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Jack Taylor fliegt raus

Jack Taylor fliegt raus

Titel: Jack Taylor fliegt raus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
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Zicke.«
    »Künstler sind eben beliebt.«
    »Und du willst hier ernsthaft einziehen?«
    Er stand auf, schlürfte den Kaffee aus, sah mich groß an und sagte:
    »He, Dicker, würde ich dich bescheißen? Du bist doch mein Hauptdarsteller. Jetzt aber los, die Kunst ruft.«
    Draußen stand ein verbeulter VW Golf. Strahlend gelb. Ich sagte: »Sag, dass es nicht so ist.«
    »Oh doch. Der Volvo ist im Arsch. Diesen hier musste ich mir ausleihen.«
    »Da wird man uns aber kommen sehen.«
    »Klar wird man das.«
    Planter wohnte in Oughterard. Sein Haus stand am Dorfeingang. Haus ist ein zu zahmer Ausdruck. Er hatte offenbar zu oft Dallas gesehen und beschlossen, er braucht eine irische South Fork Ranch. Ich sagte:
    »Heiland.«
    »Aber sind wir beeindruckt?«
    Eine längere baumgesäumte Einfahrt, dann das Haupthaus. Aus der Nähe noch knalliger. Sutton sagte:
    »Ich übernehme das Reden.«
    »Ganz was Neues.«
    Er klingelte, und ich bemerkte Sicherheitskameras über denPortalen. Die Tür ging auf, eine junge Frau in Zofenuniform fragte:
    »Qué?«
    Sutton lächelte, so dämonisch er konnte, ganz der bleckende Blender, und sagte:
    »Buenos días, señorita. Ich bin señor Sutton, el artista.«
    Sie kicherte nervös, wedelte uns herein. Ich sah Sutton an und fragte:
    »Du sprichst Spanisch?«
    »Und zwar ziemlich mucho.«
    Sie führte uns in ein üppiges Arbeitszimmer und sagte:
    »Momento, por favor.«
    Jede Wand mit Gemälden vollgehängt. Sutton betrachtete sie genau und sagte:
    »Teilweise gar nicht mal so schlimm.«
    Eine Stimme sagte:
    »Freut mich, wenn sie Ihre Billigung finden.«
    Wir drehten uns um.
    Planter stand an der Tür. Ich bin nicht sicher, was ich erwartet hatte, aber bei dem Haus, dem Geschäft, dem Ruf hatte ich mir einen großen Mann vorgestellt. War er nicht. Brachte es auf etwa 1,65 Meter, fast kahl mit tief gefurchtem Gesicht. Die Augen waren dunkel, enthüllten wenig. Pulli mit Polo-Logo und sehr schäbige Cordhose. Man wusste, dass er für draußen eine scheiß-abgetragene Barbour-Jacke hatte. Niemand machte Anstalten, Hände zu schütteln. Das hätte die Atmosphäre nicht hergegeben. Sutton sagte:
    »Ich bin Sutton und das hier ist Jack, mein Assistent.«
    Planter nickte und sagte:
    »Kleine Erfrischung?«
    Dann klatschte er in die Hände, und die Zofe kehrte zurück. Sutton sagte:
    »Dos cervezas.«
    Wir standen schweigend, bis sie mit den zwei Bieren auf einem Tablett wiederkam. Sutton nahm sich beide und sagte:
    »Jack kriegt nichts. Ich bezahle meine Helfer nicht fürs Saufen.«
    Planter lächelte knapp, sagte:
    »Bitte, setzen Sie sich.«
    Er marschierte zu einem Ledersessel. Ich sah nach, ob seine Füße den Boden berührten. Sutton setzte sich ihm gegenüber und ich blieb stehen. Planter sagte:
    »Ich bewundere Ihre Arbeit schon seit einiger Zeit. Ich fände die Idee eines Auftrags anziehend.«
    Sutton hatte ein Bier gelenzt, rülpste und sagte:
    »Wie wär’s mit einem Porträt?«
    »Machen Sie Porträts?«
    »Noch nicht, aber nach ein paar weiteren Bieren male ich Timbuktu.«
    Planter machten Suttons Manieren nichts aus. Er schien sie im Gegenteil ganz amüsant zu finden und sagte:
    »Zweifellos. Ich denke, vielleicht eine Landschaft.«
    Ich sagte:
    »Wie ist es mit Wasser?«
    Er war erstaunt, musste mich ansehen und sagte:
    »Ich bitte vielmals um Entschuldigung?«
    »Wasser, Bartholomew; Sie haben doch nichts dagegen, dass ich Sie so nenne? Wie wär’s mit Nimmo’s Pier, um Ihrem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen?«
    Er stand auf und sagte:
    »Ich möchte, dass Sie jetzt gehen.«
    Sutton sagte:
    »Ich könnte noch ein Bier vertragen.«
    »Soll ich Hilfe rufen?«
    Ich sagte:
    »Nein, wir finden selbst hinaus. Aber wir bleiben in Verbindung, wegen Nimmo’s.«

 
     
     
    Ich vermisse vieles,
    aber am meisten
    vermisse ich mich .

V or Planters Haus sagte ich zu Sutton:
    »Gib mir die Autoschlüssel.«
    »Ich kann fahren.«
    »Und wenn der Scheißkerl die Schmier ruft?«
    Ich war noch nie ein großer Fahrer. Mit der bandagierten linken Hand stellte ich fast eine Gefahr dar. Immer noch eine bessere Option als der natternbreite Sutton. Ich rührte ein paarmal mit den Gängen und Sutton grölte:
    »Du ruinierst noch die Kupplung.«
    »Du hast gesagt, das Auto ist nur geliehen.«
    »Aber zum Wegfahren, nicht zum Wegschmeißen.«
    Ich ging es langsam an, versuchte, die Ungeduld anderer Fahrer zu ignorieren. Sutton sagte:
    »Das hast du aber schön versiebt.«
    »Was jetzt

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