Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jack Reacher 01: Größenwahn

Jack Reacher 01: Größenwahn

Titel: Jack Reacher 01: Größenwahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
Vom Netzwerk:
gratuliert. Ihr die Hand geschüttelt. Die Menora-Form. Es war eine gute Theorie. Sie war so gut, daß er nicht glauben wollte, daß sie falsch war.
    »Wir können uns nicht geirrt haben«, sagte er. »Es ergibt so viel Sinn. Erinnern Sie sich, was Roscoe gesagt hat. Denken Sie an die Landkarte. An Grays Zahlen. Es paßt alles zusammen. Es ist so klar. Ich kann es fast fühlen, so greifbar ist es. Ich kann es fast vor mir sehen. Es ist ein Verkehrsfluß. Es kann nichts anderes sein. Ich bin es so oft durchgegangen.«
    »Roscoe hatte recht«, stimmte ich ihm zu. »Und alles, was Sie gerade sagten, stimmt auch. Die Menora-Form stimmt. Margrave ist das Zentrum. Es ist ein Verkehrsfluß. Wir haben uns nur in einem kleinen Detail geirrt.«
    »Und in welchem Detail?«
    »Wir haben uns in der Richtung geirrt«, sagte ich. »Wir müssen es rückwärts betrachten. Der Fluß geht genau in die entgegengesetzte Richtung. Er hat dieselbe Form, aber er fließt hierhin und nicht von hier weg.«
    Er nickte. Er begriff, was ich meinte.
    »Also laden sie hier nicht auf«, sagte er. »Sie laden hier ab. Der Vorrat wird nicht verteilt. Der Vorrat wird aufgebaut. Direkt hier in Margrave. Aber was für ein Vorrat? Sind Sie sicher, daß sie nicht irgendwo Geld drucken und es hierherbringen?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Das ergäbe keinen Sinn«, sagte ich. »Molly sagte, daß innerhalb der Staaten kein Falschgeld mehr gedruckt wird. Joe hat dafür gesorgt.«
    »Und was bringen sie dann hierher?«
    »Das müssen wir herausbekommen«, erwiderte ich. »Aber immerhin wissen wir, daß es sich auf ungefähr eine Tonne pro Woche summiert. Und wir wissen, daß es in Kartons für Klimaanlagen paßt.«
    »Wissen wir das?« fragte Finlay.
    »Bis zum letzten September haben sie es außer Landes geschmuggelt. Das war Sherman Stollers Aufgabe. Die Fahrten mit den Klimaanlagen waren keine Tarnoperationen. Sie waren die eigentliche Operation. Sie exportierten etwas, das in Kartons für Klimaanlagen verpackt war, Sherman Stoller hat sie jeden Tag nach Florida gebracht, um sie an einem Schiff abzuliefern. Deshalb war er auch so nervös, als er wegen der Geschwindigkeitsübertretung herausgewinkt wurde. Deshalb kam der Anwalt auch sofort angelaufen. Nicht, weil er auf dem Weg zum Aufladen war. Sondern weil er auf dem Weg zum Abladen war. Er hatte die Polizei von Jacksonville am Hals, die fünfundfünfzig Minuten in seiner Ladung herumschnüffeln konnte.«
    »Aber was für eine Ladung war das?«
    »Ich weiß es nicht. Die Cops sind nicht auf die Idee gekommen, mal nachzusehen. Sie sahen nur eine Ladung versiegelter Verpackungen für Klimaanlagen, nagelneu, mit Seriennummern und allem Drum und Dran, und nahmen einfach an, daß die Ladung in Ordnung sei. Die Verpackungen waren eine verdammt gute Tarnung. Schließlich wirkt es sehr plausibel, brandneue Klimaanlagen in den Süden zu transportieren. Niemand würde da Verdacht schöpfen, oder?«
    »Aber damit hörten sie vor einem Jahr auf.«
    »Genau. Sie wußten, daß die Sache mit der Küstenwache kommen würde, also schafften sie soviel im voraus außer Landes, wie sie nur konnten. Erinnern Sie sich an die zwei täglichen Fahrten nach Süden, die bei Gray verzeichnet waren? Dann hörten sie vor einem Jahr ganz damit auf. Denn ihrer Meinung nach war es zu gefährlich, das Ganze an der Küstenwache vorbei außer Landes zu bringen, und wir dachten, daß es ihrer Meinung nach zu gefährlich gewesen sei, es ins Land hineinzuschmuggeln.«
    Finlay nickte. Sah aus, als würde er sich über sich selbst ärgern.
    »Wir haben das übersehen.«
    »Wir haben eine Menge Dinge übersehen«, sagte ich. »Sie feuerten Sherman Stoller, weil sie ihn nicht mehr brauchten. Sie beschlossen, einfach das Zeug zu behalten, bis die Sache mit der Küstenwache erledigt war. Deshalb sind sie im Moment so gefährdet. Deshalb haben sie solche Panik, Finlay. Sie haben bis Sonntag nicht die letzten Reste ihres Vorrats am Hals. Es ist der ganze verdammte Vorrat.«

    Finlay hielt an der Bürotür Wache. Ich saß am Rosenholzschreibtisch und rief die Columbia University in New York an. Die Nummer war die des Instituts für Zeitgeschichte. Der erste Teil des Anrufs gestaltete sich problemlos. Ich geriet an eine sehr hilfsbereite Frau vom Verwaltungsbüro. Fragte, ob sie einen Professor mit den Initialen K. K. hätten. Sie ordnete sie sofort einem Mann namens Kelvin Kelstein zu, der dort schon viele Jahre lehrte. Es hörte sich an, als sei er

Weitere Kostenlose Bücher