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Jack Reacher 09: Sniper

Jack Reacher 09: Sniper

Titel: Jack Reacher 09: Sniper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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    Oder vielleicht doch.
    »Die Marines sind da!«, sagte er.
    Sie hörten Cash die Treppe heraufkommen. Hörten ihn anklopfen. Reacher ging in den Flur hinaus, um ihn hereinzulassen. Cash trat ein: stark, energisch, beruhigend. Er war ganz in Schwarz gekleidet. Schwarze Leinenhose, schwarze Bomberjacke, schwarze Baseballmütze. Reacher machte ihn mit allen bekannt. Yanni, Franklin, Helen Rodin. Nachdem er allen die Hand geschüttelt hatte, nahm er Platz. Kaum zwanzig Minuten später war er auf dem Laufenden und mit an Bord.
    »Sie haben eine Neunzehnjährige umgelegt?«, fragte er.
    »Sie hätten sie gemocht«, sagte Reacher.
    »Haben wir einen Plan?«
    »Wir sind dabei, einen auszuarbeiten«, antwortete Reacher. Yanni holte die Landkarten aus ihrem Wagen. Franklin räumte die Kaffeebecher weg, um auf dem Tisch Platz zu schaffen. Yanni suchte die richtige Karte heraus und breitete sie aus.
    »Die Gegend da draußen gleicht einem riesigen Schachbrett«, erklärte sie. »Jedes Quadrat ist ein Feld mit hundert Metern Seitenlänge. Nach jeweils zwanzig Feldern in Nord-Süd- und West-Ost-Richtung verlaufende Straßen bilden ein Gitternetz.« Dann deutete sie auf eine Stelle. Schlanker Finger, lackierter Nagel. »Aber genau hier kreuzen sich zwei Straßen, und südöstlich dieser Kreuzung liegt eine drei mal fünf Felder große unbestellte Fläche. Dort wird nichts angebaut. Im Nordteil liegt das Quetschwerk, und südlich davon das Haus. Ich bin mal daran vorbeigefahren. Es steht ungefähr zweihundert Meter von der Straße entfernt in völlig freiem Gelände. Keine Landschaftsgestaltung, keine Vegetation. Aber auch kein Zaun.«
    »Flach?«, fragte Reacher.
    »Wie ein Billardtisch«, sagte Yanni.
    »Finster dort draußen«, meinte Cash.
    »Stockfinster«, sagte Reacher. »Und wenn’s keinen Zaun gibt, haben sie vermutlich Kameras. Nachts mit irgendeiner Wärmebilddarstellung. Wahrscheinlich Infrarot.«
    »Wie schnell können Sie zweihundert Meter rennen?«, erkundigte sich Cash.
    »Ich?«, fragte Reacher. »So langsam, dass Sie im Versandhandel ein Gewehr bestellen könnten, um mich zu erschießen.«
    »Wie nähern wir uns am besten dem Haus?«
    »Zu Fuß von Norden her«, sagte Reacher. »Ganz ohne Zweifel. Wir könnten von der Straße aus direkt ins Quetschwerk gelangen und einfach durchmarschieren. Dann könnten wir beliebig lange auf der Lauer liegen. In voller Deckung bis zur letzten Minute.«
    »Einfach hingehen funktioniert nicht, wenn sie Infrarotkameras haben.«
    »Darüber machen wir uns später Sorgen.«
    »Okay, aber sie werden mit einem Angriff aus Norden rechnen.«
    Reacher nickte. »Wir verzichten auf den Norden. Zu naheliegend.«
    »Süden oder Osten wären die nächstbesten Richtungen. Weil die Einfahrt vermutlich aus Westen heranführt. Die ist wahrscheinlich zu gerade und ohne Deckung.«
    »Das werden sie auch denken.«
    »Damit haben wir beide recht.«
    »Irgendwie gefällt mir die Einfahrt«, meinte Reacher. »Ihre Oberfläche? Asphaltiert?«
    »Kalksteinschotter«, sagte Yanni. »Von dem haben sie jede Menge.«
    »Laut«, fügte Cash hinzu.
    »Der Belag wird etwas von der Tageshitze gespeichert haben«, erklärte Reacher. »Er ist wärmer als das umliegende Erdreich. Das erzeugt einen hellen Streifen auf ihrem Infrarotbild. Ist der Kontrast nicht besonders, entsteht auf beiden Seiten eine Schattenzone.«
    »Machen Sie Witze?«, fragte Cash. »Sie sind fünfzehn bis zwanzig Grad wärmer als die Umgebungstemperatur. Da sind Sie sichtbar wie ein Lichtsignal.«
    »Sie werden sich auf den Süden und Osten konzentrieren.«
    »Nicht ausschließlich.«
    »Haben Sie eine bessere Idee?«
    »Wie wär’s mit einem Frontalangriff? Mit Fahrzeugen?«
    Reacher grinste. »Muss etwas bis zum Morgen unbedingt zerstört werden, holt man das United States Marine Corps.«
    »Allerdings«, meinte Cash.
    »Zu gefährlich«, sagte Reacher. »Wir müssen sie überrumpeln, und wir dürfen aus dem Haus keine Schießbude machen. Wir müssen an Rosemary denken.«
    Keiner sprach.
    »Mir gefällt die Einfahrt«, sagte Reacher wieder.
    Cashs Blick streifte Helen Rodin.
    »Wir könnten die Sache den Cops überlassen«, sagte er. »Wenn der Staatsanwalt hier der Bösewicht ist, meine ich. Ein paar SWAT-Teams könnten’s schaffen.«
    »Dasselbe Problem«, sagte Reacher. »Rosemary wäre tot, bevor wir auch nur in die Nähe der Tür kämen.«
    »Die Stromleitung kappen? Die Kameras lahmlegen?«
    »Dasselbe Problem. Jeweils

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