Jack Taylor fliegt raus
eingehenden Prüfung.
Es wurde dunkler und mir war, als hätte ich Sutton am Tresen gesehen.
Dann kam Cathy raus. Die Menge wurde still. Sie sagte: »Hallo.«
»Selber hallo.«
Sofort in eine Punk-Version von »Galway Bay«. Wie wenn Sid Vicious »My Way« singt. Nur dass Cathy singen konnte. Gab dem Lied was Ergreifendes, das ich aufgrund zu häufigen Hörens nicht mehr wahrgenommen hatte. Als Nächstes kam »Powderfinger« von Neil Young.
Sie coverte ein Riesenspektrum von Chrissie Hynde bis Alison Moyet und zum Schluss kam »Misguided Angel« von Margo Timmins. Regelrecht durch den Song hindurchgehetzt. Dann war sie weg. Riesenapplaus, Pfiffe, »mehr, mehr« wurde verlangt. Ich sagte zu Ann:
»Sie gibt keine Zugabe.«
»Warum.«
»Sie gibt immer alles, was sie hat. Sie hat keine Reserven mehr.«
Das stimmte.
Das Saallicht ging an. Eine Woge von Kameraderie und Einvernehmen erfüllte den Raum. Ann sagte:
»Sie ist ganz großartig. Was für eine Stimme.«
»Was zu trinken? Nimm was Richtiges. Macht mir echt nichts aus.«
»Weißwein.«
»Gut.«
Als ich ihn hatte und mich umdrehte, verstellte Sutton mir den Weg. Er sah das Glas an und sagte:
»Wein? Immerhin ein Anfang.«
»Nicht für mich.«
»Egal. Diese englische Schnalle kann es wirklich raushauen. Im Bett muss die der reinste Mord sein.«
»Nicht dein Typ.«
»Sie sind alle mein Typ. Du wirst dich an unseren Mr Planter erinnern?«
»Klar.«
»Er bewundert doch die Maler. Sieht sich als Sammler.«
»Du hast mit ihm gesprochen.«
»Wunderbarer Mann. Morgen Mittag bin ich mit ihm in seinen Räumen verabredet. Du kannst als mein Assistent mitkommen.«
»Was planst du?«
»Den Scheißkerl an die Wand nageln. Ich bin schließlich Maler, Jack. Schon vergessen? Ich hol dich um halb elf ab.«
Ich gab Ann ihr Getränk und sagte:
»Ich verabschiede mich noch von Cathy.«
»Sag ihr, sie war nicht schlecht.«
So definiert man in Galway; das war die höchste Auszeichnung. Cathys Garderobe war zum Bersten mit Bewunderern gefüllt, ihr Gesicht war puterrot, ihre Augen leuchteten. Ich sagte:
»Du warst sensationell.«
»Danke, Jack.«
»Du hast zu tun. Ich wollte nur Bescheid sagen.«
»Lass den Bart dran.«
»Meinst du?«
»Da siehst du aus, als hättest du Charakter.«
Eine Schlange hatte so viele Leute gebissen, dass sich nur noch wenige vor die Tür trauten.
Der Meister sollte die Schlange zähmen. Daraufhin bewarfen die Leute die Schlange mit Steinen und zogen sie am Schwanz.
Die Schlange beschwerte sich beim Meister. Der Meister sagte: »Du machst den Menschen keine Angst mehr. Das ist schlecht.«
Eine stinksaure Schlange erwiderte:
»Ihr habt mir gesagt, ich soll mich in Gewaltlosigkeit üben.«
»Nein, ich habe dir gesagt, du sollst nicht mehr beißen. Ich habe dir nicht gesagt, du sollst nicht mehr zischeln.«
A m nächsten Morgen machte ich mir tatsächlich ein Frühstück. Ich war nicht verkatert, es war sonderbar. Mein Gesicht heilte allmählich. Es gab unordentliche Eier und einen ordentlichen Keil Brot. Ich war bei Griffin’s gewesen.
Große Tasse Tee, mir konnte gar nichts passieren. Es klingelte und ich sagte:
»Scheiße.«
Es war Sutton. Ich sagte: »Menno, wie früh ist das denn?«
»Mann, ich war gar nicht im Bett.«
»Komm rein, gibt Frühstück.«
Er folgte mir herein und ich ging, um ihm noch einen Teller zu holen. Er sagte:
»Ich trink meins, danke, du.«
»Ich habe nur ein bisschen billigen Scotch da.«
»Ich bin selbst ziemlich preisgünstig. Gib mir einen Kaffee zur Kolorierung.«
Meine Eier waren kalt geworden. Nachdem ich ihm den Kaffee und die Scotch-Flasche besorgt hatte, zeigte er auf meinen Teller und sagte:
»Sag mir bitte, dass du das nicht essen wirst.«
»Jetzt nicht mehr. Ich habe diesen Fetisch, ich esse warme Mahlzeiten gern mit einem Anschein von Wärme.«
»Oooo h … , unwirsch.«
Er sah sich in der Wohnung um und sagte:
»Doch, hier könnte ich glücklich werden.«
»Was?«
»Ich habe hier neulich vorbeigeschaut, aber du warst auf Juck. Da habe ich mit deiner Nachbarin Laura geplauscht.«
»Linda.«
»Egal. Ein dickes Landei voll niedriger Arglist. Ich habe ihr natürlich die Hose vom Leibe charmiert. Nicht wörtlich zu nehmen, schon klar. Sobald sie wusste, dass ich Künstler bin, hat sie mir deine Wohnung angeboten.«
»Hat sie dir was angeboten?«
»Ist hier ein Echo? Ja, sie hat gesagt, du ziehst aus und sie sucht einen passenden Nachmieter.«
»So eine miese
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