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Jack Taylor fährt zur Hölle

Jack Taylor fährt zur Hölle

Titel: Jack Taylor fährt zur Hölle
Autoren: Ken Bruen
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sie nie kennenlernen würden, Se x … oder, wenn Sie drauf bestehen, Liebe.«
    Brendan sagte:
    »Ich brauche noch was zu trinken, aber ich glaube nicht, dass ich diesen Portier noch mal ertragen würde.«
    Dann war er aufgestanden und gegangen. Ich wusste nicht, ob er zurückkommen würde.
    Er kam zurück, und er trug ein Tablett, das vor lauter Getränken nur so blitzte und blinkerte. Genug, um eine kleine Rugby-Mannschaft knülle zu kriegen. Ich sagte:
    »Das hat gekostet.«
    Er setzte sich schwer hin, sagte:
    »Ist doch nur Geld, wen soll das scheißenocheins was scheren?«
    Ich hatte ihn nie fluchen hören. Dies war der Mann, der an Gebetstreffen teilnahm, auf denen sie in Zungen sprachen. Ein Mann, der mich schalt, wenn ich auch nur »verdammt« sagte. Er fegte sich weiteren Schnaps rein, rülpste, sagte:
    »Ich bin im Arsch.«
    Ich wartete. Er zündete sich eine weitere Major an, sagte:
    »Meine Frau hat mich verlassen.«
    »Oh.«
    Ich wollte sagen: »Hey, meine mich auch«, hatte aber den Eindruck, dass er sich nicht groß identifizieren wollte, und wartete. Er sagte:
    »Sie ist nach England gegangen und dann zurückgekommen. Sie ist im Haus, spricht aber kein einziges Wort mit mir.«
    Ich versuchte, irgendeine Plattitüde zu finden, fand keine. Er fuhr fort:
    »Nachdem ich bei der Polizei aufgehört hatte, wusste ich nicht mehr weiter. Sie wissen, wie es ist, Jac k … , jawoll.«
    Ich nickte.
    »Wie Sie, Jack, hätte ich ein Suffkopp werden können, aber ich wurde gerettet. Gott sprach zu mir. Die Leere in mir wurde ausgefüllt.«
    Dann verstummte er, trank weiter. Also fragte ich:
    »Sie waren glücklich?«
    »Glücklich! Ich war verdammtekacke in Ekstase. Wie im Dauer-High.«
    Getränk, und:
    »Aber in letzter Zeit, alles, was ich so sehe, die Grässlichkeit des Lebens, der elende, ekelhafte tägliche Trott im Leben der meisten Mensche n … Da begann mein Glaube abzuebben. Ich habe das Licht gesehen und sehe jetzt wieder schwarz. Wie kann man an einen Gott glauben, der diese Mädchen sterben lässt?«
    Ich nahm mir eine Lulle, und, ja, die zweite war gar nicht übel. Ich sagte:
    »Vielleicht ist es nur eine Phas e … Wissen Sie, vielleicht kommt Ihr Glaube ja zurück.«
    Er schüttelte heftig den Kopf, spuckte beinah:
    »Nee, mit alledem bin ich durch. Die Gebetsgruppe, wo ich immer hingegangen bin, alles Heuchler.«
    Zorn ging von ihm in Wellen aus. Er sagte:
    »Dann das Magdalenenstift. Ich habe angefangen, für Sie zu ermitteln. Was diesen armen Frauen angetan wurde, wie Sklaven behandelt, und das im Namen der Religion. Mein Rat an Sie ist, lassen Sie die Finger davon. Es wird Sie ebenfalls verderben.«
    Ich holte Cathys Umschlag heraus, öffnete ihn, und auf dem Zettel stand:
    Rita Monroe
    17 Newcastle Road
    Keine Telefonnummer, keine Verwandten herausgefunden.
    Bevor ich das mitteilen konnte, erschien ein Mann im Cutaway und sagte:
    »Meine Herren, ich muss Sie leider bitten, einen anderen Ort zur Einnahme von Getränken mit Ihrer Anwesenheit zu beehren.«
    Brendan blickte auf. Besoffen und voll Kampfeslust fragte er:
    »Wer sind Sie denn, scheißenochmal? Und wo haben Sie den Scheißanzug her?«
    »Bitte, ich muss Sie ersuchen, die Stimme zu senken. Unsere Gäste sind ihn nicht gewohnt, diesen frühmorgendliche n … Überschwang.«
    Brendan stand auf, rief:
    »Wir waren ma l … Polizisten.«
    Ich packte ihn am Arm, sagte:
    »Kommen Sie, ich weiß was, wo wir hingehen können.«
    Er holte nach dem Geschäftsführer aus, der sich duckte, und es gelang mir, Brendan auf die Straße zu zerren. Die frische Luft haute bei ihm rein wie die Offenbarung, er taumelte und sagte:
    »Vielleicht etwas Kaffee.«
    »Gute Idee.«
    Ich nahm ihn mit zurück ins Bailey’s. Drückte ihn auf einen Sessel.
    Mrs Bailey kam herüber, fragte:
    »Was ist mit ihm geschehen?«
    »Schlechte Neuigkeiten.«
    »Verstehe.«
    Aber sie verstand nicht. Sie verstand nur, dass dieser Mann wüst besoffen war. Ich sagte:
    »Wenn ich etwas Kaffee kriegen könnt e … Und dann vielleicht ein Taxi.«
    Sie sah uns noch einmal gründlich an und ging dann. Brendan fragte:
    »Sind wir in Dublin?«
    »Was?«
    »Nur Spaß gemacht. So weit hinüber bin ich nicht.«
    »Sie haben versucht, dem Geschäftsführer vom Southern eine zu scheuern.«
    »Das war nicht der Suff; das war zwingende Notwendigkeit.«
    Es schien ihm besser zu gehen. Vom Kaffee war nichts zu sehen. Ich fragte:
    »Und Sie, meinen Sie, Sie schaffen es?«
    »Was glauben Sie,
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