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Jack Taylor fährt zur Hölle

Jack Taylor fährt zur Hölle

Titel: Jack Taylor fährt zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
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anderen Drogen. Immer die richtige Dosis nehmen. Vierzig Minuten zwischen den Einnahmen warten. Jemandem Bescheid sagen, was man vorhat. Unter gar keinen Umständen Auto fahren.«
    »Kapiert.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Jawoll.«
    Er legte das Fläschchen zu den anderen Schätzen. Er lehnte sich zurück, sah mich lange an, und ich sagte:
    »Was?«
    »Wissen Sie, Jac k … Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich Sie Jack nenne?«
    »So heiße ich; aber übertreiben Sie’s nicht.«
    Seine Augen leuchteten auf, und er sagte:
    »Sagen Sie nicht s … Das sagt Robert De Niro zu Ed Harris i n … Scheiße, wie heißt der Film noch mal?«
    Die Pillen hatten vollsämig ihre Wirkung entfaltet, und ich erwärmte mich schon fast ein bisschen für ihn. Weil mir der Film auch nicht einfiel, lächelte ich rätselhaft. Er sagte:
    »Okay, schon gut, irgendwann kommt’s. Jedenfalls wollte ich sagen, dass ich, trotz Ihrer großen Klappe, und wenn ich ›große Klappe‹ sage, meine ich ›große Klappe‹, eine schleichende Hochachtung vor Ihnen empfinde.«
    Ich war jetzt Full Tilt und angezählt und sagte:
    »Freut mich zu hören.«
    Er sprang auf und sagte:
    »Werd Ihnen sagen, was ich machen werde.«
    Ich wartete. Scheiße, mir ging es so gut, ich hätte eine Woche gewartet. Er sagte:
    »Ich werde Sie viken.«
    Ich wusste nicht, ob das was mit Sex war oder ob ich mich schlicht verhört hatte. Er machte:
    »Vicodin ist ein rezeptpflichtiger Schmerzkiller. Vicodin hat Matthew Perry in der Reha gehalten.«
    »Wen?«
    »Sie kennen Friends nicht?«
    »Buffy habe ich gesehen.«
    Er wischte es beiseite, fuhr fort:
    »Es ist die bevorzugte Rapper-, Rocker- und A-Promi-Droge. Eminem hat sich den ovalen Umriss auf den Arm tätowieren lassen. Er hat sogar ein Vicodin-Logo auf ›Slim Shady‹.«
    Ich hatte keinen Schimmer, worum es ging, das aber auf sehr angenehme Weise. Also weiter:
    »Ein amerikanischer Psychologe hat den durchschnittlichen Vico-Konsumenten als jemanden charakterisiert, der mit allen Attributen des heutigen ökonomischen Gewinners ausgestattet is t … agiler Problemlöser und Systeme-Anwender. Schweinemäßig schwer, Nachschub zu beschaffen, aber ich erwarte in Kürze eine Lieferung und setze Ihren Namen auf die Liste.«
    »Danke, Stewart.«
    Er starrte mich an, und ich nahm an, es wäre Zeit zu gehen. Ich stand auf, wäre am liebsten davongeglitten, sagte:
    »War nett.«
    »Wir bleiben in Verbindung, Jack, wegen der Vico-Vibes.«
    »Alles klar.«
    Er steckte meine Einkäufe in eine Tüte von McDonald’s und ließ mich hinaus. Weil ein schmerzfreier Spaziergang einfach mal ganz was anderes war, machte ich mich auf den Weg zum River Inn. Weit und breit gibt es da keinen Fluss, und der Kanal ist zwei Meilen entfernt. Ich war erst einmal da gewesen. Ich setzte mich ans Fenster, und ein Mädchen in den Zwanzigern näherte sich, sagte:
    »Wiegehtswiestehts?«
    »Toll.«
    »Was darf ich Ihnen bringen?«
    »Kaffee.«
    Ich brauchte nichts zu saufen; ich wollte nicht mal was, wollte mich nur im Schimmer der Drogen aalen. In der Nähe saß ein Mann, in ein Buch vertieft. Er sah auf und nickte. Mit meiner frischen Bonhomie fragte ich:
    »Was lesen Sie denn da?«
    »The Assassin’s Cloak, von Alan Taylor.«
    »Krimi?«
    »Um Gottes willen, nein. Das ist eine Anthologie von Tagebuchschreibern. Man liest eine Eintragung pro Tag. Da sind sie alle drin, von Pepys bis Virginia Woolfe.«
    »Gut?«
    »Brillant. Ich habe ein paar Tage geschlampt, und jetzt gönne ich mir, eine ganze Woche nachzuholen.«
    Und dann fiel mir Rita Monroe wieder ein. Kramte in meinen Taschen und fand ihre Adresse. Ich war praktisch in der Nachbarschaft. Draußen spürte ich, wie mich eine zweite Welle der Hochstimmung anbrandete. Ich schlenderte am Krankenhaus vorbei.
    Fand das Haus ohne Schwierigkeit. Ein vorübergehender Franziskaner starrte mich an, und ich machte die McDonald’s-Tüte dafür verantwortlich. Mit meinem letzten Franziskaner hatte ich vor der Abtei gesprochen. Beim Café con leche. Ich war hineingegangen, um eine Kerze anzuzünden. Als Kind hatte ich gelernt:
    »Eine Kerze ist ein Gebet in Aktion.«
    Hat einmal bei mir geklappt.
    Die Menschen, die ich am meisten geliebt und am schlechtesten behandelt habe, sind alle tot, liegen ganz nah beieinander auf dem Friedhof von Rahoon. Das Besuchen von Gräbern ist in Irland ein geachteter und weithin beachteter Brauch. Ich meine, gibt es etwa einen »Friedhofssonntag« in London?
    Ende meiner

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