schlimmste nur vorstellbare Folter.«
    »Okay, er hat es richtiggehend vermasselt, andererseits wurdest du meinetwegen fast getötet, als ich den Verstand der grünen Lady zu hoch einschätzte und sie zu früh losließ.«
    »Ein unglückseliger Zufall, mehr nicht. In der Dunkelheit hätte sie genauso gut ihren Partner erschießen können.«
    »Sie hätte auch weglaufen können, aber das hat sie nicht getan. Die Lady war auf Blut aus, Charles. Sie hat versucht, uns beide umzubringen.«
    »Das war aber nicht deine Schuld«, beharrte er. »Ich gebe zu, dass ich ihre Professionalität unterschätzt habe, aber dir oder deinem Verhalten heute Abend messe ich keine Schuld zu. Selbst wenn alles nach Plan verlaufen wäre, vermute ich, dass sie dennoch versucht hätte, mich zu töten. Wenn du nicht dabei gewesen wärest, läge ich in dieser Minute leblos in jener Gasse.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Bei solchen Unternehmungen stelle ich eine zu große Gefahr dar. In diesem Schnüfflergeschäft bin ich bloß ein Amateur ...«
    »›Schnüffler‹? Also wirklich, Jack.« Er wirkte verletzt.
    »Also gut, dann eben Privatermittler. Eigentlich sollte ich ein Reporter sein.«
    »Das mache ich dir nicht zum Vorwurf.«
    Ich verkniff mir eine Antwort.
    Er drehte den Innenrückspiegel, spannte die Oberlippe, zog sich den kleinen Schnurrbart ab und rieb sich erleichtert über die befreite Haut. »Das ist schon besser. Diese Dinger treiben mich in den Wahnsinn. Macht es dir etwas aus, das Fenster zu öffnen? Du atmest vielleicht nicht, aber ich habe mich an das Luftholen gewöhnt.«
    Ich kurbelte die Scheibe herunter. »Bei deinem billigen Parfüm und meinem billigen Fuseldunst braucht das Wägelchen eine gute Woche, bis es wieder durchgelüftet ist.«
    »Gut möglich. Ich hoffe, das Zeug lässt sich auswaschen.« Seine Nase zuckte.
    »Aus der Jacke?«
    »Aus meiner Haut. Ich überlege mir gerade, dass die Jacke im Ofen besser aufgehoben wäre.«
    »Ist das nicht ein bisschen extravagant?«
    »Auch wieder richtig. Ich will einmal sehen, ob ich sie nicht ausdampfen und flicken lassen kann. Die Verkleidung ist recht amüsant. Sie ist jemandem nachempfunden, den ich einmal gesehen habe – das ist bei den besten Verkleidungen immer so.« Ein Auge auf die Straße und das andere in den Rückspiegel gerichtet griff er sich in den Nacken und zog vorsichtig die Perücke ab.
    »Aber sie durchschaute Sie trotzdem.«
    »Nicht sofort. Sie kannte meinen Namen aus Swaffords Haushalt, hatte mich aber nie aus der Nähe gesehen und auch keinen Anlass, eine Verbindung herzustellen. Wenn er die Scheine nicht gekennzeichnet hätte ...«
    »Und wer war sie? Du brachtest Swafford so durcheinander, dass er ganz vergaß, danach zu fragen.«
    »Ach je, das stimmt. Sie war das neue Kammermädchen seiner Frau, die mit den exzellenten Empfehlungen.«
    Ich rief mir wieder eine Fotographie von Swaffords Hausangestellten ins Gedächtnis, die er uns am Abend zuvor gezeigt hatte. Ich hatte die Augen offen halten sollen, falls einer davon in die Bar käme, wo das Treffen stattfinden sollte. »Das kleine Ding? Die ist doch kaum älter als ein Kind.«
    »Ja, ein bloßes Kind von siebenundzwanzig Jahren mit einem bescheidenen Wesen und jugendlichem Teint. Die Swaffords hatten Recht, jemanden aus der Dienerschaft zu verdächtigen, doch ich fürchte, dass die Anschuldigung gegen Ruthie rein rassisch motiviert war. Das andere Mädchen arbeitete und wartete so lange, bis eine neue Angestellte zum Personal stieß. Ruthie trat in den Haushalt ein, die Briefmarke wurde gestohlen, und man bezichtigte sie. Die Diebin heißt in Wirklichkeit Selma Jenks, und sie hat etwas Ähnliches schon früher getan.«
    »Wo bei anderen der graue Pudding sitzt, hast du eine Polizeikartei!«
    »So etwas Ähnliches. Jedenfalls bat Ruthie die Schwester von Shoe Coldfield um Hilfe, und Shoe setzte sich mit mir in Verbindung. Swafford mag mich beauftragt haben, die Briefmarke zurückzubringen, aber ich sehe Ruthie als meine eigentliche Klientin an.«
    »Ich hatte mich bereits gefragt, wie du den Auftrag an Land gezogen hast. Swafford ist nicht dein

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