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Jack Fleming 02 - Blutjagd

Jack Fleming 02 - Blutjagd

Titel: Jack Fleming 02 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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Ich gab ihm Einzelheiten. Escotts Augenbrauen gingen vor Überraschung und Interesse in die Höhe.
    Gordy dachte nach und sagte wieder: »Kein Problem. Ich schick' ein paar Jungs 'rum, die den Ort im Auge behalten, bis wir eintreffen. Bleibt, wo ihr seid, bis ich vorbeikomme.«
    Beinahe sofort nachdem wir eingehängt hatten, klingelte es erneut.
    »Hallo? Was, Oh ja.« Escott reichte den Hörer an mich weiter. Ich dachte, es sei Marza, und meldete mich.
    Die Männerstimme versetzte mir einen Schock. »Jack, ich will mit dir reden.«
    »Dad?« Oh verdammt.
    »Welchen Ärger hast du am Hals?«
    »Ärger? Was ist los?«
    »Das solltest du mir sagen. Gerade eben waren die Cops hier und wollten wissen, wo du steckst.«
    »Hast du es ihnen gesagt?«
    »Nein, zum Teufel. Nicht, ehe ich weiß, worum es geht. Sie wollten es mir nicht sagen, und deine Mutter ist stocksauer, also pack aus, Junge.«
    Hölle und Verdammnis. »Dad, das ist bloß eine Verwechslung, die mit den beiden Schwindlern zu tun hat.«
    »Ich höre.«
    Plötzlich kam ich mir wieder so vor, als sei ich sechs Jahre alt, Dad ragte über mir auf und war kurz davor, den Rasierriemen hervorzuholen. Ich musste dieses Bild in einer bewussten Anstrengung abschütteln und daran denken, dass ich jetzt dreißig Jahre älter und ein gutes Stück größer geworden war. »Okay, Folgendes ist passiert: Der kleine Kerl, Braxton, ist erschossen worden, und der Junge denkt, ich hätte etwas damit zu tun, also hat er die Cops losgeschickt, damit sie mich rannehmen.«
    Langes Schweigen.
    »Das ist die Wahrheit, Dad. Der Junge hat mich im selben Gebäude gesehen, in dem der Mord passierte, zur selben Zeit. Er und sein Kumpel folgten mir, wollten mir wieder Ärger machen, und dann schoss jemand Braxton über den Haufen. Der Junge wurde niedergeschlagen. Er sah den Mörder, aber nicht den Mord. Er wusste, dass ich dort war, also gab er meinen Namen an die Cops und deinen auch.«
    Die folgenden Worte brachten die Leitungen zum Glühen, und dann wiederholte er Mom, die im Hintergrund zu jammern begann, die Geschichte.
    »Schau, warum liest du das nicht in einer der Chicagoer Zeitungen nach. Da steht alles drin ...«
    »Habe ich schon. Der so genannte ›Studio-Mord‹, nicht wahr?«
    »Ja, Dad.«
    »Was hattest du dort überhaupt zu suchen?«
    »Ich hatte mir die Show angesehen.«
    »Konntest du dir die Show nicht im Radio ansehen?«, kam seine unlogische Frage. »Und was machst du jetzt? Gehst du zu den Cops?«
    Zweifach verdammt. »Ich weiß es nicht.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich meine, dass die ganze Sache stinkt.«
    »Da hast du verdammt Recht, dass sie stinkt«, stimmte er mir zu, wobei seine Stimme immer lauter wurde.
    »Ich meine damit, dass ich etwas Zeit brauche, um ein paar Dinge zu klären.«
    »Welche Dinge?«
    »Es dauert zu lange, das jetzt zu erklären. Wenn mein Boss glaubt, dass ich in diese Sache zu tief verwickelt bin, könnte ich meinen Job verlieren. Und ich will meinen Job nicht verlieren.«
    »Und ich will nicht, dass die Cops hier noch mal vorbeikommen.«
    »Ich weiß. Hör mal, kannst du nicht noch etwas warten, ehe du ihnen diese Nummer gibst?«
    »Wie lange?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Scheiße!«
    »Dad, ich habe gute Gründe, um mich aus der Sache herauszuhalten, aber ich kann sie dir jetzt nicht erklären.«
    Er knurrte, maulte und murrte, kam jedoch schließlich zu dem Ergebnis, dass er mitmachen konnte, auch wenn es ihm nicht gefiel. Dann verabschiedeten wir uns.
    Ich hängte den Hörer wieder ein. »Das ist doch lachhaft. Der Junge hat meinen Eltern die Cops auf den Hals gehetzt, um mich aufspüren zu lassen.«
    »So viel habe ich mitbekommen.«
    »Das darf doch alles nicht wahr sein.«
    »Zumindest hast du einen Vater, der bereit ist, dir zu helfen.«
    »Ja. Ich schätze mal, ich muss mich mit dem Jungen unterhalten und seine Meinung über mich ändern.«
    »Allerdings sieht es so aus, als sei der Schaden schon angerichtet. Ich bewundere indes die Art und Weise, mit der du nicht die ganze Wahrheit gesagt und dennoch eine direkte Lüge vermieden hast.«
    »Jau, das liegt an meiner journalistischen Ausbildung«, sagte ich und klaute ihm damit die Pointe. »Mit Ausnahme des Spruches über den Verlust meines Jobs.«
    »Im Grunde könnte man wohl sagen, dass ich dein ›Boss‹ bin. Zumindest rein technisch gesehen und zu bestimmten Gelegenheiten. Und du hast ganz Recht: Wenn ein Angestellter von mir in ein solches Schlamassel geriete, würde ich

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