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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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seinem Schreibtisch wendend, «wenn es eine Sisyphusarbeit gibt, dann das hier.»
    «Vielleicht, aber ich glaube, wir haben einen Treffer gelandet», antwortete Cantor.
    «Wirklich?»
    «Erinnern Sie sich an die Satellitenaufnahme von dem Mädchen im Bikini? Die Franzosen glauben, sie hätten sie identifiziert. Eine gewisse Françoise Theroux. Langes dunkles Haar, Superfigur, und sie war zu dem Zeitpunkt, als das Foto gemacht wurde, vermutlich außer Landes. Demnach gehört das Lager der Action Directe.»
    «Wer ist sie?»
    «Eine Killerin», entgegnete Cantor. Er reichte Jack ein Foto, das aus geringerer Entfernung aufgenommen war. «Offensichtlich eine sehr gute. Vermutlich drei Morde, zwei Politiker und ein Industrieller, alle aus nächster Nähe mit einer Pistole. Stellen Sie sich vor, wie einfach es ist: Sie sind ein Mann in den besten Jahren und spazieren eine Straße entlang; Sie sehen ein hübsches Mädchen; sie lächelt Sie an und fragt vielleicht nach dem nächsten Postamt oder einem Museum; Sie bleiben stehen, und das nächste, was Sie sehen, ist eine Pistole in ihrer Hand. Gute Nacht, Marie.»
    Jack betrachtete das Bild. Sie sah nicht gefährlich aus - sie sah aus wie der Traum jedes Mannes. «Keine, die man von der Bettkante stoßen würde, wie wir auf dem College sagten. Mein Gott, in was für einer Welt leben wir eigentlich?»
    «Das wissen Sie besser als ich. Wir sind jedenfalls gebeten worden, ein Auge auf das Lager zu haben. Wenn wir sie dort wieder sehen, sollen wir den Franzosen sofort eine Echtzeitaufnahme geben.»
    «Sie wollen sie dort greifen?»
    «Das haben sie nicht gesagt, aber wie Sie vielleicht wissen, haben die Franzosen Truppen im Tschad, ungefähr sechshundert Kilometer weit entfernt. Luftlandeeinheiten mit Kampfhubschraubern.»
    Jack gab ihm das Bild zurück. «Was für eine Verschwendung.»
    «Stimmt.» Cantor steckte es weg und wechselte das Thema. «Wie kommen Sie mit Ihren Daten zurecht?»
    «Bis jetzt habe ich einen Haufen Mist. Die Leute, die das hauptberuflich machen ...»
    «Ja, eine Zeitlang haben sie sogar rund um die Uhr gearbeitet. Wir mußten sie zurückpfeifen, weil sie den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sahen. Die Computerspeicherung hat uns ein Stück weiter gebracht. Einmal sagte die EDV uns allerdings, daß der Anführer einer Gruppe an einem einzigen Tag auf sechs verschiedenen Flughäfen aufgekreuzt war, und wir wußten natürlich, daß die betreffenden Daten faul waren, aber dann und wann gibt es einen heißen Tip. Letzten März hätten wir um ein Haar einen Kerl in Beirut geschnappt. Wir kamen nur eine halbe Stunde zu spät. Dreißig gottverdammte Minuten. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran.»
    Dreißig Minuten, dachte Jack. Wenn ich mein Büro dreißig Minuten früher verlassen hätte, wäre ich jetzt tot. Wie zum Teufel soll ich mich daran gewöhnen?
    Cantor lächelte säuerlich. «Die Leute, die wir suchen, sind nicht blöd. Sie wissen, was ihnen bevorsteht, wenn sie erwischt werden. Selbst wenn wir es nicht tun - vielleicht möchten wir es nicht -, könnten wir den Israelis einen Hinweis geben. Terroristen sind hartgesottene, gefährliche Burschen, aber gegen richtige Truppen können sie nichts ausrichten, und das wissen sie. Mein Schwager ist Major in der Army, bei der Delta Force unten in Fort Bragg. Ich habe selbst gesehen, wie sie operieren. Sie könnten dieses Lager, das Sie untersucht haben, in weniger als zwei Minuten stürmen und alle Anwesenden töten und wieder fort sein, ehe das Echo verklungen ist. Sie sind tüchtig und verstehen ihren Job, aber ohne die richtigen Informationen können sie nicht wissen, wo sie ihren Job tun sollen. Bei der Polizeiarbeit ist es genauso. Glauben Sie, die Mafia könnte überleben, wenn die Bullen genau wüßten, wann und wo sie ihre Dinger dreht? Informationen sind alles, und die Informationen kommen zu all den Bürokraten hier, die diesen Haufen von Daten sichten. Die Leute, die sie sammeln, geben sie uns, und wir werten sie aus und geben sie den Einsatzteams. Der Kampf wird auch hier bei uns geführt, Jack. Hier in diesem Gebäude, von ein paar Dutzend höheren Beamten, die abends zu ihrer Familie heimfahren.»
    Wir haben anscheinend keine Chance, den Kampf zu gewinnen, dachte Jack.
    «Wie kommt das FBI voran?» fragte er.
    «Nichts Neues. Dieser Schwarze ... Na ja, wenn er gar nicht existierte, wäre es auch nicht viel anders. Sie haben ein verwackeltes Bild, das mehrere Jahre alt ist, einen Decknamen

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