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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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hm, sie waren garantiert stinksauer auf Ryan, aber sie hatten hier in London nichts gegen ihn unternommen, und das wäre weit leichter gewesen, als in den USA etwas zu tun. Aber wenn Miller wirklich ihr Einsatzleiter war - nein, sagte er sich, Terroristen nehmen die Dinge normalerweise nicht persönlich. Es wäre nicht professionell, und die Mistkerle sind Profis. Sie müßten einen besseren Grund haben als das.
    Daß du nicht weißt, was für einen Grund sie haben, heißt noch lange nicht, daß sie keinen haben, mein Junge. Murray fragte sich, ob seine Intuition sich mit zunehmendem Alter nicht in Paranoia verwandelte. Und wenn sie mehr als einen Grund haben, es zu tun?
    Das wäre möglich, sagte er sich. Das eine könnte ein Vorwand für das andere sein - aber was ist das andere? In allen Polizeihandbüchern stand, daß man in erster Linie das Motiv ausfindig machen mußte. Murray hatte nicht den kleinsten Anhaltspunkt für ihr Motiv. «Es ist zum Verrücktwerden», sagte er laut.
    Er bog von der Kensington Road ab und fuhr durch das Yuppie- Viertel, wo seine offizielle Wohnung war. Parken war das übliche Problem. Selbst als er bei der Spionageabwehr im New Yorker FBI- Büro gearbeitet hatte, war es nicht so schwierig gewesen, einen Parkplatz zu finden. Er entdeckte eine Lücke, die höchstens einen halben Meter länger war als sein Wagen, und verbrachte die nächsten fünf Minuten damit, das Lenkrad verzweifelt von einem Anschlag zum anderen zu kurbeln.
    Er hängte seinen Mantel an die Garderobe und ging sofort ins Wohnzimmer. Seine Frau fand ihn mit finsterer Miene am Telefon. Sie fragte sich, was los sein mochte.
    Es dauerte einige Sekunden, bis der Anruf im richtigen Büro in Amerika landete.
    «Bill, hier Dan Murray ..., danke, uns geht's gut», hörte sie ihn sagen. «Ich möchte, daß Sie etwas für mich tun. Kennen Sie diesen Jack Ryan? Ja, den. Sagen Sie ihm ... Mist, wie soll ich es ausdrücken? Sagen Sie ihm bitte, es wäre vielleicht besser, wenn er auf- paßte ... Das weiß ich, Bill ... Ich kann es nicht sagen, ich habe einfach ein ungutes Gefühl, und ich kann nicht ... Ja, so ist es. Ja ... Ich weiß, daß sie es noch nie getan haben, aber es macht mir trotzdem Sorgen ... Nein, ich habe keinen bestimmten Verdacht, aber Jimmy Owens hat es zur Sprache gebracht, und jetzt muß ich dauernd daran denken. Oh, Sie haben den Bericht schon bekommen? Sehr gut, dann wissen Sie ja, was ich meine.»
    Murray lehnte sich zurück und starrte einen Moment zur Decke. «Nennen Sie es Ahnung oder Instinkt, wie Sie wollen, aber es beunruhigt mich. Ich möchte, daß jemand aufpaßt ..., ein guter Mann ... Was macht die Familie? Großartig! Ich nehme an, dann steht euch ein gutes neues Jahr bevor. Okay. Bis bald. Wiedersehen.» Er legte auf. «So, jetzt geht es mir etwas besser», sagte er leise zu sich selbst.
    «Die Party fängt um neun an», rief seine Frau. Sie war es gewohnt, daß er Arbeit mit nach Hause brachte. Er war es gewohnt, daß sie ihn an seine gesellschaftlichen Verpflichtungen erinnerte.
    «Dann zieh ich mich wohl besser um.» Murray stand auf und gab ihr einen Kuß. Er hatte jetzt wirklich ein besseres Gefühl. Er hatte etwas getan - wahrscheinlich hatte er nur dafür gesorgt, daß die Leute beim FBI sich fragten, was hier drüben in ihn gefahren sei, aber das war ihm egal. «Bills Älteste hat sich verlobt. Mit einem Agenten von der Washingtoner Außenstelle.»
    «Jemand, den wir kennen?»
    «Nein, ein Neuer.»
    «Wir müssen gleich los.»
    «Ja, ja.» Er ging ins Schlafzimmer und fing an, sich für die große Silvesterparty in der Botschaft umzuziehen.

11
     
    Meine Damen und Herren, wie Sie sehen, wirkte sich die Entscheidung, die Nelson in diesem Fall traf, letztlich darauf aus, daß die Royal Navy ihre widersprüchliche offizielle Taktik änderte.» Ryan klappte den Aktendeckel zu. «Nichts ist eine so gute Lektion wie ein entscheidender Sieg. Irgendwelche Fragen?»
    Jack stand zum erstenmal wieder im Seminarraum. Vierunddreißig Studenten und sechs Studentinnen hatten seinen Einführungskurs in Flottengeschichte belegt. Es gab keine Fragen. Er war überrascht. Er wußte, daß er ein ganz guter Lehrer war, aber so gut war er auch wieder nicht. Nach einer Weile stand jedoch ein Student auf. Es war George Winton, ein Football-Spieler aus Pittsburgh.
    «Professor Ryan», sagte er förmlich, «ich bin beauftragt worden, Ihnen im Namen der Klasse eine Auszeichnung zu verleihen.»
    «Hm-oh.» Jack trat

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