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Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niel Bushnell
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Jack. »Suchen wir meine Mutter, bevor es zu spät ist.«
    Davey hob die Hände. »Hast du nicht irgendwas vergessen?« Er deutete auf das Schwert an seinem Gürtel. »Was ist mit Eloise?«
    Es fiel Jack siedend heiß wieder ein. Wie hatte er das vergessen können?
    »Ja, na klar. Tut mir leid. Aber versteck das Schwert besser – tu es in deinen Mantel.« Eloise hatte ihr Leben – das, was davon noch übrig war – für sie gegeben, und er vergaß sie einfach. Er nickte beschämt und folgte Davey aus dem Friedhof heraus.
    Zunächst schlug Davey ein anstrengendes Tempo an, als sie zur Bartholomew-Kirche zurückgingen – zu Eloise. Aber je weiter sie ins Zentrum von London gelangten, desto weniger erkannte er die Gegend wieder. Die verstopften Straßen voller Taxis, die betrunkenen Büroangestellten auf dem Heim weg und die lauten Sirenen überwältigten seine Sinne. Jack übernahm die Führung und bewegte sich flink, um den Passanten keine Gelegenheit zu einem zweiten Blick zu geben, während sie vorbeihasteten. In den geschäftigen Straßen stand stickig und schal die warme Abendluft. Bis sie bei der Gray’s Inn Road ankamen, war Jacks Rücken klatschnass und ihm taten die Füße weh.
    »Ich brauch was zu trinken«, sagte er ausgelaugt.
    »Ich auch«, stimmte Davey zu, zeigte jedoch keinerlei Anzeichen, langsamer zu machen. »Ist nicht mehr weit.«
    Als sie um die letzte Ecke bogen, sah Jack die kleine Kirche schon fast vor sich, alt und müde, ein willkommenes Relikt in der riesigen Stadtlandschaft von Morgen. Was die beiden dann sahen, ließ sie unvermittelt stehen bleiben.
    Vor ihnen ragte ein gewaltiges Bürogebäude aus Glas und Stahl auf, bestimmt zwanzig Stockwerke hoch, dessen Inneres vor dem sternenübersäten Nachthimmel leuchtete. Die kleine Kirche war nirgendwo zu sehen.

23 Code Lazarus
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    Code Lazarus
    » W as ist passiert?«, fragte Davey mit bebender Stimme. »Sind wir falsch abgebogen ? «
    »Nein, wir sind hier richtig.« In Jack stieg Verzweiflung auf. »Ist dir nicht klar, was los ist? Die Kirche ist abgerissen worden, und dann haben sie dieses Hochhaus da hingestellt.«
    »Nein!«, keuchte Davey.
    Das Gebäude war schlank und modern, und man konnte durch die gewaltigen an der Stahlkonstruktion aufgehängten Glaswände ins Innere sehen. Die Fassade war eine Sym phonie der Schlichtheit und nur mit einem großen Schild versehen, auf dem »Calthorpe Associates« stand. Die Leuchtbuchstaben schienen auf die beiden herunter, ein bitterer Abgesang der wunderschönen Buntglasfenster, die hier einmal gewesen waren.
    »Es besteht immer noch die Chance, dass es ihr gut geht. Vielleicht ist sie immer noch da unten.« Jack redete sich das in seiner Verzweiflung fast selber ein.
    »Und wie sollen wir an sie herankommen?«
    Jack überlegte, denn viele Möglichkeiten gab es da nicht. »Wir könnten einbrechen, in den Keller gehen und schauen, ob die Krypta immer noch da unten ist.«
    Davey machte ein zweifelndes Gesicht. »Etwas Besseres fällt dir nicht ein?«
    Jack zuckte mit den Schultern.
    Davey machte sich auf den Weg zu dem hell erleuchteten Eingang und hielt Eloises verborgenes Schwert fester an sich gepresst als je zuvor. Die breite Glastür öffnete sich mit einem leisen Zischen. Sofort blieb Davey stehen, bereit zur Flucht.
    »Alles okay.« Jack konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Das ist eine automatische Tür. Sie geht von allein auf, sobald sich jemand nähert.«
    Er zog Davey einen Schritt zurück, und die Tür ging wieder zu. »Siehst du?«
    Sie traten erneut vor, und Davey lachte, als die Tür sich wieder öffnete.
    »Zum Piepen«, sagte er.
    Der Eingangsbereich wurde von einem langen gebogenen Empfangstresen beherrscht, hinter dem mehrere Formstühle standen. Der Tresen wurde von unten beleuchtet, die Kunststoff- und Glasschichten zerlegten das Licht in einen Regenbogen sich verändernder Farben. An der gegenüberliegenden Wand hing wieder ein Schild mit demselben Logo wie draußen, dessen facettenreiche Oberfläche mit den sich fortwährend verändernden Farbtönen etwas Hypnotisches hatte.
    Zu dieser späten Stunde saß nur noch ein einsamer Wachmann hinter dem Empfang, ein Riese von einem Mann, der kaum in seine Uniform passte. Als Jack und Davey näher kamen, setzte er sich auf und ließ ein zerfleddertes Kreuzworträtselheft sinken. Er zupfte an seinem blauen Hemd mit passender Krawatte und rückte sein Dienstabzeichen zurecht.
    »Tag, die Herren«, sagte er barsch mit der

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