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Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine

Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine

Titel: Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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Professoren hatte man die Augen verbunden, und auf ihre Köpfe waren Pistolen gerichtet. Keine der Wachen trug ein Nachtsichtgerät, und so starrten sie grimmig in die Dunkelheit. Um ihre Geiseln zu töten, brauchten sie kein Nachtsichtgerät.
    Als sie hörten, wie die schwere Zwischentür sich öffnete, schrie einer von ihnen: »Die Waffe fallen lassen, sonst blasen wir ihnen ...« Peng! Peng! Zwei Schüsse.
    Beide Wachen gingen zu Boden. Beide hatten identische Löcher im Kopf.
    Jack marschierte einfach weiter.
    Die anderen beiden Wachen im Waggon waren weniger wagemutig, und Jack scheuchte sie schnell in eine freie Zelle und versperrte dann die hintere Tür des Wagens mit einer Axt. Er konnte nicht noch mehr Gegner brauchen, die ihm auf die Nerven gingen.
    Dann hockte er sich neben Wizard, riss ihm die Augenbinde vom Kopf und musterte entsetzt seinen übel zugerichteten Freund. »Wizard. Ich bin's. Mein Gott, was haben sie bloß mit dir gemacht...!«
    Das Gesicht des alten Mannes bestand nur noch aus Schnittwunden und aufgerissener Haut. Auf seinen Armen und dem Brustkorb zeigten sich die charakteristischen Wunden einer Elektroschockbehandlung. Sein langer weißer Bart war blutverkrustet. »Jack«, schluchzte er. »O Jack, es tut mir leid. Es tut mir so leid, dass ich dich da mit hineingezogen habe. Nie hätte ich vermutet, dass du kommen würdest, um mich zu holen.«
    »Du würdest für mich doch dasselbe tun«, antwortete Jack und blickte verstohlen auf die dicken Eisenringe, mit denen Wizards und Tanks Fußfesseln am Boden befestigt waren. »Freu dich nicht zu früh. Wie sind noch nicht hier raus.«
    Dann zauberte Jack aus seinem Instrumentengürtel einen kleinen Schneidbrenner hervor und machte sich an die Arbeit.
    Der Zug raste durch den Tunnel.
    Der noch verbliebene Helikopter flog währenddessen mit Höchstgeschwindigkeit voraus zum Ausgang auf der anderen Seite des Berges.
    Er kam vor dem Zug an und schwebte nun drohend genau vor dem Eingang des Tunnels. Seine Geschütze waren scharf und auf den sich nähernden Zug gerichtet. Aber es war nicht der Zug, der als Erster aus dem Tunnel kam. Es war etwas anderes. Eine Predator-Rakete.
    Einen pfeilgeraden Rauchschweif hinter sich herziehend, schoss sie aus der Mündung des Tunnels hervor. Als sie in den Heli einschlug, sprengte sie ihn in Millionen Einzelteile, bombte ihn einfach aus dem Himmel.
    Dann donnerte der Zug aus dem Tunnel und ging auf der Gebirgsstrecke in eine scharfe Linkskurve.
    Der heimtückischste Verfolger aber war immer noch da.
    Der Hind-Kampfhubschrauber.
    Er jagte Stretch um jede Biegung herum, flog stets parallel zum flüchtenden Zug und deckte ihn mit einem höllischen MG-Feuer ein.
    Plötzlich hörte das Feuern auf.
    Verwirrt runzelte Stretch die Stirn.
    »Was zum Teuf...«
    Dumpfe Schritte auf dem Dach.
    Und bevor er noch wusste, wie ihm geschah, schwang sich eine finstere Gestalt durch eine der zerschossenen Windschutzscheiben ins Führerhaus.
    Ein Paar Stiefel prallten gegen seine Brust, und er ging zu Boden.
    Verdammt noch mal! Wie blöd bin ich eigentlich?, dachte er schon beim Fallen. Die Wachen ... aus den hinteren Waggons ... die müssen über das Dach nach vorne gekrochen sein ...
    Der erste Soldat im Führerhaus zog seine Pistole, aber schon versetzte Stretch ihm einen heftigen Tritt mitten auf die Kniescheibe, die nach innen brach. Vor Schmerzen heulte der Mann auf und gab Stretch die Sekunde, die er brauchte, um seine Waffe zu ziehen und einmal, zweimal, dreimal in die Brust des Mannes zu feuern.
    Noch mehr Schritte auf dem Dach.
    Stretch rappelte sich hoch, gerade noch rechtzeitig, um mitzubekommen, dass drei weitere Stiefelpaare auf dem Kessel der Lok landeten und ihm die Sicht auf die Gleise versperrten. Es war eine lange, schnurgerade Strecke, die in eine scharfe Linkskurve mündete. Hinter dieser Kurve befand sich ein steiler Abhang mit einer dichten Schneedecke.
    »Huntsman!«, schrie Stretch in sein Funkgerät. »Wie läuft es da hinten?«
    »Ich habe Wizard und Tank gefunden. Muss sie nur noch befreien. «
    »Ich habe hier vorne unheimlich viel Gesellschaft. Die sind dabei, meinen Posten zu stürmen. Sind über das Dach gekommen, aus den hinteren Waggons. Ich muss uns jetzt abschießen.«
    »Los geht's.« Wests Stimme klang ruhig. »Und dann komm nach hinten.«
    »In Ordnung.«
    Stretch wusste, was er zu tun hatte.
    Er stellte den Geschwindigkeitsregler auf Vollgas ein, und der Zug wurde merklich schneller. Dann

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