Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine

Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine

Titel: Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
Vom Netzwerk:
Schwerts, das in Waranos Kehle steckte und trieb ihn damit weiter zurück bis zum Ende des Kampfsteins, an dessen unmittelbarem Rand er hinfiel.
    Mit dem Fuß stieß Zoe seine reglosen Beine über den Rand. Warano musste in gelähmtem Entsetzen zusehen, wie das erste Krokodil ihn entdeckte. Mit einem fürchterlichen Satz schnellte es aus dem Schlamm und schnappte nach Waranos Füßen.
    Ein zweites Krokodil beteiligte sich, und bevor Warano ins Wasser gezogen wurde, durfte er noch beobachten, wie die beiden Krokodile ihm zwei seiner Gliedmaßen vom Körper rissen und ihn buchstäblich bei lebendigem Leibe auffraßen.
    Sein Blut spritzte noch auf den Kampf stein, dann zogen die Krokodile ihn hinab und das schlammige Wasser war wieder ruhig.
    »Ach du Scheiße!« keuchte Alby und durchbrach die fassungslose Stille.
    Der Häuptling stand in seiner Loge, sprachlos vor Wut. Sein Erstgeborener war tot, umgebracht von dieser Frau.
    Der Zauberer neben ihm hatte seine Sinne allerdings noch beisammen. Mit schriller Stimme rief er etwas in seiner Muttersprache.
    Diana Cassidy übersetzte: »Ein Mitglied der königlichen Familie ist ermordet worden. Jeder kennt die Strafe für eine solche Freveltat. Die Mörderin muss in den Irrgarten.«
     

     
    Holzplanken wurden auf den Kampfstein geworfen, und im Nu war Zoe von Mönchskriegern umringt. Sie ließ ihr Schwert fallen und wurde sofort mit vorgehaltener Lanze vom Stein weg und in Richtung der Tempelburg gestoßen, dem einzigen Zugangsweg zum Irrgarten auf der anderen Seite des Sees.
    Der Zauberer stand neben Zoe am Eingang der Tempelburg.
    »Diese Frau hat königliches Blut vergossen!«, keifte er. »Dies ist ihre Strafe: Sie wird in den Irrgarten verbannt, wo sie von Hunden gejagt werden soll. Sollten ihr die Götter in ihrer ewigen Weisheit gestatten, lebend und unversehrt auf der anderen Seite wieder zum Vorschein zu kommen, so sei es nicht an uns, den Willen der großen Götter zu missachten.«
    »Der übliche Lug und Trug!«, fauchte Wizard. »Da sie nicht aus dem Irrgarten entkommen kann, wird man behaupten, die Götter hätten sie zum Tode verurteilt. Es ist so, als würde man eine Frau, die man als Hexe bezichtigt hat, in einem Fluss untertauchen und sagen, wenn sie ertrinkt, dann war sie keine Hexe. Sie kann nur verlieren. Der Priester dagegen, der behauptet, in Verbindung mit dem Göttlichen zu stehen, kann nur gewinnen.«
    Von einer standesgemäßen Entfernung aus erklärte Diane Cassidy Zoe in förmlichem Ton: »Der Irrgarten besitzt zwei Eingänge, einen im Norden und einen im Süden. Außerdem hat er viele Sackgassen. Beide Eingänge führen auf verschiedenen Wegen zur Mitte. Dich wird man am nördlichen Ende hineinwerfen. Wenige Minuten später werden sich vier Mönchskrieger mit Hyänen auf deine Fährte heften. Um am Leben zu bleiben, musst du von hier aus den Weg bis zur Mitte des Irrgartens finden und von dort den Weg bis zum südlichen Eingang. Dies ist die einzige Möglichkeit, am Leben zu ... «
    Der Zauberer blaffte Zoe an. Cassidy übersetzte: »Der Zauberer fragt, ob du noch irgendwelche letzten Wünsche hast.«
    Zoe starrte aus dem Tor der Tempelburg. Da drüben auf ihren Podesten sah sie Lily und Wizard stehen, sie hatten entsetzt die Augen aufgerissen. Da stand auch Alby - und plötzlich sah Zoe etwas, das ihm um den Hals hing.
    »Ich habe tatsächlich einen Wunsch«, sagte sie.
    »Welchen?«
    »Ich hätte gern, dass einer meiner Leute mich in den Irrgarten begleitet. Der Junge.« »Was?«, platzte es aus Lily und Wizard heraus.
    Alby deutete mit dem Finger auf seine Brust: »Ich?«
    Diane Cassidy runzelte überrascht die Stirn, übersetzte Zoes Worte aber dem Zauberer.
    Der Zauberer musterte Albys kleine Gestalt, und da er in ihm offenbar keine Gefahr sah, willigte er nickend ein.
    Alby wurde von seinem Podest geholt und bis zu den Stufen der Tempelburg geführt, wo er mit Zoe zusammentraf.
    »Zoe ...?«
    »Vertrau mir, Alby«, raunte sie nur, da wurde auch schon rumpelnd das Tor zur Tempelburg an Ketten hochgezogen.
    Kurz bevor die beiden hineingeführt wurden, rief Zoe Lily noch zu: »Lily, hör weiter auf das Funkgerät deines Freundes!«
    »Häh?«, meinte Lily.
    Aber da hatte sich das große Tor der Tempelburg schon rumpelnd hinter Zoe und Alby geschlossen.
    Zwei mächtige Zugbrücken wurden heruntergelassen. Sie überquerten sie, und als sie am Rand des runden Irrgartens angekommen waren, warfen sie noch einen Blick zurück ins Dorf: auf Lily

Weitere Kostenlose Bücher