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Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Titel: Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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ist eine Sheryl Soundso.«
    »Okay, vielleicht hat sie den Suburban gefahren. Ist sie klein?«
    »Jedenfalls nicht sehr groß«, antwortete O’Hallinan. »Warum?«
    »Bei dem Unfall ist der Airbag ausgelöst worden«, erwiderte der Sergeant. »Eine kleine Frau könnte dabei verletzt worden sein. Das kommt vor.«
    »Wollt ihr das nachprüfen?«
    »Nein, uns genügt’s, dass wir ihren Wagen haben. Wollen sie ihn wieder, müssen sie zu uns kommen.«
    O’Hallinan legte auf, und Sark warf ihr einen fragenden Blick zu.
    »Wie erklärst du dir das?«, fragte er. »Warum behauptet sie, gegen eine Tür gelaufen zu sein, wenn sie in Wirklichkeit einen Verkehrsunfall gehabt hat?«
    O’Hallinan zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Und warum fährt eine Immobilienmaklerin aus Westchester den Wagen einer Finanzgruppe mit Sitz im World Trade Center?«
    »Jedenfalls könnte das ihre Verletzungen erklären«, meinte Sark. »Der Airbag, vielleicht der obere Teil des Lenkrads - daher könnten sie stammen.«
    »Vielleicht«, sagte O’Hallinan.
    »Sollen wir der Sache nachgehen?«
    »Wir sollten’s versuchen, denke ich, damit wir den Fall abschließen können, wenn sie wirklich auf der Straße verunglückt ist.«
    »Okay, aber schreib das lieber nirgends auf, denn falls kein Verkehrsunfall vorliegt, müssten wir mit den Ermittlungen wieder von vorn anfangen, was verdammt lästig wäre.«
    O’Hallinan und Sark standen auf und steckten ihre Notizbücher in die Hemdtaschen. Gingen die Treppe hinunter und genossen die Morgensonne auf dem Weg über den Hof zu ihrem Dienstwagen.

    Dieselbe Sonne wanderte nach Westen weiter, und in St. Louis wurde es sieben Uhr. Ihr noch rötliches Licht schien durchs Fenster einer Dachgaube und beleuchtete das Himmelbett aus einer anderen Richtung als am Abend zuvor. Jodie, die zuerst aufgestanden war, duschte gerade. Reacher räkelte sich allein in dem warmen Bett, als er irgendwo im Raum ein gedämpftes Zirpen hörte.
    Er suchte den Nachttisch ab, um festzustellen, ob das Telefon klingelte oder Jodie einen Wecker gestellt hatte, der ihm bisher nicht aufgefallen war. Nichts. Es zirpte weiter - gedämpft, aber beharrlich. Er setzte sich im Bett auf. Nun konnte er die Geräuschquelle in Jodies Reisetasche orten. Er ging nackt durchs Zimmer und zog den Reißverschluss der Tasche auf. Das Zirpen wurde lauter. Es kam von ihrem Handy Reacher sah zur Badezimmertür und holte das Telefon heraus. Er studierte die Tasten und drückte auf das grüne Telefonsymbol. Das Zirpen verstummte.
    »Hallo?«, meldete er sich.
    Eine kurze Pause. »Wer sind Sie? Ich versuche Mrs. Jacob zu erreichen.«
    Eine Männerstimme: jung, überlastet, leicht nervös. Eine Stimme, die Reacher kannte. Das war Jodies Sekretär in der Anwaltsfirma, der ihm Leon Garbers Adresse genannt hatte.
    »Sie ist unter der Dusche.«
    »Ah«, sagte die Stimme.
    »Ich bin ein Freund«, erklärte Reacher.
    »Ich verstehe«, sagte die Stimme. »Sind Sie noch in Garrison?«
    »Nein, wir sind in St. Louis, Missouri.«
    »Du liebe Güte, das verkompliziert alles. Kann ich Mrs. Jacob sprechen?«
    »Sie ist unter der Dusche«, wiederholte Reacher. »Sie kann zurückrufen. Oder ich könnte ihr etwas ausrichten, wenn Ihnen das lieber ist.«
    »Würden Sie das tun?«, fragte der junge Mann. »Die Sache ist dringend, fürchte ich.«
    »Bleiben Sie kurz dran«, sagte Reacher. Er ging zum Bett und griff nach dem Notizblock mit Bleistift, der neben dem Telefon auf dem Nachttisch lag. Setzte sich auf die Bettkante und nahm das Handy in die andere Hand.
    »Okay, legen Sie los«, sagte er. Jodies Sekretär erklärte ihm, was er ihr ausrichten sollte. Die Nachricht war bewusst vage gehalten. Ein Freund war offenbar niemand, der vertrauliche juristische Details erfahren durfte. Reacher legte Bleistift und Notizblock wieder beiseite. Er würde sie nicht brauchen.
    »Sie kann gleich zurückrufen, falls irgendwas nicht klar ist«, sagte er.
    »Vielen Dank, und entschuldigen Sie die Störung.«
    »Sie haben nicht gestört«, erwiderte Reacher. »Wie ich Ihnen schon gesagt habe, ist sie jetzt unter der Dusche. Aber ein Anruf vor zehn Minuten hätte problematisch sein können.«
    »Du liebe Güte«, sagte der junge Mann wieder und legte auf.
    Reacher grinste und drückte das rote Telefonsymbol. Als er das Handy aufs Bett warf, verstummte das Rauschen des Duschwassers im Bad. Dann ging die Tür auf, und Jodie erschien, in ein Badetuch gehüllt.
    »Dein Sekretär hat eben

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