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Jack Fleming 02 - Blutjagd

Jack Fleming 02 - Blutjagd

Titel: Jack Fleming 02 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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ist mehr als willig, Miss Smythe ausfindig zu machen. Ich rief ihn an, berichtete ihm alles, was passiert war, und seit dem Morgengrauen lässt er die Stadt zerpflücken. Gerade rief er an, um sich nach deinem Befinden zu erkundigen, hat aber leider noch keine Neuigkeiten für uns.«
    Einige meiner Sachen lagen neben dem Karton auf dem Tisch – Uhr, Stift, Schlüssel, Portemonnaie und Notizbuch. Escott hatte versucht, alles sauber zu machen, aber das Notizbuch konnte ich abschreiben. Die Seiten waren rostbraun und zusammengeklebt. Wenn Escott kein Blut sehen konnte, wie hatte er dann –
    »Charles.«
    Er hielt inne. Sein Blick folgte meiner Hand, als ich eine Seite des Notizbuchs löste.
    Die Schrift war immer noch lesbar. »Da, aufgeschrieben und vergessen. Kannst du um diese Zeit noch Nummernschilder überprüfen lassen? Oder Gordy?«
    »Gehört es zu Gaylen?«
    »Nein, zu ihrem Schläger. Dem blonden Irren, Malcolm.«
    Er wusste, wer das war. »Ach ja, Gordy und ich suchten sein Büro auf, aber da verlor sich die Fährte. Er hat sich sehr intensiv um seine persönlichen Unterlagen gekümmert; dort war alles ausgeräumt.«
    »Das hier gehört zu seinem Ford, zu dem Wagen, den er draußen vor ihrem Hotel geparkt hatte. Vielleicht ist er auf eine andere Adresse als das Büro eingetragen.«
    »Das ist einen Versuch wert.« Seine Stimme klang gleichmütig, aber Hoffnung sprühte darin, als er sich erneut ans Telefon hängte, Gordy die Nummern durchgab und wieder auflegte. »Jetzt müssen wir warten. Er ruft uns an, sobald er etwas hat.«
    Da wartete noch jemand. »Was ist mit Marza?«
    »Sie hält sich mit Mister Pruitt immer noch in Miss Smythes Hotelsuite auf. Sie ist aufgeregt, war jedoch halbwegs gefasst, als ich letzte Nacht mit ihr sprach. Du hattest dich schon einige Zeit vor meinem Eintreffen auf den Weg zum Lagerhaus gemacht, und ich erfuhr nur ihre Version der Ereignisse. Ich wäre sehr daran interessiert, wenn du mir sagen könntest, welche Ereignisse dazu führten, dass man dich in einer solch übel beleumdeten Gegend auf einen Treppenabsatz nagelte.«
    So, wie er es sagte, klang es geradezu komisch. Ich begann zu lachen. Vermutlich war das ein normales Freisetzen aufgestauter Emotionen, aber es verwandelte sich rasch in einen Hustenanfall. Ich unterdrückte ihn mannhaft und umklammerte meinen schmerzenden Brustkorb.
    »Du solltest dich hinlegen, du bist noch längst nicht wieder gesund.«
    »Schon gut, es wird schon wieder. Ich zieh mir nur rasch was an, und dann erzähle ich dir, was passiert ist.«
    Ich spazierte ins Badezimmer und versuchte nicht an Bobbi zu denken, während ich badete, mich rasierte und den letzten Rest von dem Zeug in meiner Lunge herausröchelte. Keine dreißig Minuten später war ich angezogen und wieder in Escotts Wohnzimmer, wo ich ihm die restlichen Ereignisse der gestrigen Nacht berichtete. Ich hielt mich an die nüchternen Tatsachen und ließ die Gefühle außen vor. Das Gelächter von eben war lange erstorben, und als ich endete, zitterten mir die Hände.
    Escott hatte eine Pfeife zwischen die Zähne geklemmt, sich auf dem Sofa ausgestreckt und hörte mir mit geschlossenen Augen zu. Lediglich an den gelegentlichen Rauchwölkchen, die zwischen seinen Lippen hervorquollen, erkannte ich, dass er überhaupt wach war. Der Rauch stieg auf und verlor sich im Dämmerlicht unter der Decke. Eine einzige Lampe erleuchtete das Zimmer, ein starres Messingding auf einem Tisch am Fenster. Der Regen hatte etwas nachgelassen, aber in der Ferne räusperte sich der Himmel im Versprechen auf mehr.
    »Du bist dran«, sagte ich. »Warum fuhrst du so plötzlich nach New York, und was hast du droben in Kingsburg getrieben?«
    Er nahm die Pfeife aus dem Mund. »Für mich war es gar nicht plötzlich. Ich war hier, verdaute gerade Herrn Braungardts exzellente Nachspeise und dachte über unser Gespräch mit Gaylen nach. Je länger ich darüber nachdachte, desto häufiger schweifte mein Blick zu der gepackten Reisetasche. Es fuhr noch ein Nachtzug nach New York, und ich sah einfach keinen weiteren Grund zum Aufschub.«
    »Also fuhrst du los.«
    »Als ich in der Stadt eintraf und erste Nachforschungen vornahm, stellte sich heraus, dass Gaylens Informationen nutzlos waren. Die Adressen gab es nicht, und die genannte Telefonnummer besaß keinen Anschluss. Die Adresse, die du mir gegeben hattest, existierte zwar, aber mittlerweile hatte ich den Spieß umgedreht und wollte eher Gaylen als Maureen

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