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Jack Taylor fährt zur Hölle

Jack Taylor fährt zur Hölle

Titel: Jack Taylor fährt zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
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Fischer. Der Besitzer sagte:
    »Jacques!«
    Darauf fällt mir nie was Witziges ein, der Name schon gar nicht, und ich versuchte es mit:
    »Wie geht’s denn?«
    Lahm, was?
    Fand er aber nicht schlimm. Er sagte:
    »Café con leche, grande.«
    »Großartig.«
    Er zögerte, sagte dann:
    »Ich vermisse Glenroe.«
    Ein Baske, der sich nach Wesley Burrows sehnte; die Welt lief wirklich in der Spur. Ein paar Wochen zuvor war ich da gewesen, und eine Gruppe Studenten hatte CD s in Aschenbecher verwandelt. Einer sagte:
    »Keine Sorge, das ist Garth Brooks.«
    Er hatte einen verblichenen MARILYN MANSON -Aufkleber auf seinem Notizbuch. Ich wusste, dass das eine mit dem anderen zu tun hatte, mir fehlte aber die Kraft, die Verbindung herzustellen. Der Kaffee kam, und der Besitzer fragte:
    »Essen?«
    »Nein, alles klar.«
    Ich rührte in der Flüssigkeit, freute mich auf den bitteren Kick. Zu solchen Gelegenheiten hätte ich für eine Zigarette gemordet, anschließend einen Scotch.
    Dann eine Linie.
    Ich schüttelte mich rein physisch, um die Harpyien zu vertreiben. Loreena McKennitt wurde gespielt, und ich gab mich ein bisschen der Musik hin. Blickte auf und sah meine Mutter vorbeigehen. Die alten Galwayer gingen immer durch die Gasse, um zur Abtei zu kommen.
    Sie hatte sich bei P. Malachy untergehakt. Er war natürlich in Zigarettenrauch gehüllt. In Das Judaskind von Carol O’Connell bin ich mal auf die Stelle
    Ihr Sohn brauchte einen Menschen, der ihm unter der Hand Fakten lieferte, brauchte eine Expertin im Schnüffeln und Wühlen, eine, der kein Schlüsselloch zu klein, keine Privatsphäre heilig war. Auch das war Mutterschaft
    gestoßen.
    Lautlos sagte ich:
    »Amen.«

»Das Leben lehrte mich schon vor langer Zeit,
mich mit nichts anzulegen, was mehr Zähne hat als ich.«
    Daniel Buckman, The Names of Rivers

I ch war bei Nestor’s, widmete mich meinem zweiten Glas Sprudelwasser aus der Grafschaft Galway. Dass der Tag gekommen war, an dem ein Ire Geld für Wasser zahlt, viel Geld, war erstaunlich. Jeff sagte:
    »Du machst dich gut.«
    »Wobei?«
    »Och, das Saufe n … , die Lulle n … , das andere Zeugs.«
    Ich schüttelte den Kopf, sagte:
    »Ich schick mich drein.«
    Er hielt mit dem Polieren eines Glases inne, blickte auf, sagte:
    »Was bedeutet das?«
    »Ich beiße in den sauren Apfel, ich beiße die Zähne zusammen, ich schlucke die bittere Pille, und langsam gehen mir die idiomatischen Wendungen aus.«
    Er stellte das Glas ab, stützte sich auf den Tresen, sagte:
    »Linguistisch hochinteressant, aber irgendwie von übler Vorbedeutung.«
    »Ohne Drogen lebt man zwar länger, man spürt aber auch jede einzelne langweilige Minute dieses Lebens in voller Ausdehnung.«
    »Es wird leichter werden, Jack.«
    »Wenn ich das nur glauben könnte.«
    Jeff war seit zwanzig Jahren nüchtern. Dann, nach der Geburt des Babys, erwischte ihn ein Tief, und er war auf der Rolle. Ein einmaliger Ausfall. Mir kam der Part zu, ihn einzufangen und nach Hause zu bringen. Mit einem Suffkopp als Schutz war er seitdem in der Spur geblieben.
    Ich fragte:
    »Hast du je Lust, wieder ordentlich Stoff zu geben?«
    »Klar.«
    »Das war’s? Klar?«
    »Hat keinen Sinn, das zu vertiefen, Jack. Ich kann nicht trinken, Ende der Geschichte.«
    Damals hasste ich ihn irgendwie. Nicht unbändig, sondern mit dem stumpfen Schmerz, den die Krankheit gegenüber der Genesung empfindet. Ich schob das Wasser beiseite und stand auf, um zu gehen. Jeff sagte:
    »Cathy surft im Netz und versucht, diese Information aufzuspüren, die du wolltest. Bisher hatte sie noch kein Glück.«
    »Okay, locker bleiben.« Ich wollte gerade los, als mich der Wachposten ansprach; fast schlug ich lang hin vor Überraschung, weil er das so gut wie nie machte. Er sagte:
    »Sie ermitteln die Magdalenen? Ich erinnere mich gut an das Institut. Als wir Kinder waren, sind wir dran vorbeigegangen und haben sie in den Gärten arbeiten gesehen. Gott möge mir vergeben, aber wir haben sie beschimpft und verspottet. Die Nonnen standen über den kleinen Ludern wie Gefängniswärter. Ich weiß noch, dass sie Lederriemen hatten, und wir haben uns mit Genuss vorgestellt, wie sie damit die Mädchen vermöbelten. Haben Sie das gewusst: als die Öffentlichkeit endlich erfuhr, was los war, war der Aufschrei so laut, dass mitten in der Nacht die Leichen kleiner Maggies exhumiert und schleunigst zum Friedhof gefahren wurden, um artgerecht beerdigt zu werden? Da gibt es ein Massengrab mit all den namenlosen

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