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Jack Taylor fliegt raus

Jack Taylor fliegt raus

Titel: Jack Taylor fliegt raus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
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Blackrock erreichte. An der Mauer berührte man ihn mit dem Schuh.
    Es hat sich jedoch bereits herumgesprochen. Sogar die Japaner holen längst halbwegs karatemäßig nach dem Stein aus.
    Ich missgönne ihnen ihr Gehampel nicht, aber irgendwie wird das Ritual dadurch verwässert.
    Muss man mal sehen.
    Ich ging in die Stadt und beschloss, mir für den Ausflug einen schönen Schuss Koffein verpassen zu lassen. Grogan’s.
    Seit ich mich erinnern kann, gibt es da die Wachposten. Zwei Männer, die zu jedem nur möglichen Zeitpunkt auf Hockern nisten. Immer dasselbe Duo. Sie tragen Tuchmützen, gefütterte Jacken und Trevira-Hosen. Nie nebeneinander. Sie sitzen an dem einen und an dem anderen Ende des Tresens. Ich würde nicht mal darauf schwören, dass sie sich kennen.
    Und jetzt kommt’s.
    Egal, wie man sich an diese Typen anschleicht oder von wo man sich ihnen nähert, es ändert sich nie. Zwei pint-Gläser Guinness, halb voll. Übergeschnappte Synchronie. So was lässt sich nicht planen. Wenn ich da mal eines Tages reinkomme und entweder volle oder meinetwegen auch leere Gläser sehe, dann weiß ich, dass die Dinge sich ändern können.
    Als ich auf dem Weg zu meinem Stammplatz war, sah ich kurz hin. Jawoll, die beiden waren auf Posten, die halben pints standen bereit.
    Sean war so widerborstig wie ein Sack voll Katzen. Knallte mir den Kaffee hin, sagte nichts. Ich sagte:
    »Und auch dir einen recht guten Morgen.«
    »Werd bloß nicht frech.«
    Angemessen gescholten, schlürfte ich den Kaffee. Nicht so doll, aber ich fand, dies war nicht der Morgen, es zu erwähnen. Ich warf einen Blick auf die Zeitung. Las, dass die irische Polizei nicht Teil einer neuen EU -Polizeitruppe werden wollte, weil sie nicht bewaffnet ist. Ein Bursche, den ich vage kannte, näherte sich, fragte:
    »Kann ich mal was sagen, Jack?«
    »Klar, setzen Sie sich.«
    »Ich weiß nicht, ob Sie sich an mich erinnern. Ich heiße Phil Joyce.«
    »Natürlich erinnere ich mich.«
    Ich erinnerte mich natürlich nicht.
    Er setzte sich, zog Tabak und Zigarettenpapier hervor und fragte:
    »Stört Sie hoffentlich nicht.«
    »Nur zu, Feuer frei.«
    Er legte los.
    Er war einer dieser Totenkopfraucher. Saugte das Nikotin so heftig ein, dass sich die Wangenknochen wölbten. Blies den Rauch mit tiefem Seufzer wieder raus. Ob Behagens- oder Qualseufzer, war nicht klar. Er sagte:
    »Ich kannte Sie besser, als Sie noch auf Linie waren.«
    GottseimitjenenZeiten.AufLiniezuseinwarallesanderealsüberflüssig.DamalslerntemaneinMädelkennen,ginginsKino,spazieren, hielt ihr, wenn man Glück hatte, grundlos die Hand.
    Jetzt war es »eine Beziehung«, und überall lauerten
    Aufgabenstellungen
    Ermächtigungen
    und
    das innere Kind.
    Linie gab es nur noch in Form von Koks.
    Man brachte keine Blumen mehr mit, man kam mit einem Therapeuten an. Er sagte:
    »Ich habe gehört, Sie sind vom Alk runter.«
    »Ein bisschen.«
    »Guter Mann. Kann ich Sie als Referenz angeben?«
    »Wofür?«
    »Bei der Post.«
    »Klar, aber ich weiß nicht, ob ich die beste Wahl bin.«
    »Ach, das macht nichts, ich will den Job gar nicht.«
    »Verzeihung?«
    »Um mir das Arbeitsamt vom Leibe zu halten. Damit es aussieht, als wenn ich mich bemühte.«
    »Ämm m … Okay.«
    »Prima, vielen Dank.«
    Dann war er weg. Ich stand auf und wollte Geld auf dem Tisch lassen. Sean kam angeschossen und fragte:
    »Was ist das?«
    »Der Preis des Kaffees.«
    »O h … Und seit wann zahlst du plötzlich deine Zeche?«
    Mir langte es, ich bellte:
    »Was bist du denn heute für ein Arschgesicht?«
    »Hüte deine Zunge, Taylor, du Jungspund!«
    Ich wischte an ihm vorbei und sagte:
    »Oller Griesgram.«

Während der Messe im Dom zu Galway verängstigte neulich ein Eso-Tourist die Gemeinde, indem er durch den Mittelgang ging und dabei eine Spielzeugflinte schwang.
    Er kam vor Gericht, wurde aber gegen eine Kaution von Sixpence wieder auf freien Fuß gesetzt, weil er pleite war.
    Seine Eso-Freunde, fanden Einheimische später heraus, hatten elf zahme Ratten, die sie in ihren Zelten tauften und pflegten.
    Wie der Typ in der Carlsberg-Fernsehwerbung kann man nur fragen: »Warum?«

I ch schickte mich an, die Quay Street zu beschreiten. Abgehärtete Einheimische sprechen sie korrekt Käj aus, alle anderen Ki. Der Teufel muss sich eine Rippe gebrochen haben, als ein Scherben Sonnenlicht auf die Gebäude traf.
    Ein Schatten fiel. Der Oberpenner. Ich kannte ihn als Padraig. Er war von den üblichen Gerüchten befallen. Vermutlich

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