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Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Titel: Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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es nicht einfach abändern.«
    »Sein Haus«, sagte er vage. »Leon hat mir sein Haus vererbt?«
    »Er hat sich Sorgen um dich gemacht. Zwei Jahre lang. Seit sie dich freigestellt haben. Er konnte sich denken, wie das war; Man verbringt sein ganzes Leben beim Militär, und plötzlich steht man heimatlos auf der Straße. Er hat sich Sorgen wegen deiner Lebensweise gemacht.«
    »Aber Leon hat nicht gewusst, wie ich lebe«, sagte er.
    Sie nickte erneut. »Aber er konnt’s sich vorstellen. Er war ein cleverer alter Knabe. Ihm war klar, dass du dich treiben lassen würdest. Er hat immer gesagt, diese Art Leben sei großartig - für ein paar Jahre. Aber was ist, wenn er mal fünfzig wird? Sechzig? Siebzig? Darüber hat er sich wirklich Gedanken gemacht.«
    Reacher zuckte mit den Schultern. Er lag nackt auf dem Rücken und starrte die Zimmerdecke an.
    »Darüber hab ich nie nachgedacht. Ein Tag nach dem anderen, das war mein Motto.«
    Sie sagte nichts. Senkte nur den Kopf und küsste seine Brust.
    »Mir kommt’s vor, als würde ich es dir stehlen«, sagte er. »Es ist dein Erbe, Jodie. Du solltest es haben.«
    Sie küsste ihn wieder. »Es war sein Haus. Selbst wenn ich’s gern hätte, müssten wir seinen letzten Willen respektieren. Tatsache ist jedoch, dass ich das Haus nicht will. Ich wollte es nie. Das hat er gewusst. Er konnte völlig frei darüber verfügen. Und das hat er getan.«
    Er starrte weiter die Zimmerdecke an, aber in Gedanken machte er einen Rundgang durch das Haus. Die Einfahrt entlang, unter Bäumen hindurch, die Garage rechts, der überdachte Durchgang, das Haus links. Das Arbeitszimmer, das Wohnzimmer, der Blick auf den breiten, sich träge vorbei wälzenden Hudson. Die Einrichtung. Alles hatte recht behaglich gewirkt. Vielleicht würde er sich eine Stereoanlage kaufen. Ein paar Bücher. Ein Haus. Sein Haus. Er versuchte die Worte in Gedanken zu sagen: Mein Haus. Mein Haus. Er wusste kaum, wie er sie aussprechen sollte. Mein Haus. Ihm lief ein Schauder über den Rücken.
    »Er wollte, dass du es bekommst«, wiederholte sie. »Das ist sein Vermächtnis. Dagegen kannst du dich nicht wehren. Es gehört dir. Und ich versichre dir, dass ich damit nicht das geringste Problem habe. Okay?«
    Er nickte.
    »Okay«, sagte er. »Okay, aber verrückt. Echt verrückt.«
    »Möchtest du einen Kaffee?«, fragte sie.
    Er wandte sich ihr zu und konzentrierte sich auf ihr Gesicht. Nun konnte er sich auch eine Kaffeemaschine kaufen. Für seine Küche. In seinem Haus. Ans Stromnetz angeschlossen. An seinen Strom.
    »Kaffee?«, wiederholte sie.
    »Ja, bitte«, antwortete er.
    Sie glitt vom Bett, schlüpfte in ihre Schuhe.
    »Schwarz, ohne Zucker? Richtig?«
    Sie stand nackt am Bettrand, trug nur ihre Pumps. Lackleder, hohe Absätze. Sie spürte seinen Blick.
    »Der Küchenboden ist kalt. Deshalb trage ich dort immer Schuhe.«
    »Vergiss den Kaffee, okay?«

    Sie schliefen in Jodies Bett, die ganze Nacht, bis in den Morgen. Reacher wachte als Erster auf, zog seinen Arm unter ihr heraus und sah auf seine Uhr. Schon fast sieben. Er hatte neun Stunden geschlafen. Der beste Schlaf seines Lebens. Das beste Bett. Er hatte schon in vielen Betten gelegen. In Hunderten, vielleicht Tausenden. Dies war das Beste von allen. Jodie schlief noch. Sie lag auf dem Bauch, hatte die Decke zurückgeschlagen, sodass ihr Rücken bis zur Taille nackt war. Reacher konnte die Wölbung ihrer Brust sehen. Das Haar bedeckte die Schultern. Ein Knie war hochgezogen und ruhte auf seinem Oberschenkel. Ihren Kopf hatte sie ein wenig nach innen geneigt. Er küsste sie auf den Nacken. Sie bewegte sich.
    »Morgen, Jodie«, sagte er.
    Sie öffnete die Augen. Schloss sie und öffnete sie wieder. Lächelte. Ein warmes Morgenlächeln.
    »Ich hatte Angst, ich hätte alles nur geträumt«, sagte sie. »So wie früher.«
    Er küsste sie nochmals. Zart auf die Wange. Und stürmischer auf den Mund. Ihre Arme umschlangen ihn. Sie liebten sich erneut, zum vierten Mal in fünfzehn Jahren. Danach duschten sie gemeinsam, zum allerersten Mal. Dann frühstückten sie. Hatten beide einen Bärenhunger.
    »Ich muss in die Bronx«, sagte er.
    Sie nickte. »Du willst zu diesem Mann, diesem Rutter? Ich fahre dich hin. Ich weiß ungefähr, wo das ist.«
    »Und deine Arbeit? Ich dachte, du müsstest ins Büro.«
    Sie sah ihn erstaunt an.
    »Du hast gesagt, dass du bis über beide Ohren in Arbeit steckst«, bemerkte er. »Deshalb musstest du so dringend hin.«
    Sie lächelte

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