meinem Blick stand und was ich da sehe, lässt noch mehr Wut in mir aufkochen. Wie ein Vulkan, kurz vor dem Ausbruch, staut sich in mir alles auf. Ohne ein Wort zerre ich ihn aus dem Club, stoße Chris ins Auto und begebe mich dann auf den Fahrersitz. Das Quietschen der Reifen hallt durch die Straße, dringt bis an meine Ohren, doch ich habe jetzt nur noch einen Gedanken, der sofort umgesetzt werden muss. Mit bleiernem Fuß rase ich durch die Straßen, bis ein weiteres Quietschen unsere Ankunft ankündigt. Mein Blick geht zu Chris, der etwas irritiert unser Ziel betrachtet, aber wortlos aussteigt. Er wird seine Strafe annehmen, eine andere Wahl hat er nicht. Rau stoße ich ihn zum Verlies, lasse ihn selbst aufschließen und schubse ihn dann hinein. Immer noch ist mein Blick rot verschleiert, will sich nicht klären, will nur noch eins. Befriedigung, Rache und ein Ventil für meine Wut. Ohne Gegenwehr lässt er sich seine Hände fesseln, dann schneide ich ihm die Kleidung vom Körper und berühre seine Haut. Meine Hand greift zum Schrank, öffnet diesen und entnimmt eine Peitsche. Er wird leiden, leiden wie ich. Soll er schmoren in der Hölle …
Der erste Schlag trifft seinen Rücken, schmerzerfüllt schreit er auf, biegt sein Kreuz durch, doch es wird ihm nichts helfen. Ein weiterer Schlag trifft seine Schulterblätter, ein blutiger Striemen bleibt zurück. Ich kann mich nicht mehr zurückhalten, immer wieder hole ich aus und lasse das Leder auf ihn treffen. Immer und immer wieder. Blut läuft seinen Rücken hinab, seine Schreie sind nur noch ein Keuchen. Kraftlos senke ich die Peitsche, sie entgleitet meinen Händen. Sehe mein Werk, fühle nichts außer Schuld. Langsam lasse ich meine Finger über die Wunden fahren, will sie schließen, doch kann es nicht. Nie sollte er so leiden, niemals. Meine Hand greift in den Schrank, nimmt einen Draht heraus, der sich zwischen meinen Händen spannt. Er soll nicht weiter leiden. Langsam legt ich die Schlinge um Chris‘ Hals. „Du bist mein, für immer!“, hauche ich zärtlich und ziehe die Enden zusammen.
Chris wendet mir seinen Blick zu, sieht mich mit seinen blauen Augen vertrauensvoll an und bestätigt leise: „Für immer!“
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Korrektur: Ingrid Kunantz
Sämtliche Personen dieser Geschichte sind frei erfunden und Ähnlichkeiten daher nur zufällig.
M.Görg
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