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Jack Taylor fährt zur Hölle

Jack Taylor fährt zur Hölle

Titel: Jack Taylor fährt zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
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überrascht war. Er war ein Mann, der leidenschaftlich an etwas glauben musste. Sie verstehen das wahrscheinlich nicht.«
    Ich hielt das leere Glas, sagte:
    »Glauben Sie, ich habe nichts, woran ich glauben kann?«
    »Alkoho l … Mehr haben Sie nicht.«
    »Nett. Sie werden es bei der Polizei weit bringen. Die schätzen Blödheit.«
    »Onkel Brendan hat Sie respektiert und schien Sie zu mögen.«
    »Im Gegensatz zu Ihnen.«
    »Ich hasse Verschwendung.«
    »Heiland, Sie können einem ja wirklich auf die Nüsse gehen.«
    »Wenn Sie unbedingt an dem Fall mit dem Magdalenenstift herumstümpern müssen, fand ich, sollten Sie wenigstens wissen, was los ist.«
    »Danke.«
    Sie stand auf, sagte:
    »Ich hab es nicht für Sie gemacht.«
    »Schon klar.«
    Sie legte eine Karte auf den Tisch, sagte:
    »Meine Telefonnummern, Festnetz und Handy. Falls ich was für Sie tun kann.«
    »Sie könnten mir, während Sie gehen, eine pint bestellen.«
    »Bestellen Sie sie selber.«
    Und weg war sie.
    Ich steckte eine Lulle an, maulte:
    »Ach du Scheiße.«
    Ich wusste, ich hatte jede Menge Überlegungen anzustellen, bekam aber meinen Kopf nicht in die Gänge. Ihre Enthüllungen hatten mich kalt erwischt. Stand auf und dachte:
    »Jetzt bin ich genau neben Sweeney’s.«
    Der Hafen war zur Tür hinaus und rechter Hand. Man konnte die Möwen mit ihrem schrillen Laut der Verärgerung hören. So nah war Bills Einsatzzentrale. Was sollte ich tu n … oder ihm sagen?
    Keine Ahnung.
    Draußen stand P. Malachy und saugte an einer Lulle. Ich sagte:
    »Die gesetzte Bruderschaft ist ›Nichtraucher‹?«
    »Manche von uns nehmen Rücksicht auf andere.«
    Ich sah ihn ganz lange an, bis er schnappte:
    »Was?«
    »Sie wären ein prima Polizist geworden.«
    »Ein besserer als du auf jeden Fall.«
    »Doch, wirklich, Sie haben, was es braucht.«
    »Gott rief zuerst.«
    Ich begann mich zu entfernen, sagte:
    »Ich weiß nicht viel, aber eins weiß ich: Gott war es nicht.«
    Egal, was er mir hinterherschimpft e – , ich hörte es nicht. Bestimmt nichts Erbauliches. Man hat einen bizarren Lebensabschnitt erreicht, wenn Priester einen auf der Straße mit Verwünschungen überschütten.

»Zu derb der Stoß, um dies allein zu tun.«
    K. B.

S weeney’s war geschlossen. Keine Anzeichen irgendeiner Aktivität. Ein Typ ging vorbei, und ich fragte ihn, was passiert war. Er sagte:
    »Verkauft, wie alles andere in der Stadt. Da ziehen sie ratzfatz Luxus-Apartments hoch. Genau was wir brauchen, noch mehr bekackte Apartments.«
    Von Charlie Byrne’s kamen die Bücher, ein eklektischer Mix aus Lyrik, Krimis, Philosophie, Biografien. Vinny war es gelungen, hauptsächlich gebundene Ausgaben zu besorgen. Der Unterschied zwischen gebundenen und Taschenbüchern ist gar nicht riesig genug zu veranschlagen. Das einzige Verdienst, das ich je in Letzteren fand, ist der Preis. Unter den Lyrikern waren Rilke, Coleridge, Lowell, Yeats. Die Krimis hatten als Grundstock Thompson, Cain, Chandler, Derek Raymond. Um die Philosophen machte ich kein großes Gewese, stapelte sie einfach gegen die Wand. Mit meiner augenblicklichen geistigen Verfassung konnte ich kaum Titel registrieren, geschweige Inhalte. Die Biografien waren bestens gemischt: Fitzgerald, Graham Greene, Rupert Graves, Branson.
    Branson!
    Quer durchs Zimmer geschmissen. Ich konnte Vinny grinsen sehen. Er wusste, dass er mich damit entzücken würde. Ein Klopfen an der Tür. Ich sagte:
    »Ja?«
    Janet kam herein, sah noch zerbrechlicher aus als sowieso. Sie fragte:
    »Brauchen Sie Hilfe beim Einordnen Ihrer Bücher?«
    »Nein, das macht mir Spaß.«
    Sie plierte die verschiedenen Stapel an, sagte:
    »Sie sind mir ja wirklich ein ganz gewaltiger Leser.«
    »Danke. Glaube ich zumindest.«
    »Werden Sie sie alle lesen?«
    »Das hoffe ich doch sehr.«
    »Ich lese gerade ein Buch.«
    »Sie lese n … Das ist gu t … Meinen Sie, ich kenne es?«
    »Eine Lebensbeschreibung von Matt Talbot.«
    »Oh.«
    Ich dachte:
    »Heiland, der schon wieder.«
    Ein Licht schien in ihren Augen, als sie sagte:
    »Er war ein Märtyrer des Getränks gewesen. Als er damit aufgehört hatte, pflegte er sich zu geißeln.«
    Fast sagte ich:
    »Ich bin selbst auch schon ganz schön gegeißelt worden.«
    Ein Zögern in ihrem Gesichtsausdruck, dann:
    »Ich könnte es Ihnen leihen.«
    Ich zeigte auf die Bücher, sagte:
    »Vielleicht nicht jetzt sofort, aber, h e … «
    Ich ging ans andere Ende des Zimmers, sammelte den weggeschmissenen Band ein, sagte:
    »Das

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