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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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aber zahlreiche Kurse über Literatur und Verlagswesen. Wohnt mit ihrem Vater zusammen, einem pensionierten Sergeant der Royal Air Force. Kein geselliger Typ, keine Verehrer, keine Parties. Sitzt abends wahrscheinlich vor der Glotze und trinkt Dubonnet. Sie kann die Iren nicht ausstehen, aber es macht ihr nichts aus, bei ihrem ‹Mr. Dennis› zu arbeiten, weil er ein Experte auf seinem Gebiet ist. In der Richtung ist glaube ich nichts.»
    «Wir hätten also einen Antiquar mit einer marxistischen Familie, aber ohne bekannte Kontakte zu irgendeiner terroristischen Vereinigung», faßte Owens zusammen. «Er hat ungefähr zur selben Zeit studiert wie unser Freund O'Donnell, nicht?»
    «Ja, aber kein Mensch erinnert sich, die beiden zusammen gesehen zu haben. Sie wohnten übrigens nur ein paar Straßen voneinander entfernt, aber wieder erinnert sich niemand, ob Kevin jemals in der Buchhandlung war.» Ashley zuckte mit den Schultern. «Aber das war, bevor Kevin Aufmerksamkeit erregte. Falls es damals eine Querverbindung gegeben haben sollte, ist sie nie belegt worden. Sie hatten denselben Volkswirtschaftslehrer. Das könnte ein nützlicher Anhaltspunkt sein, aber der Kerl ist vor zwei Jahren gestorben - eines natürlichen Todes. Ihre Kommilitonen leben jetzt anscheinend alle woanders, und wir haben immer noch keinen gefunden, der sie beide gekannt hat.»
    Owens ging in die Ecke seines Büros und schenkte sich eine Tasse Tee ein. Ein Typ mit marxistischem Hintergrund, der mit O'Donnell an derselben Hochschule studiert hat! Trotz der fehlenden Verbindung zu irgendeiner terroristischen Gruppe reichte das, um weiterverfolgt zu werden. Wenn sie einen Hinweis dafür fanden, daß Cooley und O'Donnell sich kannten, war Cooley die wahrscheinliche Brücke zwischen Watkins und der ULA. Die Verbindung war zwar sehr theoretisch, aber es war das Beste, was sie in mehreren Monaten gefunden hatten.
    «Sehr gut, David. Was schlagen Sie jetzt vor?»
    «Wir werden natürlich seinen Laden und seine Wohnung verwanzen und sein Telefon abhören. Und wenn er verreist, wird er Begleitung haben.»
    Owens nickte. Das war mehr, als das Gesetz ihm zu tun erlaubte, aber der Sicherheitsdienst arbeitete nach anderen Regeln als die Londoner Polizei. «Sollten wir das Geschäft auch überwachen?»
    «Das ist in Anbetracht der Lokalität nicht leicht. Wir könnten aber versuchen, einen von unseren Leuten in einem der anderen Läden unterzubringen.»
    «Gegenüber von dem Antiquariat ist doch ein Juwelier, nicht?»
    «Nicholas Reemer and Sons», bestätigte Ashley. «Eigentümer und zwei Angestellte.»
    Owens überlegte. «Ich könnte mir jemanden vom Einbruchdezernat suchen, der sich mit Schmuck auskennt ...»
     
    «Morgen, Jack», sagte Cantor.
    «Hallo, Martin.»
    Ryan hatte es schon vor Wochen aufgegeben, anhand der Satellitenfotos etwas Neues herauszufinden. Nun versuchte er, Muster im Terroristennetz aufzuspüren. Welche Gruppe hatte Verbindungen zu welcher anderen? Woher kamen ihre Waffen? Wo wurden die Burschen ausgebildet? Wer half bei der Ausbildung? Wer gab das Geld? Wer lieferte die Reisedokumente? Welche Staaten benutzten sie als Transitländer?
    Das Problem bei diesen Fragen war nicht Informationsmangel, sondern eine Überfülle von Informationen. Tausende von CIA- Beamten und ihre Agenten kämmten die Welt nach solchen Fakten ab, und dazu kamen die Geheimdienstler der anderen westlichen Nachrichtendienste. Viele der Agenten - Ausländer, die von der CIA angeworben und bezahlt wurden - lieferten Meldungen über die belanglosesten Begegnungen, nur weil sie hofften, die eine Erkenntnis zu bringen, die dann direkt zu einer der gesuchten Personen führte, und dafür eine enorme Belohnung zu erhalten. Das Ergebnis waren Tausende von Berichten voller Nebensächlichkeiten, unter denen sich einige wenige wichtige Informationen verbergen konnten. Jack war sich nicht bewußt gewesen, wie problematisch seine Suche sein würde. Die Leute, die an der Aufgabe arbeiteten, waren alle tüchtig und begabt, drohten jedoch in der Flut von Daten zu ertrinken, die gesichtet, gesiebt, kollationiert und geprüft werden mußten, ehe die eigentliche Auswertung beginnen konnte. Je kleiner eine terroristische Vereinigung war, um so mehr Schwierigkeiten bereitete es, sie zu finden, und einige von ihnen bestanden nur aus einer Handvoll von Leuten, in extremen Fällen sogar nur aus Mitgliedern einer einzigen Familie.
    «Martin», sagte Jack, den Blick von den Papieren auf

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