Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jack Taylor fährt zur Hölle

Jack Taylor fährt zur Hölle

Titel: Jack Taylor fährt zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
Vom Netzwerk:
babylonische Hure, was glaubst du, wo du bist? Dies ist kein Kurort. Du bist hier, um zu bereuen, und wenn ich dich je wieder beim Lächeln erwische, geht’s ab in die Toilette.«
    Zu ihrem Katalog von Grausamkeiten gehörte das Einwickeln der Missetäterin in nasse Lake n – so musste die Delinquentin dann stehend die Nacht verbringen. Sie nannte es »die Reinigung«.

I ch ging zur AIB und stellte mich hinten an. Nahm mir die Zeit, einen Rückzahlungsschein auszufüllen. Schrieb eine stramme Zahl hin. Wer hätte das gedacht, dasselbe Schalterfräulein. Ich sagte munter:
    »Hallo.«
    Sie sah auf und erinnerte sich. Sie seufzte nicht, denn das verbietet das Handbuch für Bankbedienstete. Aber sie kam einem Seufzer so nah sie konnte. Ich überreichte ihr den Schein, sagte:
    »Ich nehme an, diesmal brauchen Sie keinen Identitätsnachweis.«
    Sie konnte mich jedoch hinhalten. Das steht im Handbuch. Sie stand auf, sagte:
    »Ich muss das autorisieren lassen.«
    »Kleine Lulle für zwischendurch?«
    »Ich rauche nicht.«
    »Sie überraschen mich.«
    Ich las über Darlehen zum Eigenheimbau, Dividendenpapiere und anderen fesselnden Scheiß. Konnte sie sehen, wie sie einen Anzug konsultierte. Er sah viermal in meine Richtung. Ich weiß das, weil ich mitgezählt habe. Als sie zurückkam, fragte sie:
    »Wie hätten Sie Ihr Bargeld gern?«
    »In einem braunen Umschlag, sieht gleich viel netter aus.«
    Gab mir einen weißen, und ich sagte:
    »Sie haben einen Anflug vom schlechten Tropfen.«
    Ging zu Dunne’s, Oxfam, Age Concern und Penny’s. Kaufte
    2 Anzüge
    3 Jeans
    6 Hemden
    4 T-Shirts
    3 Paar Schuhe.
    Und machte einen schönen, dicken Batzen Geld nieder. Winkte ein Taxi heran, und der Fahrer sagte:
    »Moi n … , Jack.«
    »Wie geht’s?«
    »Nicht so gut wie dir. Was sollen die vielen Pakete?«
    »Neuanfang. Hör zu, könntest du das alles in Bailey’s Hotel abladen?«
    »Du hast neue Klamotten für das Hotelpersonal gekauft?«
    Ich zog ein Bündelchen hervor, sagte:
    »Und für dich ein Getränk.«
    Keine weiteren Fragen.
    Als Nächstes in die Augustinerkirche und einen Satz Kerzen für Brendan Flood angezündet. Ist das ein Unterschied, ob man eine oder acht anzündet? J a … , beruhigt das nörgelnde Gewissen. Ich wusste nicht, welches Gebet ich sprechen sollte, also sagte ich:
    »Du fehlst mir, Brendan.«
    War vielleicht nicht besonders tiefsinnig, aber dafür besonders wahr.
    Dann zu Charlie Byrne’s. Klamotten mögen wesentlich sein, aber Bücher waren lebensnotwendig. Und es ist mein Lieblingsort. Charlie, gerade auf dem Weg nach draußen, sagte:
    »Jack, da ist eine ganze Ladung Krimis frisch reingekommen.«
    »Wie schön.«
    »Ich hab dir deine Favoriten rausgelegt.«
    Also, manche Menschen kennen Buchmacher persönlich und glauben, das bringt’s. Ich glaube eher nicht, dass die einem ein gutes Pferd herauslegen würden, und dabei kennen sie sich wirklich aus mit Favoriten.
    Da nehme ich doch jederzeit lieber einen Buchhändler. Drin saß Vinny und las Gurdjieffs Begegnungen mit bemerkenswerten Menschen.
    Ich fragte:
    »Ist das jetzt Angabe, ode r … beschäftigst du dich ernsthaft mit dem Buch?«
    Er lächelte riesenhaft.
    »Ich beschäftige mich jetzt ernsthaft mit Angabe. Wo warst du? Wir dachten schon, du hättest Bücher satt.«
    Ich streckte die Hände aus, Handflächen nach oben, sagte:
    »Wie kann man Bücher satthaben?«
    »So was hören wir gern.«
    »Vinny, ich habe meine aktuelle Bibliothek eingebüßt.«
    »Eingebüßt?«
    »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Alles klar. Als o … wirst du ganz von vorn anfangen wollen, einen Grundstock anlegen.«
    »Muss ich eine Liste durchgehen?«
    »Nö, das stelle ich dir in Nullkomma zusammen. Wo bist du zu erreichen?«
    Wenn er überrascht war, so zeigte er es nicht. Ich sagte:
    »Kannst du in ein paar Tagen liefern?«
    Er schrieb auf einen Block, sagte:
    »Ich bringe sogar eine Pizza mit.«
    Ich griff nach meinem Portemonnaie, und er sagte:
    »Das machen wir danach.«
    Am Abend war ich dann wieder auf meinem teilrestaurierten Zimmer. Es sah immer noch etwas schlimm aus, aber die Verwüstung war erkennbar eingedämmt. Ich fragte Mrs Bailey:
    »Wer hat denn die Reparaturen durchgeführt?«
    »Janet und ich.«
    »Was?«
    »Klar, Fachkräfte waren erst in einer Woche zu bekommen. Ich könnte Ihnen ein anderes Zimmer geben.«
    »Nei n … , nei n … , ist alles ganz prima.«
    Meine Klamotten waren geliefert worden. Ich duschte und probierte einen neuen

Weitere Kostenlose Bücher