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Jack Taylor fährt zur Hölle

Jack Taylor fährt zur Hölle

Titel: Jack Taylor fährt zur Hölle
Autoren: Ken Bruen
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Jack?«
    Ein schrecklicher Gedanke kam mir, und ich fragte:
    »Brendan, Sie würden doch nichts, Sie wissen scho n … Dummes anstellen?«
    »Sie meinen, mich umbringen?«
    Ich nickte, und er sagte:
    »Dantes zweiter Kreis der Hölle ist für Selbstmörder reserviert.«
    »Ist das eine Antwort?«
    Er berührte mich an der Schulter, sagte:
    »Jack.«
    »Vielleicht möchte ich, dass Sie mir Ihr Wort geben.«
    Er antwortete nicht, Mrs Bailey kam und sagte:
    »Ich habe ein Taxi gerufen.«
    Brendan stand auf, sagte:
    »Ich nehme an, das bedeutet, dass unsere Sitzung vorüber ist.«
    »Ich komme mit, wenn Sie möchten, leiste Ihnen Gesellschaft.«
    »Nein, alles prima.«
    Und weg war er.
    Mrs Bailey, die hinter mir stand, sagte:
    »Ich hatte den Kaffee nicht vergessen, aber davon kriegt man nur einen Betrunkenen, der hellwach ist.«
    Ich hatte keine Antwort für sie. Zumindest keine gesittete. Ging hinauf auf mein Zimmer und kollabierte auf dem Bett, war in Sekunden weg.
    Ich träumte, ich gehe zu Zhivago Records. Declan, natürlich, bediente und verkaufte mir sämtliche bisher erschienenen Aufnahmen von REM . Echter Albtraum. Hinter dem Ladentisch war ein Mädchen mit geschorenen Haaren, und sie fragte mich, wo man Bleichmittel kaufen kann. Als der Traum zu flackern begann, hörte ich, ich schwör’s, wie Stipe »Losing My Religion« sang.

»Der Unterschied zwischen einem Alkoholiker und
einem Säufer ist, dass ein Alkoholiker seine Fehler für echt und seine Tugenden für gefälscht hält. Ein Säufer behält seine Tugenden für sich und legt andere mit seinen Schwächen lahm.«
    Phyl Kennedy, Where am I now – when I need me?

D ie nächsten paar Tage waren die Hölle persönlich. Ein ganz erlesener Kater. Meist auf, unter, quer über dem Bett verbracht. Und stetig rief der Schnaps:
    »Komm, wir bringen dich in Ordnung.«
    Jawoll.
    Einmal, als ich zu mir kam, hatte ich das Bettlaken als Schlinge um den Hals. Wollte und wollte das nicht analysieren. Auf dem Sekretär stand ein kleines Foto. Halluzinierte ich? Blinzelte zweimal, es blieb aber da. Näherte mich langsam. Es war ein Mann im billigen Tweed-Anzug, das Leiden stand ihm in großen Lettern ins Gesicht geschrieben. Unten las ich:
    »Matt Talbot.«
    Kroch zurück ins Bett, nachdem ich das Foto mit der Vorderseite nach unten hingelegt hatte. Als ich wieder mal auftauchte, war es weg. Nie würde ich Janet danach befragen. Konnte nur hoffen, dass sie dahintersteckt e … DENN ANDERNFALLS …?!
    Am dritten, vierten Tag, schwach wie ein Kätzchen, duschte ich, zog frische Klamotten an. Ich fühlte mich zerbrechlicher als ein Geflüster. Stramm nichts anderes als Whiskey im Kopf, machte ich mich zu einem Café am Prospect Hill auf. Bestellte Rührei, Toast und Tee. Der Tisch verschwamm mir vor Augen, und Schweiß lief mir am Körper herunter. Wenn ich nur etwas Nahrung zu mir nehmen konnt e …
    Monate zuvor, bei meinem letzten Fall, war ich heftig mit Koks zugange gewesen. Dann war es aufgebraucht, und ich schob Panik. Cathy kannte aus ihrer Punkzeit noch alle Drogenbarone. Ich hatte unsere Freundschaft schwer belastet und von ihr den Namen eines Dealers bekommen. Verpasste unserer Beziehung eine ernste Delle, aber Koks kennt keine Loyalität.
    Ich war zu »Stewart« gegangen und hatte den Handel abgewickelt. Er war alles andere als typisch. Wohnte in einem adretten Haus beim College, und wenn er an irgendwas erinnerte, dann an einen Banker. Er blieb im Geschäft, erfolgreich, unverknackt und unbekannt, weil er nicht auffiel.
    Ich schob das Frühstück beiseite, konnte nicht essen. Die Kellnerin fragte:
    »Hat was nicht gestimmt?«
    Nichts hatte gestimmt, bis auf das Essen. Ich schob sogar den Tee beiseite, sagte:
    »Doc h … Ich fühl mich nicht so gut.«
    Sie bedachte mich mit einem mütterlichen Lächeln, sagte:
    »Das wird das Bauchgrimmen sein, die ganze Stadt hat es.«
    Ich ging zum Kanal, immer abwechselnd heiß und kalt, und betete, dass Stewart zu Hause war. Klopfte an die Tür, wartete eine Minute lang, dann machte er auf und sagte:
    »Ja?«
    »Stewart, ich weiß nicht, ob Sie sich an mich erinnern?«
    Die scharfen Augen öffneten sich, dann:
    »Cathys Freun d … Sagen Sie nicht s … Sie sind John Taylor.«
    »Jack.«
    Man muss sich fragen, ob man möchte, dass Drogendealer sich daran erinnern, wie man heißt. Er sagte:
    »Kommen Sie rein.«
    Das Haus war makellos, wie eine Sehenswürdigkeit. Stewart trug eine gebügelte Kakihose, ein weißes Hemd, einen
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