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Jack West 03 - Der fünfte Krieger

Jack West 03 - Der fünfte Krieger

Titel: Jack West 03 - Der fünfte Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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rückwärts stolperte.
    Und dann verlor Jack wegen des gewaltigen Wasserstrahls vollends das Gleichgewicht, bekam aber im Fallen noch mit, wie Rapier sich auf ihn stürzte und ihn mit zwei raschen Schlägen im Gesicht traf. Jack fiel rücklings auf den Rost.
    Die Schläge hatten gesessen, aber sie hatten Jack nicht betäubt. Deshalb konnte er sich zur Seite wegrollen, bevor ihm Rapier auf die Wirbelsäule treten konnte. Der Fuß seines Bruders verfehlte sein Ziel und stampfte durch einen der Zwischenräume des Gitters. Das ermöglichte Jack, aufzuspringen, Rapier am Kragen zu packen und mit dem Gesicht in den mächtigen Wasserstrahl zu drücken.
    Doch Rapier konnte sich losreißen, und im selben Moment - wamml - rammte
    er Jack auch schon den Ellbogen mit solcher Wucht ins Gesicht, dass seine Nase brach und plötzlich alles vor seinen Augen verschwamm. Es war passiert, wurde Jack schlagartig klar. Rapier hatte einen seiner verhängnisvollen Betäubungsschläge gelandet.
    Jack geriet ins Wanken. Er versuchte, sich zu zwingen, irgendetwas zu tun, sich zu bewegen, zuzuschlagen, wegzulaufen, einfach irgendetwas. Aber es gelang ihm nicht. Seine Gehirnfunktionen wurden langsamer, sein Blickfeld trübte sich.
    Alles, was er noch sah, war Rapier, der auf ihn zukam und seine rechte Faust zurückzog, um zum letzten tödlichen Schlag anzusetzen, und dann ...
    ... fiel Jack ins Nichts, und Rapiers finaler Todesschlag sauste über seinen Kopf hinweg.
    Da er nicht mehr schnell genug ausweichen oder den Unterarm zu seinem Schutz hochreißen konnte, tat Jack das Einzige, was ihm einfiel, um dem tödlichen Schlag zu entgehen: Er machte einen Schritt zur Seite, ließ sich durch den sechzig Zentimeter breiten Zwischenraum zwischen den Stahlstreben fallen und schlang einen Arm um eine der Streben, um seinen Sturz, wenn auch abrupt und schmerzhaft, zu stoppen.
    Aber wenigstens funktionierte sein Verstand jetzt wieder mit gewohnter Effektivität. Vom Gitter hängend, schlug Jack nach Rapiers linkem Stiefel. Er traf ihn am Schienbein und stieß seinen Fuß von der schlüpfrigen Strebe, so dass auch Rapier durch den Rost fiel. Aber auch er konnte sich noch an einer Strebe festhalten und hing jetzt neben Jack über dem Abgrund.
    Das Donnern der Turbinen war ohrenbetäubend. Das Wasser schoss mit unverminderter Wucht auf sie herab.
    Rapier schrie Jack an: »Ich war immer schon besser als du! Ich habe mich immer nach unserem Vater gerichtet! Und trotzdem hält er dich für den Besseren von uns beiden!«
    An einem Arm von der Strebe hängend, schlug Rapier mit voller Kraft zu, und Jack begann bedrohlich hin und her zu schaukeln. Sein Arm rutschte ab, und nun hing er nur noch mit den Fingerspitzen an der Strebe, das Gesicht blutüberströmt. So war er Rapier schutzlos ausgeliefert.
    »Lebwohl, Bruderl« Rapier holte zum finalen Faustschlag aus, der Jack endgültig in den dunklen Turbinenschacht hinabbefördern sollte.
    »Ja, Lebwohl...«, erwiderte Jack.
    Mit einem wilden Aufschrei holte Rapier zum Schlag aus ...
    ... und im selben Moment löste Jack etwas, was sich dicht neben seinen Fingerspitzen befand.
    Vollkommen unerwartet schwang die schwere Klappe in der Mitte des Auffanggitters an ihren Scharnieren nach unten und direkt in Rapiers Gesicht. Ihre untere Kante knallte mit solcher Wucht gegen seine Nase, dass sie nicht nur brach, sondern regelrecht explodierte. In einem einzigen grausig grotesken Moment wurde Rapiers ganzes Gesicht von seinem eigenen Blut bespritzt, und im vielleicht letzten bewusst wahrgenommenen Augenblick seines Lebens wurden seine Augen vor Entsetzen riesengroß.
    Jack konnte nicht sagen, ob sein Halbbruder nach diesem Volltreffer noch lebte. Jedenfalls blieb er noch ganze zwei Sekunden neben ihm hängen. Dann löste sich sein Arm von der Strebe, um die er geschlungen war, und mit einem letzten hasserfüllten Blick auf Jack stürzte Rapier in die Tiefe.
    Jack starrte seinem Halbbruder hinterher, als dieser in den herabschießenden Wassermassen verschwand.
    Von den dröhnenden Turbinen drang nur ein kurzes Knirschen herauf, als sie Rapiers Körper erfassten und zerfetzten, doch im nächsten Moment drehten
    sie sich schon wieder reibungslos. Als Jack darauf zu Tode erschöpft, blutend und klatschnass nach oben blickte, sah er Carnivore in den Schacht spähen, und auch wenn Jack es nicht hören konnte, konnte er doch sehen, dass dieser Dreckskerl klatschte.
    » Daddy!« Überglücklich warf sich Lily in Jacks Arme, als er

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