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Jack McEvoy 01 - Der Poet

Jack McEvoy 01 - Der Poet

Titel: Jack McEvoy 01 - Der Poet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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schließlich. »Und schicken Sie mir bitte so bald wie möglich einen psychopathologischen Bericht.«
    »Wird gemacht. Ach ja, noch etwas. Etwas Gutes.«
    »Lassen Sie hören.«
    »Ich habe mir gerade die Akte über Gladden geholt, die damals zusammengestellt wurde, im Rahmen der Beschaffung von Material über Vergewaltiger. Es war ein Foto dabei.«
    »Richtig«, sagte Rachel. »Ich erinnere mich. Die Wärter haben uns nach dem Einschluss noch einmal in den Block gelassen, damit wir ein Foto von Gladden und Gomble in ihrer Zelle machen konnten.«
    »Ja, das ist das Foto. Und auf dem Foto sind über der Toilette drei Bücherregale zu sehen. Ich vermute, dass sie Gemeinschaftsbesitz waren und die Bücher beider Männer enthielten. Wie dem auch sei, die Buchrücken sind deutlich zu erkennen. Die meisten davon sind juristische Werke. Außerdem stehen dort einige Titel über forensische Pathologie und Psychopathologie. Auch das Buch von Robert Backus senior. Ich kenne diese Bücher, und ich glaube, dass Gladden aus ihnen etliches gelernt haben kann. Z um Beispiel, dass er die Ködermorde und die Tatorte so stark voneinander unterscheiden musste, dass bei unseren VICAP-Protokollen keine Übereinstimmungen auftauchten.«
    »Scheiße«, sagte Thorson. »Wie, zum Teufel, ist er an diese Bücher gekommen?«
    »Ich vermute, dass das Gefängnis von Gesetzes wegen verpflichtet war, ihm Zugriff auf diese Lektüre zu erlauben, damit er sein Wiederaufnahmeverfahren gründlich vorbereiten konnte«, erwiderte Doran. »Denken Sie daran, dass er sich selbst vertreten hat. Er wurde vor Gericht als sein eigener Anwalt zugelassen.«
    »Okay, gute Arbeit, Brass«, sagte Backus. »Das hilft uns weiter.«
    »Aber das ist noch nicht alles. Auf dem Regal standen noch zwei andere wichtige Bücher. Die Gedichte von Edgar Allan Poe und eine Poe-Gesamtausgabe.«
    Backus stieß einen erfreuten Pfiff aus.
    »Also, das ist wirklich eine tolle Entdeckung«, sagte er. »Wir können doch wohl davon ausgehen, dass wir in diesen Büchern sämtliche Zitate finden?«
    »Ja. Eines davon ist das Buch, das auch Jack McEvoy benutzt hat, um die Gedichtzeilen nachzuschlagen.«
    »Okay, können Sie uns eine Kopie dieses Fotos faxen?«
    »Wird gemacht, Boss.«
    Die Erregung im Zimmer und in der Leitung war fast greifbar. Jetzt fügten sich alle Teile zusammen. Und schon am nächsten Tag würden die Agenten losziehen und diesen Dreckskerl schnappen.
    »Okay, Leute«, sagte Backus und klatschte zweimal in die Hände. »Ich glaube, fürs Erste haben wir genug erfahren. Lasst uns in diesem Sinne weitermachen. Morgen könnte der entscheidende Tag sein. Sagen wir, es ist der entscheidende Tag.«
    Ich verbrachte den Abend allein in meinem Zimmer, gab Notizen über die Konferenz in meinen Laptop ein und wartete auf Rachels Anruf. Ich hatte sie zweimal angepiepst.
    Um neun - Mitternacht in Florida - rief sie endlich an.
    »Ich kann nicht schlafen und wollte mich nur vergewissern, dass du keine andere Frau bei dir hast.«
    Ich lächelte.
    »Ziemlich unwahrscheinlich. Ich habe auf deinen Anruf gewartet. Hast du meine Nachrichten nicht bekommen, oder bist du mit einem anderen Mann beschäftigt?«
    »Nein! Warte mal.«
    Sie legte den Hörer für ein paar Augenblicke beiseite. »Verdammt, die Batterie ist leer. Ich muss mir einen anderen besorgen. Tut mir Leid.«
    »Meinst du den Piepser oder einen anderen Mann?«
    »Spaßvogel.«
    »Und weshalb kannst du nicht schlafen?«
    »Ich muss ständig daran denken, dass Thorson morgen in diesem Laden ist.«
    »Und?«
    »Und ich muss zugeben, dass ich rasend eifersüchtig bin. Wenn er die Verhaftung vornimmt... Ich finde, es ist mein Fall, und ich bin zweitausend Meilen von ihm entfernt.«
    »Vielleicht kommt es morgen gar nicht zu einer Verhaftung. Vielleicht bist du rechtzeitig zurück. Und selbst wenn nicht, wird nicht er den Kerl verhaften. Das wird das Einsatzteam besorgen.«
    »Ich weiß nicht recht. Gordon hat so eine Art, immer mittendrin zu sein. Und ich habe ein ungutes Gefühl. Es wird morgen passieren.«
    »Manche Leute würden das als ein gutes Gefühl bezeichnen!«
    »Ich weiß, ich weiß. Aber warum ausgerechnet Thorson? Ich glaube, er und Bob ... Mir ist nicht richtig klar geworden, warum Bob mich nach Florida geschickt hat, anstatt jemand anders, Gordon zum Beispiel. Er hat mir den Fall weggenommen, und ich habe es einfach zugelassen.«
    »Vielleicht hat ihm Thorson von uns beiden erzählt.«
    »Daran habe ich auch schon

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