Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jack Taylor auf dem Kreuzweg

Jack Taylor auf dem Kreuzweg

Titel: Jack Taylor auf dem Kreuzweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
Vom Netzwerk:
sagen.
    Sie sagte: »Er hat seinen Gürtel genommen, um sich Blackie auf den Leib zu binden. Es war sein Polizeigürtel, er war grimmig stolz darauf. Als sie ihm die Uniform abnahmen, hat er sich an den Gürtel geklammert. Meinen Sie, sie werden ihn zurückfordern?«
    »Nein … Nein, das machen sie nicht.«
    Ich stand auf, um zu gehen, versprach, sie von Zeit zu Zeit zu besuchen, nach ihr zu sehen.
    Sie sagte: »Sie haben Ihren Kuchen gar nicht gegessen. Warten Sie.« Sie ging zur Nische, wickelte den Kuchen in Papier ein, sagte: »Das können Sie sich nach Ihrem Abendessen schmecken lassen. Ein Mann im Wachstum wie Sie, da brauchen Sie etwas Süßes, was Ihnen Energie gibt.«
    Sie reckte sich und umarmte mich.
    Nach meinem Abgang trödelte ich benommen durch die Straßen, das Stück Kuchen in meiner Hand war, als könnte es gegen mich verwendet werden.
    Die Kneipe lockte so süß wie schon lange nicht mehr, aber, ganz merkwürdig, ich fand, es wäre ein richtiger Schlag ins Gesicht von Mrs Heaton, wenn ich ihren Kummer benutzte, um meine eigene Verzweiflung mit Stoff zu versorgen. Ich war an so vielem so schuldig, aber sie wollte ich auf gar keinen Fall in die Liste der Betroffenen aufnehmen.
    Ich schluckte noch eins von Stewarts Pillchen.

22
    »Ein durstig Übel; trinkend sterben wir.«
    Shakespeare

G ail wollte gerade den Klub verlassen, als der Mann sie ansprach.
    Er sagte: »Buffy, die kühne Vampir-Jägerin?«
    Sie hatte jeden Anbaggerspruch gehört, den es gibt, aber dieser leuchtete ihr ein. Der Typ war älter als die meisten anderen Klubgänger, aber sie sah, dass er fit war, straffer, magerer Körper. Jedoch die Augen, die Augen waren der Köder. Hart, kalt, genau wie ihre. Er trug Jeans und ein weißes Hemd, oben offen, damit man was sah.
    Sie sagte: »Soll das, praktisch, ein Aufriss sein?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich sitze da drüben, ziehe mir die kleinen Tequilas rein. Bock?«
    Sie liebte Tequila, wirkte schnell und zuverlässig. Er wartete nicht auf Antwort, ging einfach wieder weg und setzte sich hin. Das leuchtete ihr ganz besonders ein. Normalerweise wimmerten die Typen, flehten sie an mitzukommen. Dieser, der tat, als wäre es ihm von Herzen wurscht.
    Sie ging und setzte sich gegenüber von ihm. Auf dem Tisch stand eine Reihe Kurze. Sie fragte, indem sie in die Runde, auf die Tanzenden blickte: »Hast du keine Angst, dass dir jemand die Getränke stiehlt?«
    Er lächelte verhalten.
    »Mir stiehlt niemand die Getränke.«
    Massiv.
    Sie hob ein Glas, sagte: »Wohlsein.« Lenzte es und spürte fast sofort den Einschlag.
    Er starrte sie mit nur vagem Desinteresse an. Er sagte: »Nimm noch einen.«
    Nahm sie noch einen.
    Dann, während sie sich durchrütteln ließ, fragte sie: »Trinkst du nichts?«
    Er ließ die Armmuskeln spielen. »Ich bin auf einem anderen Trip.«
    Gail war erstaunt. Zum ersten Mal seit – wann? – interessierte sie sich für jemanden. Dieser Typ wusste, wie es ging.
    »Zum Beispiel Dope?« fragte sie.
    Er schob ihr ein Glas hin. »Gehört das dazu?«
    Sie konnte die Flammen sehen, die in einer Ecke des Klubs zu züngeln anfingen, und fragte, ohne zu überlegen: »Siehst du … Flammen?«
    Er sagte mit einem wissenden Gesichtsausdruck, einem halben Lächeln: »Ich zünde sie an, das gehört zum Trip.«
    Sie wollte, musste es wissen. »Und was noch?«
    Er beugte sich vor, sagte: »Ich bringe Menschen um.«
    Es war so lange her, seit sie sich das letzte Mal zu einem Mann hingezogen gefühlt hatte, überhaupt zu einem Menschen, aber dieser Typ, er hatte eine Anmut, eine Geschmeidigkeit, wie ein Panther, und diese Aura der Finsternis, die sie so gut kannte.
    Er kippte ein Schlückchen, sagte: »Zeit für meinen Spaziergang am Ozean.«
    Fragte nicht, ob sie mitkommen wollte, deshalb folgte sie ihm einfach.
    Vor dem Klub hielt er ein Taxi an und fragte sie: »Hast du keine Angst davor, was ich vielleicht machen werde?«
    Der Tequila mischte sich bestens mit ihrer Psychose, und sie sagte: »Gut müsstest du schon sein.«
    Er hielt ihr die Tür des Taxis auf, sagte: »Das hatte ich mir gedacht.«
    Er sagte dem Fahrer, er solle sie nach Salthill fahren, lehnte sich zurück, starrte stramm geradeaus. Das gefiel ihr sehr, keinerlei Small-Talk-Scheiß nötig. Sie spürte einen köstlichen Schauer der Vorfreude, als sie an der Stelle vorüberfuhren, wo das Auto ausgebrannt war. Jetzt war es fort, aber sie konnte immer noch die Schwingungen abrufen.
    Sie sagte: »Hier ist das Mädchen

Weitere Kostenlose Bücher