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Jack Taylor auf dem Kreuzweg

Jack Taylor auf dem Kreuzweg

Titel: Jack Taylor auf dem Kreuzweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
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Angebot, und ich weiß nicht, ich glaube kaum, dass der Erwerb eines Kaffees einem Klasse verleiht, egal, wie viel man für das Mistzeug zahlt, aber was zum Teufel weiß ich denn schon. Ich bestellte einen doppelten Espresso, aber die Maschine war kaputt, also nahm ich eine Diät-Coca.
    Wellewulst erschien und sah besser beieinander aus als letztens noch. Sie trug eine Lederjacke, eins dieser kurzen Bomberpilotenteile, und einen Rock!
    Ich starrte ihre Beine an, und sie gab mir den bösen Blick.
    Ich sagte: »Ja und? Sie tragen ständig Jeans, da hab ich mich nur gefragt, was Sie verstecken.«
    Sie war zornig, aber, weil Frau, auch neugierig. Fragte: »Und …?«
    Wenn man nett zu ihr war, barg das immer seine Gefahren, also beließ ich es bei: »Hab schon schlimmere gesehen.«
    Sie starrte meine Hörhilfe und meine zerschrammten Hände an. »Soll das ein ganz neues Image werden? Hoffen Sie, für eine weitere Fortsetzung von Rocky entdeckt zu werden?«
    Ich musterte sie finster, sagte: »Sie reißen Witze, trinken am helllichten Vormittag – ich glaube, Sie ziehen gerade selbst eine einwandfreie Midlife-Crisis durch.«
    Ich hatte ihr das Material gegeben, das Keegan mir aus London geschickt hatte, und von meinem Treffen mit Gail berichtet. Jetzt fragte ich: »Wann wird sie verhaftet?«
    Sie blickte beiseite, antwortete nicht, und in mir brandete die schiere Fassungslosigkeit auf.
    »Sie haben alles, was Sie brauchen, jetzt sagen Sie mir bitte, dass Sie handeln werden.«
    Sie atmete tief ein.
    »Das sind alles Indizien, es gibt keine harten Beweise, und man muss berücksichtigen, dass diese englische Familie in Irland einen schweren Verlust erlitten hat; wenn man sie ohne Anhaltspunkte dieser entsetzlichen Verbrechen anklagt, würde das dem Tourismus schaden, die Beziehungen zwischen uns und dem Vereinigten Königreich belasten und – «
    Ich stoppte sie mit: »Ja, ich weiß, wie es funktioniert, aber um des lieben Jesu Christi willen!«
    Ich hatte nicht die Worte, um meiner Frustration Luft zu machen. Klar, mit dem System war man sowieso, sagen wir mal, gearscht, aber sie musste doch, Allmächtiger Gott, nachdem ich ihr den gesamten Fall auf einem Silbertablett überreicht hatte, in der Lage sein, etwas zu unternehmen.
    Wütig patschte ich mir mit der Hand gegen die Stirn. Ich wollte nur noch schreien.
    »Ich liefere Ihnen den ganzen Sums unterzeichnet und gelöst frei Haus, und was – nichts?«
    Ihr Gesicht spiegelte meine Bestürzung, und mir wurde klar, dass es nichts brachte, wenn ich ihr Vorwürfe machte. Ich versuchte, die Wut verrauchen zu lassen. Mein ganzes Leben lang, Gott vergebe mir und Eoin Heaton bitte ebenfalls, hatte ich auf den falschen Hund eingeprügelt.
    Ich quengelte: »Ach, scheiß drauf … scheiß doch auf alles drauf.«
    »Wir werden sie scharf beobachten. Die offizielle Linie lautet: Abstreiten, dass irgendwelche neuen Hinweise gefunden wurden.«
    Heiland, hatte ich es satt.
    »Jemals was von Claud Cockburn gehört?«, fragte ich.
    »Von wem?«
    »Er hat gesagt: ›Nie etwas glauben, bevor es offiziell dementiert wurde.‹«
    Ich musste fragen.
    »Die Tests, Sie, äh … machen sich doch Sorgen um Ihre, äh … Gesundheit. Schon was gehört?«
    Meine Zögerlichkeit, was das Aussprechen des Wortes Brüste betraf, amüsierte sie, und es tat mir gut, sie lächeln zu sehen.
    Sie sagte: »Ich hatte eine Biopsie – ziemliche Tortur übrigens –, und mir wurde versichert, dass bald die Resultate kommen.«
    Sie machte sich Sorgen, fügte hinzu: »Aber Sie, Jack, passen Sie bitte auf sich auf, okay?«
    Ich sah mich in der Kaffeebar vom Jury’s um und sagte: »Ich? Nein, ich werde Klasse an den Tag legen.«
    Draußen trat ich frustriert gegen eine Mauer, und ein Passant witzelte: »Wieder nix im Lotto, was?«
    Eine ganze Stadt voller gottverdammter Scheißkabarettisten.
    Drei Tage später brannte Kings Lagerhaus bis auf die Grundmauern ab. Noch vor zwölf Uhr mittags kamen die Polizisten, um mich abzuholen, zwei Stück, in Uniform, mit den neuen Jacken und natürlich den Standardschuhen mit der dicken Sohle. Passte zum Ausdruck in ihren Augen.
    Nummer eins, ein älterer Typ, sagte: »Der Polizeipräsident möchte mit Ihnen sprechen.«
    Nummer zwei sah aus, als wollte er mich vermöbeln.
    Als ich in den Streifenwagen stieg, fragte ich den Älteren: »Was nagt denn an Ihrem Partner?«
    Er zuckte die Achseln. »Er mag Sie nicht.«
    Ich sah den Typ an, Ende zwanzig, voll Spucke und Essig, wie man

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